[23.5.2006] Der Verein TeleTrust hat die unzureichende Umsetzung der europäischen Signaturrichtlinie kritisiert. Notwendig sei die praktische Erprobung von Produkten statt der Errichtung technischer Hürden und einer übertriebenen Regulierung.
Kritik am Status der elektronischen Signatur in Europa hat der Verein TeleTrusT, zu dessen Zielen die Durchsetzung der elektronischen Signatur als einem Instrument für die Rechtssicherheit elektronischer Transaktionen zählt, geübt. Anlass ist der Bericht der Europäischen Kommission über die Anwendung der Signaturrichtlinie an das Europäische Parlament und den Rat vom 15. März 2006. TeleTrusT hat auf den Bericht mit Vorschlägen und Empfehlungen an Entscheidungsträger in Bundesministerien, bei der Europäischen Kommission und bei der ENISA, der Europäischen Agentur für Netzwerk- und Informationssicherheit, reagiert. Der Verein kritisiert die bisherige Umsetzung der Richtlinie: Die Aufwände für die Realisierung der Konzepte in Produkte und Anwendungen könnten nur durch internationaler Märkte gedeckt werden. Obwohl dies frühzeitig erkannt wurde, sei das grundlegende Ziel der Richtlinie, einen "Gemeinschaftsrahmen für die Verwendung elektronischer Signaturen" zu schaffen, nicht erreicht worden. Nationale Interpretationen und spezifische nationale Regelungen von Details hochsicherer qualifizierter elektronischer Signaturen legten die Hürden zu hoch und erstickten jegliche Interoperabilität im Keim. Der Verein spricht sich daher dafür aus, die bisherige Technikregulierung mit Bezug auf reale Anwendungen zu korrigieren. Dabei solle der praktischen Erprobung grenzüberschreitend wirksamer interoperabler Produkte und Dienste eindeutig der Vorzug gegenüber einer weiteren Standardisierung gegeben werden.
(hi)
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