[10.9.2004] Das Schlagwort "Bürgerbeteiligung online" verspricht mehr als es zu halten vermag. Dies zeigt eine Studie der Bertelsmann Stiftung und der RWTH Aachen.
Es gibt mehr nachvollziehbare Gründe für das Scheitern als überzeugende Beispiele für das Gelingen der Online-Bürgerbeteiligung. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Neue Medien und Bürgerorientierung @ 2004", die gemeinsam von der Bertelsmann Stiftung und der RWTH Aachen durchgeführt wurde. Im gesamten deutschsprachigen Raum wurden innovative Projekte unter die Lupe genommen, die eine unmittelbarere Beteiligung der Bürger an öffentlichen Entscheidungen zum Ziel hatten. Ob als direktere Form der Online-Mitwirkung, oder weniger direkt als Möglichkeit, Lob oder Unmut online abzuladen. Nach dem Urteil der Autoren sind die Projekte zu häufig Anhängsel einer E-Administrationsstrategie, ohne systematisch mit den politischen und administrativen Prozessen verknüpft zu sein. Häufig sei zu Beginn des "Abenteuers Online" aus Sicht der Gesamt-Körperschaft nicht entschieden, welche Art und Intensität der Bürgerbeteiligung man eigentlich möchte. Online-Bürgerbeteiligung, folgern die Autoren, muss als technischer Arm einer übergeordneten Gesamtstrategie zur Bürger-Partizipation verstanden werden. Das Fehlen einer solchen Strategie könne auch mithilfe des Internet nicht kompensiert werden.
(ur)
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