München:
Künstliche Intelligenz im Fokus


[23.11.2022] Auf Einladung des kommunalen Eigenbetriebs it@M InnovationLab fand in München ein Hackathon statt, bei dem KI-Anwendungen für die Verwaltungspraxis entstanden. Ein neues Kompetenzzentrum will zudem innerhalb der Verwaltung KI-Wissen aufbauen und am Thema Interessierte vernetzen.

Bereits im Juli 2022 fand in München der erste kommunale KI-Hackathon statt. Nun berichtet die bayerische Landeshauptstadt in ihrem Digitalisierungsblog „München.Digital.Erleben.“ über das kollektive Software-Entwicklungs-Event, an dem Beschäftigte aus dem Eigenbetrieb it@M und aus weiteren Referaten und städtischen Eigenbetrieben teilnahmen. Initiiert wurde der Hackathon vom it@M InnovationLab. Die 13 Teilnehmenden organisierten sich in vier Teams, die sich jeweils einem selbstgewählten Thema widmeten und dann in sechs Entwicklungsdurchläufen von je drei Stunden an einer Software dazu tüftelten.

Hoher Praxisnutzen für die Verwaltung

Eines der Projekte des Hackathons könnte eine Grundlage für die Beobachtung des Baumbestands der Stadt und seiner Veränderungen liefern. Die Gruppe setzte sich das Ziel, die Gesamtzahl der Bäume anhand von öffentlich verfügbaren Luftbildern mittels Computer Vision – also maschinellem Sehen – zu zählen. Dafür wurden über 30.000 Einzelbilder ausgewertet, zum Einsatz kam die Open-Source-Bibliothek Deepforest. Verbunden mit den Koordinaten der Bildausschnitte konnte eine Heatmap der Baumverteilung Münchens erstellt werden. Eine kontinuierliche Auswertung der Luftbilder könnte Aussagen über die Veränderung des Baumbestands der Stadt erlauben, erläutert Hackathon-Organisator und KI-Community-Manager Fabian Reinold, beispielsweise zum Gesundheitsmonitoring oder dem Erstellen einer Temperaturkorrelation.
Entwickelt wurde zudem eine Software zur Klassifizierung von Hundesteueranträgen, die zunächst in Papierform vorlagen und eingescannt wurden. Der Prototyp der Lösung arbeitet unter anderem mittels optischer Zeichenerkennung (OCR). Eine weitere Gruppe stellte verschiedene Ansätze zur automatischen Kategorisierung von Texten und Dokumenten vor, die am Beispiel von Stadtratsdokumenten getestet wurde. Außerdem wurde ein KI-Modell zur Vorhersage von Anrufaufkommen entwickelt, das trotz eingeschränkter Datenverfügbarkeit gute Ergebnisse erzielte.

Mehr KI-Know-how für die Stadtverwaltung

Alle von den Teams verfolgten Ansätze werden vom InnovationLab zusammen mit betroffenen Fachstellen weiterverfolgt, heißt es im Münchner Digitalisierungsblog. Das it@M InnovationLab befasst sich schon seit Längerem mit künstlicher Intelligenz. So gab es bereits ein Verkehrsplanungsprojekt, das mittels KI Daten aus Verkehrszählungen auf größere Zeitabschnitte ausdehnte.
Anfang 2022 wurde das KI-Kompetenzzentrum beim InnovationLab ins Leben gerufen. Neben der Entwicklung konkreter Anwendungsfälle will sich das Team darauf konzentrieren, bei den städtischen Beschäftigten Fachwissen aufzubauen. Geplant ist etwa ein Einsteiger-Workshop zu KI, um auch Mitarbeitenden ohne Vorwissen die Technologie näher zu bringen. In der KI-Community vernetzen sich an künstlicher Intelligenz interessierte IT-Schaffende der gesamten Stadtverwaltung – derzeit etwa 60 Personen. Außerdem soll ein Netzwerk mit Industrie und Forschung entstehen, um künftig besser zusammenzuarbeiten. (sib)

Mehr Informationen zum Münchner InnovationLab (Deep Link)
https://muenchen.digital

Stichwörter: Smart City, München, KI



Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Smart City
Dortmund/Schwerte: Bericht zum Stand der Smart City
[23.4.2024] Brücken, die über ihren Zustand informieren, Schüler, die Umweltdaten ihrer Schule auswerten oder eine App zum Mängelmelden – all das steht für das Modellprojekt Smart Cities DOS 2030. Rund ein Jahr nach Verabschiedung der Smart-City-Strategie hat die Stadt Dortmund einen Sachstandsbericht vorgelegt.
 mehr...
Schleswig-Holstein: Parkraumerfassung im Norden
[22.4.2024] Die „Smarte Grenzregion zwischen den Meeren“ ist eine Modellregion im Rahmen des Bundesförderprojekts Modellprojekte Smart Citys. Schwerpunkte des sehr umfangreichen Vorhabens: Messung von Besucherströmen und Sensorikmaßnahmen zur Parkraumerfassung. Die Umsetzung schreitet weiter voran. mehr...
Ist noch was frei? Darstellung des Parkplatzes am Strand Solitüde in der App „City Pilot“.
Würzburg: Erste 5G-Straßenleuchte Bayerns
[22.4.2024] In Würzburg wurde jetzt die erste 5G-Straßenleuchte Bayerns in Betrieb genommen. Sie ist das Ergebnis eines Pilotprojekts von O2 Telefónica, 5G Synergiewerk und den Stadtwerken Würzburg. mehr...
In Würzburg funkt seit Kurzem die erste 5G-Straßenleuchte Bayerns.
Leipzig: Smart City Lab eröffnet
[15.4.2024] Digitalisierung begreifbar machen – das will das Leipziger Smart City Lab, das jetzt vom Referat Digitale Stadt eröffnet wurde. Bürgerinnen und Bürger haben dort die Gelegenheit, sich zu informieren, neue Technologien auszuprobieren, aber auch mit Digitalisierungsfachleuten zu diskutieren. mehr...
Das Smart City Lab in Leipzig wird als Ort der Information und des Austauschs eröffnet.
Qualifizierungsprogramm: Know-how für Smart Cities
[10.4.2024] Die Koordinierungs- und Transferstelle Modellprojekte Smart Cities (KTS) startet ab Mai das Qualifizierungsprogramm Smart City Manager. In fünf Modulen werden kommunalen Mitarbeitern grundlegende Kompetenzen zum Management von Smart-City-Projekten vermittelt. Die Anmeldung ist ab sofort möglich. mehr...
Smart City Manager sollen die digitale Transformation in ihrer Kommune voranbringen. Ein Qualifizierungsprogramm vermittelt entsprechende Kompetenzen.
Suchen...

 Anzeige

 Anzeige

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
Aktuelle Meldungen