Open Source:
Plattform Open CoDE gestartet


[14.7.2022] Die Open-Source-Plattform Open CoDE, die speziell für die öffentliche Verwaltung konzipiert wurde, geht vom Pilot- in den aktiven Betrieb über. Ziel ist es, der Verwaltung den Open-Source-Einsatz und die Teilnahme an Open-Source-Projekten zu erleichtern.

Die Länder Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg haben gemeinsam mit dem Bundesinnenministerium (BMI) das Open Source Code Repository Open CoDE entwickelt, um der öffentlichen Verwaltung den Zugriff auf Open Source Software zu erleichtern. Seit April 2022 befand sich das Projekt in der Pilotphase (wir berichteten), nun ist es in den aktiven Betrieb gestartet.
Auf dem Portal können Bund, Länder und Kommunen Open Source Software gemeinsam entwickeln und rechtssicher austauschen. Erste Verwaltungsanwendungen finden sich bereits auf der Plattform, das OSBA-Mitglied AKDB etwa hat seine Personenstandsdienste bereits in dem Verzeichnis zur Verfügung gestellt. Das berichtet die Open Source Business Alliance (OSBA), die in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe mit Vitako, der Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister die ursprüngliche Idee für diesen Ort für öffentlichen Code entwickelt hatte (wir berichteten). Inzwischen findet sich Open CoDE als eines der Schlüsselprojekte in der Digitalagenda des Bundes; im Bundeshaushalt 2022 wurden Gelder für den weiteren Betrieb der Plattform bereitgestellt.

Digitale Souveränität braucht Open Source Software

Open Source Software ist die Grundlage für digitale Souveränität, betont die OSBA. Steht die Software unter einer Open-Source-Lizenz, ist der Quellcode für jeden einsehbar und kann unabhängig auf Sicherheitsaspekte überprüft werden. Anwendungen können selbst betrieben und an individuelle Bedürfnisse angepasst werden. Daher bietet Open Source Software die ideale Grundlage für die Kooperation von Verwaltungseinheiten in Bund, Ländern und Kommunen. Auf der Open-CoDE-Plattform sollen Software-Lösungen geteilt und gemeinsam weiterentwickelt werden. Dies verbessere die Flexibilität, Sicherheit und Innovationsfähigkeit von Verwaltungen und reduziere ihre Abhängigkeit von einzelnen Anbietern, so die OSBA. Die Verfügbarkeit von Anwendungen, die zur Nachnutzung bereitstehen, und der Austausch über Lösungsansätze beschleunigten auch die Verwaltungsdigitalisierung und könnten einen entscheidenden Beitrag zur OZG-Umsetzung leisten.

Das Projekt lebt von Beteiligung

Die Open-CoDE Plattform bietet ein zentrales Verzeichnis der verfügbaren, verwaltungsrelevanten Open-Source-Projekte und Lösungen, eine eigene GitLab-Instanz zur Ablage von offenen Quellcodes und der Zusammenarbeit an Projekten sowie ein Diskussionsforum. Zudem definiert Open CoDE einen eindeutigen Handlungsraum für die (rechts-)sichere Nutzung der Plattform und deren Inhalte (unter anderem mit Lizenzrichtlinien, Code of Conduct, Nutzungsbedingungen und Kollaborationsguidelines).
Open CoDE richtet sich in erster Linie an Open-Source-Entwickler in der öffentlichen Verwaltung und an Akteure, die an der Verbesserung von Open Source Software der öffentlichen Hand mitarbeiten wollen. Und auch Entscheidungstragende innerhalb der Verwaltung können Open CoDE nutzen, um sich über verwaltungsrelevante Open Source Software zu informieren und Einsatzmöglichkeiten in der eigenen Organisation zu prüfen.
Die Plattform steht der öffentlichen Verwaltung ebenso offen wie Unternehmen und Einzelpersonen, die sich mit Open Source befassen. Die OSB Alliance ruft ihre Mitglieder auf, sich in die entstehende Community einzubringen und die Information über den Start des Portals weiterzutragen. Auch Bundes-CIO Markus Richter hat über Twitter offiziell zur Beteiligung an Open CoDE aufgerufen. (sib)

https://opencode.de
https://osb-alliance.de

Stichwörter: Open Government, Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB), OSB Alliance (OSBA), Vitako, Open Source Code Repository



Druckversion    PDF     Link mailen





 Anzeige


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Open Government
Konstanz: Leitlinien für Datenethik
[6.3.2023] Die Stadt Konstanz erarbeitet im Rahmen ihres Smart-City-Konzepts nun ethische Leitlinien zum Umgang mit Daten, Algorithmen und Technologien. mehr...
Nordrhein-Westfalen: KDN-Beratungsstelle zu Open Government
[16.2.2023] Open Government, Open Data, offene Schnittstellen – Kommunen stehen vor zahlreichen Herausforderungen, wenn sie Projekte aus diesem Bereich sicher und gesetzeskonform umsetzen wollen. In Nordrhein-Westfalen hat der KDN dazu eine Beratungsstelle ins Leben gerufen. mehr...
Capgemini-Studie: Datenökosysteme in der Verwaltung
[1.2.2023] Gemeinsame Datenökosysteme helfen der öffentlichen Verwaltung, auf systemische Herausforderungen zu reagieren. Eine breite Akzeptanz fehlt jedoch noch, ebenso wie wichtige Technologien. Dies sind die Kernergebnisse einer aktuellen Studie des Beratungsunternehmens Capgemini. mehr...
Open.NRW: Leitfaden zur Datensouveränität
[12.1.2023] Die Beratungsstelle Open Data des Landes Nordrhein-Westfalen hat einen Praxisleitfaden zu Datensouveränität im Kontext von Open Data veröffentlicht. mehr...
Open.NRW: Leitfaden zu Datensouveränität und Open Data veröffentlicht.
DKSR: Open Source als Schlüssel
[20.12.2022] Das Daten-Kompetenzzentrum Städte und Regionen (DKSR) unterstützt Städte und Regionen in ihrer smarten Entwicklung und setzt dabei auf interkommunale Zusammenarbeit und Open Source Software – so auch im Jahr 2022, in dem wichtige Meilensteine für die kommunale Anwendercommunity erreicht worden seien. mehr...