[6.7.2005] Gestern hat die Stadt Wien den aktuellen Status des Open-Source-Einsatzes im Magistrat vorgestellt. Die Wiener Linux-Lösung auf Basis der debian-Distribution, des KDE-Desktop und von OpenOffice.org wird jetzt sukzessive an Client-Arbeitsplätzen eingeführt.
Im Rahmen eines Wienux-Informationstages konnten sich die Mitarbeiter der Stadt Wien über die eigene Linux-Distribution informieren und diese vor Ort ausprobieren. Die Wiener IT-Abteilung verwaltet zur Zeit 18.000 PCs, 8.200 Drucker und 560 Server. Als Betriebssystem ist auf den meisten Desktops Windows 2000 im Einsatz. Die Ergebnisse einer Studie hatten gezeigt, dass davon rund 7.500 PCs problemlos das lizenzkostenfreie OpenOffice.org anstatt MS Office benutzen könnten. 4.800 dieser umstellungsfähigen PCs könnten sogar auf ein Open-Source-Betriebssystem umgestellt werden. Im Oktober 2004 startete eine Arbeitsgruppe, die sich mit dem Einsatz von Open Source Software auf den Arbeitsplatzrechnern des Magistrats befasste. Die Anforderung bestand darin, eine Open-Source-Plattform zu entwickeln, die mit der bestehenden Microsoft-Infrastruktur kommunizieren kann. Das Resultat einer Arbeitsgruppe ist nun das Betriebssystem Wienux, das im Rahmen einer sanften Produkteinführung seit Juni 2005 den Mitarbeitern angeboten wird. Wichtigste Überlegung ist die Freiwilligkeit der Migration: Wer will, kann sich für den Open-Source-Weg entscheiden; wer an den bisherigen Produkten hängt, kann dort verbleiben. "Wir gehen davon aus, dass die Zahl der Umsteller im ersten Jahr einige hundert nicht überschreiten wird. Viele schauen bestimmt erst einmal zu, wie gut das funktioniert," meint der Wiener IT-Abteilungsleiter Erwin Gillich. Bis in zwei bis drei Jahren die Migration auf Microsoft-Ebene ansteht, werde es zum Einsatz von Open Source am Desktop aber schon einige Erfahrungen geben.
(hi)
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