Fiberdays 2023:
Open Access statt Doppelausbau


[21.3.2023] Die diesjährigen Fiberdays verzeichnen mit rund 6.500 Gästen, 200 Ausstellern und hochkarätigen Panelisten neue Rekorde. Im Zentrum standen der Wettbewerb um Deutschlands Glasfasernetze und das Thema Open Access. Auch das neue Angebot für Fachbesucher aus Kommunen kam gut an.

Der starke Wettbewerb um Deutschlands Glasfasernetze war eines der meistdiskutierten Themen der Fiberdays 2023. Einen neuen Besucherrekord verzeichnete die Glasfasermesse Fiberdays, die Mitte März 2023 im RMCC Wiesbaden stattfand. Damit setze die Veranstaltung ihren Wachstumskurs als Leitmesse für den Glasfaserausbau fort, so der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO), der Veranstalter der Messe.
Eines der meistdiskutierten Themen war der Wettbewerb um Glasfasernetze. Dieser manifestiere sich derzeit in sehr starkem Maße auch in einem von der Telekom angedrohten oder tatsächlichen Doppelausbau, so der BREKO in einer Pressemeldung. In seiner Keynote hatte Bundesminister Volker Wissing an die Branche appeliert, die bisherigen Open-Access-Bemühungen weiter auszubauen. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) stehe zu Open Access und wolle der Dynamik „weiteren Schwung geben“.
Auch die Panels am zweiten Tag der Fiberdays standen ganz im Zeichen von Kooperationen und Open Access, so der BREKO-Bericht. Im Rahmen des Open Access-Panels diskutierten die CEOs führender deutscher Glasfaser- und Mobilfunknetzbetreiber wie Deutsche Glasfaser, Freenet, Vattenfall Eurofiber, Vitroconnect und Telekom kontrovers über die Frage, inwieweit der Glasfaserausbau einer Regulierung bedürfe und wie marktfähige Open-Access-Lösungen aussehen müssten. Einig waren sich die Panelteilnehmer aber über die zunehmende Bedeutung von Open Access für den flächendeckenden Glasfaserausbau und die Notwendigkeit fairer Bedingungen.

Kommunaler Marktplatz stark belebt

Auf großes Interesse beim Fachpublikum der Fiberdays stieß der Kommunale Marktplatz, ein zentraler Treffpunkt für kommunale Entscheider, der in diesem Jahr erstmals angeboten wurde. Die Resonanz auf dieses Angebot sei bei Landkreisen, Städten und Gemeinden sowie weiteren kommunalen Einrichtungen auf große Resonanz gestoßen, heißt es in der Meldung des BREKO. So verwies etwa der Geschäftsführer des Glasfaserunternehmens GVG, Michael Gotowy, auf eine Vielzahl konstruktiver Gespräche mit hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft und Politik, die er geführt habe, darunter mit Hessens Digitalministerin Kristina Sinemus.
Bund und Länder waren mit dem „Gigabit-Campus der Länder und des Bundes“ präsent, der auf 150 Quadratmetern die Digitalvertretungen der Länder und das Gigabitbüro des Bundes vereinte. Auch das Infomobil des Gigabitbüros des Bundes war in Wiesbaden vor Ort, hier standen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner den Verantwortlichen in den Kommunen Rede und Antwort.

KPIs für nachhaltigen Glasfaserausbau

Gemeinsam mit den Stadtwerken Münster und dem Branchenexperten und Wirtschaftswissenschaftler Jens Böcker erarbeitet der BREKO einen Ansatz zur Messung von Nachhaltigkeit im Telekommunikationsmarkt. Neun Schlüsselkennzahlen (KPIs) wurden auf den Fiberdays vorgestellt. Kriterien wie Entstörungsbedarf, Mitverlegung bei Bauarbeiten an anderen Versorgungsinfrastrukturen, Netznutzung, Open-Access-Anteil, nachhaltige Finanzierung, Energieeffizienz der TK-Technologien, Verlegemethoden, Ressourcen-Management und klimarelevante Emissionen sollen die Besonderheiten des Aufbaus und der Nutzung digitaler Infrastrukturen aufgreifen und messbar machen. Es ist geplant, die Ergebnisse der Zusammenarbeit in einem Branchenleitfaden zur Verfügung zu stellen. (sib)

https://www.fiberdays.de
https://www.brekoverband.de

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Bildquelle: BREKO

       


Quelle: www.kommune21.de