Bayern:
Energiewende im Fokus der Digitalisierung


[16.1.2023] Bayerns Digitalministerin Gerlach kündigte an, im Jahr 2023 ihren Handlungsschwerpunkt vorrangig auf die Weiterentwicklung von Smart Cities und klimaneutrale Rechenzentren legen zu wollen. Auch andere nachhaltige Digitalisierungsprojekte sind geplant oder werden fortgeführt.

Zum Jahresauftakt 2023 hat Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach ihre Pläne vorgestellt, das Bundesland zum modernen Digitalstaat auszubauen. Im Fokus stehen dabei insbesondere technologische Lösungen für die Energiewende zum Nutzen von Wirtschaft und Kommunen im Freistaat, heißt es in einer Meldung des Staatsministeriums für Digitales. Durch den Ausbau der „digitalen Heimat“ solle Bayern zu einem modernen Digitalstaat werden, sagte die Digitalministerin. Entscheidend dabei sei, dass innovative Technologien vom Staat so selbstverständlich genutzt würden, wie das in der Privatwirtschaft bereits üblich sei, etwa im Fall von Cloud Computing und künstlicher Intelligenz (KI).

Smarte Kommunen

Zu den inhaltlichen Schwerpunkten zählt dabei die Weiterentwicklung der Kommunen zu Smart Cities. Ein zentrales Werkzeug dafür ist die Einführung digitaler Zwillinge, also virtueller Modelle einer Gemeinde oder Stadt, an denen verschiedene Vorgänge simuliert werden können. Mit deren Hilfe sei es möglich, Abläufe zu optimieren – etwa bei der Straßenverkehrsplanung oder der Steigerung der Energieeffizienz in den Städten.
Aktuell werden im Projekt TwinBy bis zu 20 Vorhaben bayerischer Kommunen gesucht, mit denen solche digitalen Zwillinge entwickelt werden (wir berichteten). Das Digitalministerium investiert hier nach eigenen Angaben rund eine Million Euro in Beratungs- und Unterstützungsleistungen für die teilnehmenden Kommunen und bietet zudem eine Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Grüne Rechenzentren

Vor dem Hintergrund der aktuellen Energiekrise will die Ministerin außerdem den Aufbau klimaneutraler Rechenzentren vorantreiben. Derzeit entwickelt das Digitalministerium gemeinsam mit der Universität Passau im Rahmen eines Modellprojekts das Bavarian Green Data Center. Hier wird ein Modell gebaut, das verschiedene Technologien zusammenführt: von Photovoltaik über energieeffiziente Server-Kühlung, einer KI-gestützten Optimierung der Server-Auslastung bis hin zur Nutzung der Server-Abwärme. Das Projekt soll dann als Vorbild für andere Rechenzentren dienen.
Nachhaltigkeit vor Ort unterstützt das Digitalministerium zudem mit lokalen Modellprojekten, die im Jahr 2023 schrittweise umgesetzt werden sollen. So entwickelt die Stadt Bamberg derzeit ein Modell, bei dem Drohnen den städtischen Baumbestand im Blick behalten (wir berichteten). Im Markt Luhe-Wildenau entsteht der Bauhof 2.0: Dabei sollen selten gebrauchte, teure Spezialmaschinen digital koordiniert an Gemeinden ausgeliehen werden.

Service-Package für Kommunen

Seit seiner Gründung vor vier Jahren (wir berichteten) habe sich das Digitalministerium zum Treiber der Digitalisierung in Bayern entwickelt, betonte Gerlach. So werde der Ausbau des schnellen Internets mit dem Pakt Digitale Infrastruktur beschleunigt (wir berichteten), zudem seien rund 98 Prozent der zu digitalisierenden Serviceangebote des Freistaats inzwischen abgeschlossen.
Auch die Modernisierung der Verwaltung in der Fläche werde weiter vorangetrieben. Rund 200 Kommunen haben nach Angaben der Staatskanzlei schon die Auszeichnung Digitales Amt erhalten (wir berichteten). Bis zum Herbst 2023 sollen alle bayerischen Kommunen eine relevante Anzahl digitaler Services anbieten. Künftig sollen sie dabei mit einem vom Ministerium bereitgestellten Bündel von über 200 digitalen Serviceleistungen, dem so genannten BayernPackage, unterstützt werden (wir berichteten). Diese Leistungen müssen die Kommunen dann nur noch in ihre Strukturen einbinden. (sib)

https://www.stmd.bayern.de

Stichwörter: Politik, Bayern, Smart City, Green IT, BayernPackage



Druckversion    PDF     Link mailen




 Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Politik
Hessen: Verwaltungsdigitalisierung muss in den Fokus
[29.11.2023] Digitalisierungsverantwortliche aus Frankfurt, Wiesbaden und Darmstadt fordern, das Thema Digitalisierung zu einem Arbeitsschwerpunkt der kommenden hessischen Regierung zu machen. Um Kommunen stärker zu unterstützen, seien Kollaborationsplattformen und für die Digitalisierung gebundene Mittel notwendig. mehr...
Serie Barrierefreie IT: Digitale Teilhabe sichern Bericht
[27.11.2023] Digitale Barrierefreiheit bedeutet, dass die uneingeschränkte Verfügbarkeit und Zugänglichkeit zur Informationstechnik für alle Menschen gewährleistet wird. In einer neuen Kommune21-Serie wird gezeigt, wie das gelingen kann. mehr...
Barrierefreie IT schließt niemanden aus.
Digital-Gipfel 2023: BMI beleuchtet Digitalisierung der Verwaltung
[24.11.2023] Der Digital-Gipfel der Bundesregierung gilt als zentrale Austauschplattform zu Themen und Herausforderungen der digitalen Transformation. Das BMI war – gemeinsam mit der Initiative D21 – bei vielen Sessions beteiligt und nahm besonders die Verwaltungsdigitalisierung in den Fokus. mehr...
Das BMI war mit Sessions rund um Themen der digitalen Verwaltung und digitalen Gesellschaft auf dem Digital-Gipfel 2023 vertreten.
Digital-Gipfel 2023: KI als Schlüsseltechnologie
[23.11.2023] Anfang dieser Woche fand der von BMWK und BMDV ausgerichtete 16. Digital-Gipfel der Bundesregierung in Jena statt. Ein wichtiger Schwerpunkt lag auf Künstlicher Intelligenz und deren Rolle bei der Bewältigung gegenwärtiger Herausforderungen. mehr...
Auch Bundeskanzler Olaf Scholz war beim 16. Digital-Gipfel der Bundesregierung in Jena präsent.
eco: Bilanz zur Ampel-Halbzeit
[22.11.2023] Was hat sich der Koalitionsvertrag hinsichtlich digitalpolitischer Ziele vorgenommen und was wurde bisher erreicht? Der Verband eco hat zwölf wichtige Handlungsfelder untersucht und sieht in elf davon mäßige bis gar keine Fortschritte. Eine Umfrage bestätigt den Befund aus Bevölkerungssicht. mehr...
Der Digitalverband eco nahm zwölf wichtige digitalpolitische Handlungsfelder der Ampelkoalition unter die Lupe und vergab ein Rating gemäß der drei Ampelfarben.
Weitere FirmennewsAnzeige

EU-Richtlinie 2016/2102: So funktioniert barrierearme Rechnungsverarbeitung
[22.8.2023] Einen barrierearmen Zugang zu Websites und mobilen Anwendungen zu gewährleisten, dazu sind öffentliche Stellen in Deutschland und der EU seit 2019 verpflichtet. Was bedeutet dies für die Verarbeitung eingehender Rechnungen in SAP? Sind Dokumentenprozesse überhaupt betroffen? mehr...

Stadt Essen nutzt Eingangsrechnungsworkflow der xSuite im großen Stil: Sichere Planung durch Rechnungsworkflow
[23.3.2023] Essen ist eine moderne Wirtschafts-, Handels- und Dienstleistungsmetropole im Herzen des Ruhrgebiets. Sie ist Konzernzentrale, zum Beispiel für RWE AG, Evonik Industries AG, E.ON Ruhrgas AG, GALERIA Karstadt Kaufhof GmbH und Hochtief AG. Die Messe Essen ist etabliert unter den Top-Ten der deutschen Messeplätze. Was viele Besucher angesichts der modernen Essener Skyline verblüfft: Die Geschichte der Stadt ist älter als die Berlins, Dresdens oder Münchens. Essen feierte im Jahr 2002 das 1150-jährige Jubiläum von Stift und Stadt Essen. mehr...
Suchen...

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
GovConnect GmbH
30163 Hannover
GovConnect GmbH
GIS Consult GmbH
45721 Haltern am See
GIS Consult GmbH
Kommunix GmbH
59425 Unna
Kommunix GmbH
Consultix GmbH
28195 Bremen
Consultix GmbH
Aktuelle Meldungen