[9.9.2004] Das E-Voting-Pilotprojekt des Kantons Zürich macht Fortschritte. Wenn alles nach Plan verläuft, können die Bürger ab Mitte nächsten Jahres über Internet oder auch per SMS abstimmen.
Der Kanton Zürich hat eine versuchsbereite Version seines E-Voting-Pilotprojekts vorgestellt. Auffallendster Teil des Zürcher Vorschlags: Das Abstimmen soll ab 2005 nicht nur über das Web, sondern auch per SMS möglich sein. Ob es je soweit kommt, werde aber erst die politische Diskussion zeigen, teilte die Stabsstelle E-Government des Schweizer Kantons mit. Für David Knöri, Leiter des kantonalen E-Voting-Projekts, spricht einiges für die SMS-Abstimmung: "E-Voting per Handy könnte wichtiger werden als jenes per Internet, da Mobiltelefone stärker verbreitet und flexibler sind." Der Zürcher Pilot ist Teil eines von der Schweizer Bundeskanzlei begleiteten nationalen Projekts, an dem auch die Kantone Genf und Neuenburg beteiligt sind. Das Hauptgewicht liegt dabei in Zürich nicht auf der SMS-Möglichkeit, sondern auf der Konsolidierung der Stimmrechtsregister. Die 171 Gemeinden des Kantons führen ihre Einwohner- und Stimmregister autonom und verwenden dazu auch verschiedene Software. Damit das elektronische Abstimmen möglich wird, muss ein zentrales Stimmregister erstellt werden. Für den Datenaustausch sind spezielle Schnittstellen entwickelt worden, die einen ersten Test mit 20 Gemeinden, darunter die beiden Städte Zürich und Winterthur, bestanden haben. Für die Sicherheit und das Verhindern des Mehrfachabstimmens sind eine 8-stellige ID, ein 8-stelliger Zutrittscode und eine Strichcode-Prüfnummer auf dem Stimmrechtsausweis vorgesehen. Die Praxistauglichkeit des SMS-Voting wird Ende 2004 bei den Studierendenratswahlen der Uni Zürich erstmals getestet.
(al)
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