[12.11.2021] Der BREKO hat sich zur Erklärung der Telekom geäußert, mit dem neuen Joint Venture Glasfaser Plus bis 2028 vier Millionen weitere Haushalte an das Glasfasernetz anzuschließen. Das Vorhaben relativiere die Notwendigkeit großangelegter staatlicher Förderprogramme.
Der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) äußerte sich zu den Plänen der Telekom, mit dem neuen Joint Venture GlasfaserPlus bis 2028 vier Millionen Haushalte zusätzlich an das Glasfasernetz anzuschließen (
wir berichteten). BREKO-Geschäftsführer Stephan Albers sieht es als ein gutes Zeichen für den Glasfaserausbau in Deutschland, dass die Telekom zusätzliche finanzielle Mittel akquiriert, um beim Ausbau weiter Tempo zu machen. Zusammen mit den Investitionen der alternativen Netzbetreiber stünden damit in den nächsten Jahren mehr als 40 Milliarden Euro für den eigenwirtschaftlichen Ausbau der Glasfasernetze bereit. Das relativiere die Notwendigkeit von großangelegten Förderprogrammen zusehends. Forderungen, die bestehende Graue-Flecken-Förderung erneut aufzustocken, gingen vor diesem Hintergrund „an der Realität vorbei“, so Albers. Stattdessen werde von der nächsten Bundesregierung eine Förderpolitik gebraucht, die darauf abziele, den marktgetriebenen Ausbau nur in solchen Regionen mit staatlichen Mitteln zu ergänzen, wo für diesen kein Potenzial bestehe.
Der BREKO verwies auch darauf, dass noch weite Teile – mehr als 80 Prozent – der deutschen Haushalte und Unternehmen noch nicht an das Glasfasernetz angebunden seien. Es sei also „genug Platz für alle da“. Ein Überbau bereits bestehender Infrastruktur sei nach Auffassung des BREKO nicht notwendig und volkswirtschaftlich nicht sinnvoll. Wichtig sei, dass die Telekom halte, was sie verspreche: Dass sie ihre Netze öffnet und im Gegenzug auch bereits bestehende Glasfaserinfrastruktur von Wettbewerbern nutze, statt sie zu überbauen. Für 75 Prozent der realisierten Glasfaseranschlüsse zeichneten die Wettbewerber verantwortlich, sie seien weiter die Treiber des Ausbaus. Wenn diese Zusammenarbeit für die Telekom keine Einbahnstraße ist, können beim Glasfaserausbau alle gewinnen, so Albers‘ Fazit zum neuen Joint Venture der Telekom mit IFM Global Infrastructure Fund.
(sib)
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