EU:
Sachstand beim Single Digital Gateway


[28.4.2022] Die EU-Verordnung zum Single Digital Gateway will ein einheitliches digitales Zugangstor zur Verwaltung in der EU schaffen. In Deutschland ist die Umsetzung dieser Verordnung eng mit der OZG-Umsetzung verzahnt. Nun berichtet das Bundesinnenministerium über den aktuellen Stand.

Das Portal Ihr Europa soll als einheitliches digitales Zugangstor zur Verwaltung in der EU dienen. Das mit einer EU-Verordnung im Jahr 2018 beschlossene Single Digital Gateway soll als das einheitliche digitale Zugangstor zur Verwaltung in der EU fungieren. Mit der Verordnung zum Single Digital Gateway (kurz: SDG-VO) nimmt die EU die öffentliche Verwaltung aller föderalen Ebenen in die Pflicht, die Verwaltungsdigitalisierung voranzutreiben und nutzerfreundlich umzusetzen. Nun berichtet das Bundesministerium des Innern (BMI) über den Sachstand bei der Umsetzung dieser wichtigen Verordnung. In Deutschland werden die Anforderungen der SDG-VO im Rahmen der OZG-Umsetzung und als Teil der Registermodernisierung realisiert. Dabei seien in den vergangenen drei Jahren einige Meilensteine erreicht worden, heißt es vonseiten des BMI.

Verknüpfung mit dem Your Europe Portal

Um die SDG-VO umzusetzen, wird das Informationsportal Your Europe erweitert, modernisiert und mit den Portalen der EU-Mitgliedstaaten verlinkt – in Deutschland mit dem Verwaltungsportal des Bundes. Die Verlinkung der beiden Portale wurde in der ersten Jahreshälfte 2021 realisiert. Artikel 4 der SDG-VO sieht vor, dass Informationen über Rechte und Pflichten, On- und Offline-Verfahren und über Unterstützungsdienste bereitgestellt werden. In Deutschland werden diese über das Online-Gateway Portalverbund gesammelt und dem Verwaltungsportal des Bundes zu Verfügung gestellt. Auf diesem Wege übermitteln Bund und Länder derzeit Metadaten zu mehr als 23.000 Informationsseiten in deutscher und englischer Sprache an das Your-Europe-Portal.

Sieben Unterstützungsdienste angeschlossen

Neben dem Zugang zu Informationen über Unterstützungsdienste fordert die SDG-VO auch den Anschluss von sieben konkret benannten Unterstützungsdiensten an das Your-Europe-Portal. Bei diesen Diensten sollen Bürger und Unternehmen Unterstützung bei der Wahrnehmung ihrer Rechte am europäischen Binnenmarkt erhalten können.
Konkret handelt es sich dabei um die Produktinformationsstellen (die Bundesanstalt für Materialforschung und Prüfung (BAM) und die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)), den Einheitlichen Ansprechpartner (EA), das Deutsche Institut für Bautechnik (DiBT), das Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB), die Nationale Kontaktstelle für grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung (EU-PATIENTEN.DE), das Europäische Netz der Arbeitsvermittlungen (EURES) und die Online-Streitbeilegung (ODR). Seitens Deutschland seien alle diese Dienste nun vollständig an das Your-Europe-Portal angeschlossen.

Nutzerfreundlichkeit im Fokus

Die Nutzerfreundlichkeit von Online-Angeboten der öffentlichen Verwaltung ist ein zentraler Ansatz der SDG-VO. Um diesen weiter zu stärken und die Qualität der bereitgestellten Informationen und Dienste zu verbessern, verpflichtet die SDG-VO die EU-Mitgliedstaaten dazu, den Nutzern auch die Möglichkeit für Rückmeldungen zu den bereitgestellten Online-Angeboten zu geben. In Deutschland ist diese Vorgabe bereits umgesetzt. Im letzten halben Jahr haben nach Angaben des BMI 1.800 Nutzende ihre Rückmeldung abgegeben. Auf den Rückmeldungen basierend wird die EU-Kommission im Rahmen eines jährlichen Arbeitsprogramms Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung der Online-Angebote in den Mitgliedstaaten festlegen. Auch die Erhebung von Nutzerstatistiken soll dazu beitragen, die Qualität der Online-Angebote einzuschätzen und gegebenenfalls zu verbessern. Für die Informationsseiten werden diese ebenfalls im Verwaltungsportal des Bundes erhoben und anonymisiert an die Europäische Kommission übermittelt.

Nächste Schritte

Nach der Umsetzung der ersten Meilensteine sollen die Schwerpunkte für 2022 und 2023 nach Auskunft des BMI besonders auf der Integration derjenigen Online-Verfahren liegen, die Verwaltungsleistungen gemäß der in Anhang I der EU-SDG benannten Informationsbereiche zugeordnet werden können. Mit BAföG Digital konnte vor Kurzem das erste Online-Verfahren direkt an Your Europe angeschlossen werden. Bis Dezember 2022 müssen zudem kommunale, SDG-relevante Informationen über Verwaltungsleistung im Portalverbund bereitstehen.
Eine weitere zentrale Anforderung der SDG-VO ist die vollständige Digitalisierung von 21, ebenfalls konkret benannter Verfahrensbündel und Verfahren (in Anhang II). Diese Verfahren sollen bis Dezember 2023 medienbruchfrei online abgewickelt werden können. Darüber hinaus soll für diese Verwaltungsverfahren und die Verfahren aus vier EU-Richtlinien das Once-Only-Prinzip realisiert und diese an das Once-Only-Technical-System der EU angeschlossen werden. Damit soll sich für Bürger und Unternehmen das mehrfache Bereitstellen von Nachweisen erübrigen. Dieses in den Worten des BMI „herausfordernde“ Arbeitspaket soll im Zusammenhang mit dem Steuerungsprojekt Registermodernisierung umgesetzt werden. (sib)

https://www.onlinezugangsgesetz.de

Stichwörter: Portale, CMS, Single Digital Gateway, SDG-VO, Europäische Union, OZG, International

Bildquelle: EU

Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich CMS | Portale
Gummersbach: Serviceportal eingeführt
[19.4.2024] Ihr neues Serviceportal hat jetzt die nordrhein-westfälische Stadt Gummersbach freigeschaltet. Mehr als 200 Leistungen stehen zum Start des Portals zur Verfügung. mehr...
cit/komuna: E-Government kann auch einfach sein
[19.4.2024] Der mittelständische IT-Dienstleister komuna nutzt cit intelliForm als Plattform für Teile seines Produkts „Rathaus Service-Portal“ und profitiert von der großen Menge an fertigen Bausteinen. Mehr als 550 Kommunen in Bayern nutzen die Lösung bereits. mehr...
komuna ist mit cit intelliForm in mehr als 550 Kommunen in Bayern erfolgreich.
Kreis Segeberg: Einer für vieles Bericht
[16.4.2024] Ein Online-Service bündelt im Kreis Segeberg mehrere Leistungen für hilfebedürftige Menschen, sodass diese ihre Daten nur einmal eingeben müssen. Dataport hat den Dienst in einem Referenzprojekt mit dem Land im Auftrag des ITV.SH entwickelt. mehr...
Nutzerfreundlicher Kombi-Antrag breitet sich vom Kreis Segeberg weiter aus.
Cuxhaven: Mängel einfacher melden
[12.4.2024] Der neue Mängelmelder der Stadt Cuxhaven ist online: Mit der Umstellung gehen Verbesserungen für die Bürgerinnen und Bürger einher. Sie sollen in nur wenigen Schritten einen digitalen Hinweis geben können. mehr...
In Cuxhaven können der Stadt Mängel jetzt noch einfacher elektronisch gemeldet werden mit Standortangabe und Foto.
Leverkusen: Standortportal für Gewerbeimmobilien
[8.4.2024] In Leverkusen ist ein neues Standortportal für Gewerbeimmobilien an den Start gegangen. Dieses verknüpft Daten zu möglichen Gewerbestandorten mit der digitalen Stadtkarte und dem 3D-Modell von Leverkusen. Hinzu kommt eine persönliche Beratung von Immobilieninteressenten durch die Wirtschaftsförderung Leverkusen. mehr...
In Leverkusen ist ein Standortportal für Gewerbeimmobilien an den Start gegangen.
Suchen...

 Anzeige

 Anzeige

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
Ausgewählte Anbieter aus dem Bereich CMS | Portale:
KID Magdeburg GmbH
39104 Magdeburg
KID Magdeburg GmbH
S-Management Services GmbH
70565 Stuttgart
S-Management Services GmbH
ITEBO GmbH
49074 Osnabrück
ITEBO GmbH
Aktuelle Meldungen