Schleswig-Holstein:
Behördengang als Ausnahme


[28.3.2023] Für eine rund um die Uhr digital erreichbare Verwaltung setzt sich Schleswig-Holstein ein. Bei der Abschaffung der Schriftformerfordernisse sollte auf bundesweit einheitliche Regelungen gesetzt werden.

Die Landesregierung Schleswig-Holstein setzt sich für eine rund um die Uhr digital erreichbare Verwaltung ein, die künftig sämtliche Verfahren elektronisch anbieten soll. „Der analoge Behördengang muss von der Regel zur Ausnahme werden“, sagte Digitalisierungsminister Dirk Schrödter vergangene Woche (23. März 2023) im Landtag in Kiel: „Obwohl wir große Fortschritte bei der Verwaltungsdigitalisierung gemacht haben (wir berichteten), lassen sich noch immer zu viele Leistungen nur postalisch oder persönlich beantragen. Eine generelle Verpflichtung, Verfahren ausschließlich digital anzubieten und zu bearbeiten, könnte helfen“, so der Minister. Er führt aus: „Als Gegenstück braucht es ein verpflichtendes digitales Nutzerkonto für Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen. Das muss zukünftig das Zugangstor zur Verwaltung sein.“ Auf diesem Weg werde die Landesregierung niemanden zurücklassen. „Wenn wir diesen Weg gehen, dann werden wir dafür Sorge tragen, dass Menschen beim digitalen Gang zum Amt unterstützt werden. Wir werden digitale Teilhabe sichern. Zum Beispiel mit digitalen Assistenzen – ohne solche Assistenzen wird es nicht gehen“, betonte Schrödter.
Eine Änderung des Landesverwaltungsgesetzes zur Abschaffung der Schriftformerfordernisse hält der Minister laut einer Pressemeldung der Staatskanzlei grundsätzlich für richtig und wichtig. Bevor das Land hier tätig werde, sollten jedoch alle Anstrengungen darauf gerichtet werden, die Abschaffung der Schriftformerfordernisse sowie deren Ersatz bundesweit einheitlich und gemeinsam möglichst über alle Gesetze hinweg zu regeln. Die Novelle des Onlinezugangsgesetzes (OZG) biete hier den besten Anknüpfungspunkt. „Das OZG ist eine echte Chance, die Weichen konsequent in Richtung digitale Transformation zu stellen. Bislang lag der Fokus auf dem digitalen Zugang zur Verwaltung. Nun muss es um die Prozesse in den Verwaltungen gehen“, sagte Schrödter. Daher sei es wichtig, erst das OZG grundlegend neu zu formulieren und die gesetzgeberischen Bremsen zu lösen. Der Bund verpasse allerdings die Gelegenheit, die Digitalisierung in der Verwaltung mit Schwung anzuschieben. Da der Minister überzeugt ist, dass es besser gehe (wir berichteten), habe sich Schleswig-Holstein konstruktiv in den Prozess eingebracht. (ba)

https://www.schleswig-holstein.de

Stichwörter: Politik, Schleswig-Holstein, Dirk Schrödter, OZG



Druckversion    PDF     Link mailen




 Anzeige


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Politik

OZG 2.0: Zu wenig Schubkraft
[26.5.2023] Die Reaktionen auf den vom Kabinett beschlossenen Gesetzentwurf zur Änderung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) fallen durchwachsen aus. So sehen der Deutsche Landkreistag, der Digitalverband Bitkom und der Nationale Normenkontrollrat zwar durchaus positive Ansätze, insgesamt reichten die beschlossenen Maßnahmen aber nicht aus, um eine Trendwende bei der Digitalisierung zu schaffen. mehr...
Hessen: Fortschrittsbericht zur Digitalstrategie
[26.5.2023] Die 2021 verabschiedete Digitalstrategie für Hessen legt in zwei Grundlagenfeldern und sechs Handlungsfeldern Gestaltungsbereiche und Prioritäten für die Digitalisierung fest. Nun liegt ein Fortschrittsbericht vor, der zeigen soll, welche Meilensteine inzwischen erreicht wurden. mehr...
Der Fortschrittsbericht zur Digitalstrategie Hessen wurde im Eintracht-Stadion präsentiert, das sich mit seinen modernen IoT-Lösungen als Zukunftsort versteht.
Bundesregierung: Entwurf zum OZG 2.0 gebilligt
[25.5.2023] Der Gesetzentwurf zur Änderung des Onlinezugangsgesetzes und Eckpunkte für eine moderne und zukunftsorientierte Verwaltung wurden jetzt vom Bundeskabinett beschlossen. Kommunen sollen bei der Digitalisierung von 15 Dienstleistungen besonders unterstützt werden. mehr...
OZG-Grafik des Bundesinnenministeriums: Entwurf einer modernen und zukunftsorientierten Verwaltung.
OB-Barometer 2023: Digitalisierung rückt in den Hintergrund
[24.5.2023] Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) hat die Ergebnisse seines jährlichen OB-Barometers vorgestellt. Demnach haben die Themen Stadtentwicklung und Digitalisierung für die Kommunen aktuell an Dringlichkeit verloren. Stattdessen sind Flüchtlingshilfe und die Klimathematik in den Fokus gerückt. mehr...
Flensburg: Vorbild für digitalen Wandel
[19.5.2023] Flensburg soll zu einer Vorzeigeregion im Bereich des digitalen Wandels werden. Die Initiative der Stadt und der Hochschule Flensburg wird vom Land Schleswig-Holstein finanziell unterstützt. mehr...
Weitere FirmennewsAnzeige

Stadt Essen nutzt Eingangsrechnungsworkflow der xSuite im großen Stil: Sichere Planung durch Rechnungsworkflow
[23.3.2023] Essen ist eine moderne Wirtschafts-, Handels- und Dienstleistungsmetropole im Herzen des Ruhrgebiets. Sie ist Konzernzentrale, zum Beispiel für RWE AG, Evonik Industries AG, E.ON Ruhrgas AG, GALERIA Karstadt Kaufhof GmbH und Hochtief AG. Die Messe Essen ist etabliert unter den Top-Ten der deutschen Messeplätze. Was viele Besucher angesichts der modernen Essener Skyline verblüfft: Die Geschichte der Stadt ist älter als die Berlins, Dresdens oder Münchens. Essen feierte im Jahr 2002 das 1150-jährige Jubiläum von Stift und Stadt Essen. mehr...
Suchen...

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
IT-Guide PlusCC e-gov GmbH
20097 Hamburg
CC e-gov GmbH
ADVANTIC GMBH
23556 Lübeck
ADVANTIC GMBH
GovConnect GmbH
30163 Hannover
GovConnect GmbH
PROSOZ Herten GmbH
45699 Herten
PROSOZ Herten GmbH
comundus regisafe GmbH
71332 Waiblingen
comundus regisafe GmbH
Aktuelle Meldungen