[16.12.2022] Das Gigabit-Grundbuch der Bundesregierung ist online. Es bündelt und vernetzt für den Ausbau der Gigabitnetze relevante Informationen. Dadurch sollen Ausbauplanungen im Festnetz- und Mobilfunkbereich erleichtert werden. Zudem soll die Breitband-Verfügbarkeit transparenter werden.
Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) und die Bundesnetzagentur haben das Gigabit-Grundbuch veröffentlicht. Auf der Online-Plattform sind erstmals alle wichtigen Informationen zu den Telekommunikationsinfrastrukturen in Deutschland zusammengeführt und zentral abrufbar. Die Schaffung einer solchen zentralen Datendrehscheibe ist Teil der Gigabitstrategie des Bundes vom Juli 2022 (
wir berichteten). Sie richtet sich an informationssuchende Bürgerinnen und Bürger, soll aber vor allem dazu beitragen, den Glasfaser- und Mobilfunkausbau in Deutschland zu beschleunigen. Die zentrale Erhebung und Aufbereitung von Daten zur Telekommunikationsinfrastruktur seien eine Erleichterung für Unternehmen und öffentliche Verwaltung, so das BMDV. Investitionsentscheidungen könnten so schneller und zielgerichteter getroffen und damit verbundene rechtliche und organisatorische Fragen effektiver geklärt werden. Dies seien Voraussetzungen dafür, den Ausbau der digitalen Infrastruktur nachhaltig zu beschleunigen.
Detaillierte Daten für verschiedene Zielgruppen
Die im Gigabit-Grundbuch gesammelten Informationen sind in drei Bereiche gegliedert, die sich an unterschiedliche Nutzergruppen richten.
Die Bürgerplattform basiert vorrangig auf dem bisherigen, jedoch aktualisierten Breitbandatlas und bietet nunmehr adressgenaue Informationen zur Verfügbarkeit von Breitband- und Mobilfunknetzen für die Öffentlichkeit.
Eine Analyseplattform bietet weiterführende Auswertungen und bedarfsgerechte Darstellungen sind speziell für Verantwortliche in der öffentlichen Verwaltung aufbereitet. Auch diese Daten wurden auf einen neuen Stand gebracht.
Die Planungsplattform ist eine Weiterentwicklung des bisherigen Infrastruktur- und Baustellenatlas und richtet sich speziell an ausbauende Unternehmen. Künftig sollen dort etwa Liegenschaften insbesondere der öffentlichen Hand für den Aufbau neuer Mobilfunkstandorte aufgenommen sowie vorhandene, mitnutzbare Infrastrukturen des Bundes digitalisiert werden. Die vollständige Umsetzung ist für 2023 geplant.
Künftig bessere Daten zur Mobilfunkabdeckung
Die Analysedaten zur Mobilfunkversorgung in Deutschland sollen künftig noch verbessert werden. Ebenfalls im Jahr 2023 sollen Vorbereitungen für das neue Messpaket beginnen, zudem soll die Analyse verbessert werden. Die Versorgungsmeldungen der Mobilfunknetzbetreiber sollen dann auf Basis eines entsprechenden Konzepts durch Messungen unterstützt werden, um die Erfahrungen der Mobilfunknutzer vor Ort besser abzubilden. Gemeinsam mit der Funkloch-App der Bundesnetzagentur und einer sukzessive erweiterten Messdatenerhebung sollen nach Angaben des BMDV auf diese Weise valide und konsistente Erkenntnisse über die Mobilfunkversorgung und Unterstützungsbedarfe in den Städten und auf dem Land entstehen.
(sib)
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