Kreis NordfrieslandSoftware für Schulplanung

PRIMUS Geo zeigt Schülerzahlen pro Gemeinde an.
Für die künftige und nachhaltige Ausrichtung eines Landes spielen Bildung und die Bildungschancen eine zentrale Rolle. Die Kommunen stellen im Rahmen ihres Bildungsauftrags lokal die Basis hierfür sicher, indem sie im Zuge der inneren Schulangelegenheiten das notwendige und passende Angebot an Schulen vorhalten. Für die Zukunftsfähigkeit des lokalen Bildungssystems ist zudem die Schulentwicklungsplanung (SEP) von großer Wichtigkeit, da sie die Weichen für das künftige Bildungsangebot stellt und versucht, die unterschiedlichen Anforderungen und Interessen systematisch zu koordinieren.
Die Politik gibt dabei die Ziele und Rahmenbedingungen auf Basis des jeweils gültigen Schulrechts vor, die Schulverwaltung – als zuständige Organisationseinheit – setzt die Beschlüsse um und baut die notwendigen organisatorischen Strukturen auf. Die Schulentwicklungsplanung ist häufig konfliktbehaftet, da eine zukunftsorientierte Planung insbesondere aufgrund des demografischen Wandels fast immer mit Schließungen oder der Zusammenlegung von Schulstandorten einhergeht. Umso wichtiger sind Standortentscheidungen, die ein möglichst hohes Maß an Akzeptanz bei allen Beteiligten erreichen.
Herausforderungen durch Schleswig-Holsteinisches Schulgesetz
Mit Inkrafttreten des Schleswig-Holsteinischen Schulgesetzes im Jahr 2007 wurden die Erstellung und Fortschreibung von Schulentwicklungsplänen zur Pflicht für jeden Schulträger. Die Kreise im Land sind angehalten, ihre SEP kreisübergreifend und mit der Jugendhilfeplanung sowie den Schulen in freier Trägerschaft abzustimmen. Anschließend müssen die Schulentwicklungspläne der Kreise und kreisfreien Städte mit dem Ministerium für Bildung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein (MBK) abgestimmt werden.
Diese neue Aufgabe stellte alle Schulträger im Land vor große Herausforderungen. Schulentwicklungsplanung fand bis zu diesem Zeitpunkt im besten Fall Excel-basiert statt. Eine schulträger- oder gar kreisübergreifende Bearbeitung der neuen Aufgaben mit Excel war in der Praxis aber nicht umsetzbar. Schon die schiere Masse der Daten, die im Rahmen der SEP anfallen – alleine im Kreis Nordfriesland waren dies rund 850.000 Datensätze –, macht deutlich, dass ein solcher dateibasierter Ansatz den Rahmen das Machbaren sprengt. Von den Schwierigkeiten, welche durch die räumlich verteilte Bearbeitung einzelner Excel-Dateien entstehen, ganz zu schweigen. Eine besondere Herausforderung stellte auch das Sammeln der notwendigen Daten und die zur Berechnung nötige Eingabe in Listen und/oder Tabellen dar. Die Daten sind zwar bei den jeweiligen Statistischen Landesämtern vorhanden, jedoch müssen sie vor der Nutzung überarbeitet und eventuelle Abweichungen erklärbar gemacht werden. Der Einsatz zusätzlicher Arbeitskräfte zur Erledigung dieser Aufgabe schied aus finanziellen Gründen von vornherein aus. Auch die Möglichkeit, Schulentwicklungspläne durch Planungsbüros erstellen zu lassen, ist mit einem erheblichen finanziellen Aufwand verbunden, der sich auch durch die dann notwendigen Folgeaufträge für Fortschreibungen und Einzelfallbetrachtungen deutlich potenzieren kann.
Webbasierte Software als Lösung
Notwendig war daher ein entsprechendes Werkzeug in Form einer Software, das es den Schulträgern ermöglicht, ihre Schulentwicklungspläne ohne zusätzliche Arbeitskräfte in Eigenregie zu erstellen – und dies zwecks übergreifender Zusammenarbeit webbasierend sowie GIS-unterstützt, simulations- und prognosefähig. Zudem sollte die Lösung die Schulträger nicht zwingen, Fortschreibungen und Einzelfallbetrachtungen kostenintensiv von Dritten durchführen lassen zu müssen. Gesucht war also sozusagen eine eierlegende Wollmilchsau. Nach intensiver Markterkundung musste festgestellt werden, dass ein entsprechendes Produkt nicht zu erwerben war.
Der Kreis Nordfriesland wandte sich daher an einen langjährigen Partner bei der Erstellung von Spezial-Software. Gemeinsam mit der Firma Bitwerft wurde ein Pflichtenheft erarbeitet, welches die Software für die Schulentwicklungsplanung umfassend beschrieb. Dabei wurde sehr schnell deutlich, dass der webbasierende Ansatz die Lösung für viele technische Herausforderungen darstellte. Zudem wurde von Beginn an die Forderung aufgestellt, die beim Statistischen Landesamt vorrätigen Daten für die Schulentwicklungsplanung über einen einfachen Weg in die Software importieren zu können. Die Prognose- und Auswertungsmöglichkeiten wurden skizziert und ein Simulationsmodul definiert, mit dem sich verschiedene Szenarien für die zukünftige Entwicklung der Schullandschaft durchspielen ließen.
Landesweiter Ansatz
Schon während der Entwicklungszeit wurden Gespräche mit den kommunalen Spitzenverbänden in Schleswig-Holstein und dem Bildungsministerium geführt, um die Software landesweit einzusetzen. Hierdurch sollten die vorgenannten Schwierigkeiten bei den notwendigen Abstimmungen zwischen den einzelnen Kreisen, Städten, Gemeinden und Schulträgern vermieden werden. Der landesweite Ansatz zieht zudem automatisch eine Vereinfachung bestimmter Aufgaben der SEP nach sich. Dies gilt insbesondere für den signifikant verringerten Kommunikationsaufwand zwischen den an der Schulentwicklungsplanung beteiligten Parteien. Da alle Mitwirkenden mit demselben Datenmaterial arbeiten und eine einheitliche Plattform verwenden, entfallen jegliche Diskussionen aufgrund divergierender Daten.
Weitergehende Verwendung
Anfang 2012 wurde die Software der Firma Bitwerft unter dem Namen PRIMUS in das Landesnetz Bildung des Landes Schleswig-Holstein (LanBSH) integriert. Die umfangreiche Datensammlung, die den Berechnungsmöglichkeiten von PRIMUS zugrunde liegt, hat sich bereits jetzt als so gewinnbringend erwiesen, dass die Nutzung der Daten für verschiedene Sektoren außerhalb der Schulentwicklung und Schulentwicklungsplanung auf der Hand liegt. So beabsichtigt der Kreis Nordfriesland beispielsweise, die Kindertagesstättenplanung ebenfalls über PRIMUS abzuwickeln; ein bereits fertig gestelltes Geo-Modul erleichtert die Aufgabenstellung aus den Bereichen Schülerbeförderung und Erreichbarkeitsanalysen. Im weiteren Verlauf ist angedacht, das Regionale Übergangsmanagement und Handlungskonzepte, die sich mit dem Thema „Übergang Schule und Beruf“ beschäftigen, ebenfalls in ein Modul von PRIMUS zu implementieren. Für diese Aufgabenstellungen müssen zum Teil personenbezogene Daten im Netz transportiert werden – hierfür erweist es sich als außerordentlicher Vorteil, dass PRIMUS in das Landesnetz Bildung integriert wurde.
Und warum nicht aus der Schulentwicklungsplanung eine Bildungsentwicklungsplanung entstehen lassen? Mit dem richtigen Werkzeug, das sich auf alle Belange zum Thema demografische Entwicklung einstellen kann und anpassen lässt, ist das kein Problem. Manchmal ist es eben doch von Vorteil, wenn die gesamte kommunale Familie in einem Bundesland am selben Strang zieht.
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