[15.11.2022] Intelligente Sensortechnologie ist ein zentrales Element zahlreicher Smart-City-Konzepte. In der Stadt Gütersloh wird der Rathaushof zum Testfeld für Parkplatzsensoren. Dort sollen Erfahrungen gesammelt werden, die später auch in andere Projekte einfließen können.
In Gütersloh wird der Parkplatz im Rathausinnenhof zum Smart-City-Reallabor. Das Team Digitaler Wandel der Stadt hat dort sieben Sensoren installiert. Diese messen, ob die Ladesäule belegt ist und wie viele Parkplätze noch frei sind. Damit wird die Fläche nach Angaben der Stadt zu einem Testraum, in dem die innovative Sensortechnik unter realen Bedingungen erprobt wird. Installiert wurden fünf bodengestützte Sensoren auf zufälligen Stellplätzen sowie zwei Kamerasysteme an einem Laternenmast, die durch spezielle Objektive alle Parkplätze erfassen können. Die Bodensensoren sind mittig auf den Stellplätzen platziert und zeigen an, ob der jeweilige Parkplatz belegt ist. Dafür misst der Sensor Veränderungen im umliegenden Magnetfeld: Dieses wird von Autos aufgrund ihres hohen Gewichts und Stahlanteils verändert, wenn sie über dem Sensor parken.
Die Kamerasysteme erfassen den Belegungszustand aller Parkplätze – datenschutzfreundlich ohne echte Aufnahmen. Dafür wurde nach Angaben der Stadt im Vorfeld ein Raster vom Rathausinnenhof mit allen Stellplätzen erstellt. Dieses funktioniert wie eine Schablone, mit der jedem Stellplatz ein eigenes Feld zugeordnet wird. Wenn ein Fahrzeug auf einem Stellplatz parkt, füllt sich das dazugehörige Feld in der Kameraansicht, allerdings ohne echtes Fotomaterial. Auf diese Weise wird der Belegungsstatus jedes einzelnen Stellplatzes in Echtzeit erkannt. Bei diesem Verfahren werden keine Bilder gespeichert, keine Gesichter oder Nummernschilder erfasst oder in irgendeiner Weise ausgewertet.
Nutzen für die Stadtgesellschaft
In dem Reallabor kann das Team Digitaler Wandel auf einem begrenzten Raum unter realen Bedingungen wertvolle Erfahrungen mit der Technologie sammeln, heißt es in der städtischen Pressemitteilung weiter. Diese
können dann auf andere Anwendungsfälle aus unterschiedlichen Bereichen übertragen werden und so dazu beitragen, die Stadt im Sinne der Digitalen Agenda weiterzuentwickeln. Die Sensoren im Rathausinnenhof sollen perspektivisch auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. So sei mit einem Blick erkennbar, ob beispielsweise der Parkplatz mit der E-Ladesäule gerade frei ist. Es gibt noch viele weitere mögliche Einsatzgebiete für die Sensortechnologie – von der Verkehrssteuerung über die städtische Entsorgung bis hin zur Straßenbeleuchtung. Welche Projekte konkret umgesetzt werden, entscheidet die Politik.
(sib)
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