[28.7.2022] Trotz DigitalPakt und Coronakrise – die Digitalisierung der deutschen Schulen kommt nach wie vor nicht recht voran. Ein nachhaltiger Digitalisierungsschub sei ausgeblieben, stellt das Hardware-Unternehmen Dell Technologies fest und benennt Ursachen, aber auch mögliche Lösungswege.
Warum kommt die Digitalisierung unserer Schulen nicht recht vom Fleck? Zwar hat die Corona-Pandemie der Schuldigitalisierung große Aufmerksamkeit beschert. Doch trotz mancher Fortschritte in den vergangenen zwei Jahren kommt sie flächendeckend kaum voran. Das stellt das IT-Unternehmen Dell Technologies fest, das Schulen seit vielen Jahren auf dem Weg ins digitale Klassenzimmer begleitet. Das Unternehmen benennt dafür eine Reihe von Gründen.
So hätten viele Schulen hinsichtlich der IT-Infrastrukturen noch Rückstände, die sich nicht in kurzer Zeit aufholen lassen. Eine leistungsfähige lokale IT-Infrastruktur sei jedoch eine wichtige Grundvoraussetzung für die Schuldigitalisierung. Digitale Endgeräte und Lernplattformen könnten nur funktionieren, wenn dafür auch die erforderlichen Server, Speichersysteme und Netzwerke vorhanden seien.
Die Rahmenbedingungen stimmen nicht
Der vielerorts schleppende Breitbandausbau, von dem auch Schulen betroffen seien, erweise sich als weiteres Hemmnis. Viele Schulen verfügten nur über moderat leistungsfähige DSL-Anschlüsse für viele Schüler. Ohne Breitbandanschluss sei es aber kaum sinnvoll, im Unterricht digitale Medien über das Internet einzusetzen, stellt Dell Technologies fest.
Fehlende Standards für die IT-Ausstattung von Schulen erwiesen sich als problematisch für den Aufbau aufeinander abgestimmter IT-Landschaften, die unkompliziert verwaltet werden können. Lehrkräfte und Schüler hätten es oft mit regelrechten Zoos an Geräten und Software-Lösungen zu tun, die erhebliche Medienbrüche verursachen. Individuelle Insellösungen einzelner Schulen vergrößerten das Chaos zusätzlich. Das erforderliche Wissen zum Aufbau und Betrieb der IT einer Schule – diese sei durchaus mit der IT eines kleinen mittelständischen Unternehmens vergleichbar, so Dell – sei an vielen Schulen kaum oder gar nicht vorhanden. IT-Experten seien wegen des Fachkräftemangels nur schwer zu finden und zudem sehr teuer, häufig müssten daher Lehrkräfte die IT nebenher betreuen.
Weniger Bürokratie, mehr IT-Unterstützung für Schulen
Auch die Fördermaßnahmen des Bundes seien nach den Erfahrungen von Dell nur begrenzt geeignet, um die Schuldigitalisierung tatsächlich voranzubringen. Zwar würden umfangreiche finanzielle Mittel zur Verfügung stehen – ihrer tatsächlichen Nutzung stünden aber oft ein hoher bürokratischer Aufwand und unklare Kompetenzen gegenüber. Das zeige etwa der Basis-DigitalPakt für den Ausbau der Infrastruktur in Schulen: Von den 2019 bereitgestellten fünf Milliarden Euro kamen bis März 2022 lediglich zehn Prozent tatsächlich bei den Schulen an, berichtet Dell.
Was also tun? Nach Ansicht von Joachim Rieß, Account Executive Public Sector bei Dell Technologies Deutschland, sind die Verantwortlichen auf Bundes-, Länder- und Kommunalebene gefragt, um für bessere Rahmenbedingungen zu sorgen. Dazu zähle vor allem die Forcierung des Breitbandausbaus, die Entwicklung länderübergreifender Standards und der Abbau bürokratischer Hürden. Die Schulen benötigten aber auch mehr externe Hilfe von IT-Firmen – viele Schulen seien mit dem Aufbau einer passenden Infrastruktur und der laufenden Betreuung der IT schlicht überfordert. Ein erfahrener Partner könne sie dabei entscheidend unterstützen, so Rieß.
(sib)
https://www.delltechnologies.com
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