[22.5.2023] In Gütersloh hat der Digitalisierungsausschuss ein umfassendes Digitalisierungsprojekt zum Klimaschutz auf den Weg gebracht. Mithilfe smarter Sensoren soll die Bewässerung neu gesetzter wie auch älterer Stadtbäume optimiert werden, auch Fassadenbegrünung ist vorgesehen.
Rund 70.000 Bäume stehen in den Gütersloher Parks, an den Straßen und anderen öffentlichen Freiflächen. Sie alle leiden unter den trockenen und heißen Sommern. Gleichzeitig sind sie zu Zeiten der Klimakrise enorm wichtig. Ein neues Digitalisierungsprojekt soll in Gütersloh bald die Bewässerung der Stadtbäume untersuchen und optimieren, um ihren Bestand zu schützen und dabei Ressourcen einzusparen. Dafür und für ein weiteres Projekt zur smarten Fassadenbegrünung hat der Ausschuss für Digitalisierung, Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing jetzt grünes Licht gegeben. Die Projekte sollen über das BMWSB-Förderprogramm Smart Cities made in Germany finanziert werden und die Gütersloher Klimaoase unterstützen.
So sollen an 100 Jungbäumen an unterschiedlichsten Standorten Sensoren eingesetzt werden, welche die Bodenfeuchtigkeit um den Wurzelballen herum messen. Anhand der Daten sollen Vorhersagen möglich sein, wann gefährliche Trockenheit eintritt und wie diese mit einer zielgerichteten Wasserzugabe vermieden werden kann, erläutert Dirk Buddenberg, Leiter des städtischen Fachbereichs Grünflächen. Die gewonnenen Daten und Erkenntnisse sollen dann auch auf Bäume ohne Sensoren übertragbar sein. So sollen die Bäume künftig zielgerichteter versorgt und die Ressource Wasser dabei effizienter eingesetzt werden.
Grüne Fassaden gegen Hitze
Geplant ist außerdem eine Online-Plattform nach dem Vorbild des Berliner Projekts Gieß den Kiez, das vom CityLAB der Hauptstadt entwickelt wurde (
wir berichteten). Auf dieser Plattform können sich Bürgerinnen und Bürger über einzelne Bäume und ihren Wasserbedarf informieren, Standorte öffentlicher Pumpen einsehen, Bäume adoptieren und markieren, wenn sie gegossen haben. Auf diese Weise soll die Bewässerung auch von Altbäumen organisiert werden. Im städtischen Auftrag wird in Gütersloh derzeit nur eine kleine Anzahl solcher Bäume bewässert – je nach Wertigkeit und Bedeutung für das Ortsbild.
Außerdem hat der Digitalisierungsausschuss die Stadt Gütersloh damit beauftragt, eine smarte Fassadenbegrünung an einem städtischen Gebäude zu erproben. Dabei sollen Sensoren die Versorgung der Pflanzen mit Wasser und Nährstoffen automatisch steuern und Daten über den lokalen Abkühlungseffekt durch die begrünte Fassade sammeln.
Mit den Projekten, welche die Stadt nun gemeinsam mit Partnern angehe, könne ein großer Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden, sagt Carsten Schlepphorst, Beigeordneter für Digitalisierung bei der Stadt Gütersloh.
(sib)
https://www.digitaler-aufbruch-guetersloh.deSmart Cities made in Germany (Deep Link)
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