Spielplatz-ManagementDank IT sicher spielen

Kommunen haften für Spielplatzsicherheit.
(Bildquelle: Natallia Vintsik/Fotolia.com)
Städte und Gemeinden sind verpflichtet, Kindern und Jugendlichen ausreichend öffentlichen Spielraum zu bieten. Gleichzeitig tragen sie als Betreiber die Verantwortung für die Sicherheit der Anlagen, für deren Erfüllung der Gesetzgeber strenge Auflagen vorgibt. Dazu zählen etwa die regelmäßige Überprüfung auf Verkehrs- und Spielsicherheit, die Durchführung notwendiger Wartungsarbeiten sowie die Dokumentation sämtlicher Maßnahmen pro betriebener Anlage. Im Schadensfall drohen gar haftungsrelevante Konsequenzen. Folglich bedeutet das Betreiben öffentlicher Kinderspielplätze einen hohen Aufwand für Kommunen, der sich dank digitaler Lösungen rechtssicher verschlanken und effizient gestalten lässt.
Die vielfältigen und besonders strengen Anforderungen an die Gestaltung der Sicherheit ergeben sich aus dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB § 823), dem Gerätesicherheitsgesetz, diversen Normen und den verschiedenen Landesgesetzen. Insbesondere die Nichtbeachtung der EU-Normen DIN EN 1176-7 „Spielplatzgeräte – Anleitung für Installation, Inspektion, Wartung und Betrieb“ ist von großer Tragweite. Die Normen regeln die technischen Anforderungen an die Spielgeräte, deren sicherheitstechnische Prüfung, Inspektion und Wartung. Hiernach trägt der Rechtsträger die Gesamtverantwortung für die Sicherheit auf den Spielplätzen: Er ist bei Mängeln an Geräten, fehlerhafter Aufstellung, mangelnder Pflege und Wartung haftbar und als Betreiber stets in der Nachweispflicht. Der Betreiber muss folglich für jede Anlage ein Sicherheitsmanagement aufbauen, um sämtliche Arbeiten an den Anlagen zu koordinieren, durchzuführen und lückenlos zu dokumentieren.
Viele Spielplatzunfälle wären vermeidbar
Eine Studie der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) „Mehr Sicherheit für Kinder e.V.“ belegt, dass 80 Prozent der Spielplätze mängelbehaftet sind. Viele Spielplatzunfälle sind auf den Zustand der Geräte zurückzuführen und folglich vermeidbar. Präventive Maßnahmen schützen aber nicht nur vor Unfällen, sondern sorgen auch für eine massive Senkung der Folgekosten. Doch ein Blick auf die mit dem Spielplatz-Management verbundenen Aufgaben zeigt, dass der Betrieb der Anlagen ein hohes Maß an kommunaler Verwaltungserfahrung und verwaltungstechnischem Know-how mit der entsprechenden Organisation bedarf und folglich mit enormen Aufwänden verbunden ist. Zu den Aufgaben zählen etwa die Konzeption einer effizienten Spielplatzorganisation, ein maßgeschneidertes Sicherheitsmanagement mit allen zur lückenlosen Darstellung der Kontrollen erforderlichen Unterlagen, die Erstellung rechtssicherer Dokumente zum Nachweis im Schadensfall, die Spielplatzverwaltung, die Ausarbeitung der nach EN DIN geforderten Dienstanweisungen, Sichtkontrollen (visuelle Routine-Inspektionen), Funktionskontrollen (operative Inspektionen) sowie jährliche Hauptinspektionen.
Kontrollaspekte einfach abarbeiten
Ganzheitliche Software-Lösungen für das Sicherheitsmanagement unterstützen die kommunalen Mitarbeiter unter strikter Berücksichtigung der rechtlichen Vorgaben in allen Bereichen des Anlagenbetriebs und sind ein wertvolles Hilfsmittel für den Aufbau der notwendigen Organisationsstruktur. Lösungen wie beispielsweise argos SPIELPLATZ der Firma P3N bieten eine webbasierte Grundlagenermittlung für die Bestandsaufnahme. Alle erhobenen Daten werden in einem Spielplatzkataster über eine Plattform zur Verfügung gestellt. Inspektionen – angefangen von visuellen Routine-Inspektionen über Funktionskontrollen bis hin zur jährlichen Hauptinspektion – lassen sich mit ganzheitlichen Management-Lösungen effizient begleiten.
Dabei sind die diversen Kontrollaspekte der verschiedenen Inspektionstypen – etwa Beseitigung von Verschmutzungen und Oberflächenschäden, Kontrolle der beweglichen Teile, Überprüfung von Verschleiß- und Verbindungsteilen oder Prüfung der Standfestigkeit – vorbelegt und können einfach abgearbeitet werden. Zudem gelingt mithilfe intelligenter Software-Verfahren die Umsetzung einer individuellen Inspektionsroutine. Und: Über nicht durchgeführte Inspektionen wird per E-Mail benachrichtigt. Auf diese Weise rutscht den zuständigen Mitarbeitern keine Kontrolle durch.
Werden bei einer Inspektion sicherheitsrelevante Defekte entdeckt, erfolgt mittels mobiler Endgeräte die sofortige Dokumentation im System. Erforderliche Maßnahmen wie Wartungs-, Pflege-, Ergänzungs- oder Erneuerungsarbeiten können durch die zuständigen Mitarbeiter sofort angestoßen und ebenfalls dokumentiert werden. Vordefinierte Ausstattungs- und Mängelkataloge helfen bei der schnellen Erfassung und lassen sich durch Fotoaufnahmen zusätzlich visuell dokumentieren.
Rechtssicherheit im Schadensfall
Wenn sich Kommunen für den Einsatz einer Software für das Spielplatz-Management entscheiden, sollten sie jenseits der inhaltlichen Funktionalitäten Wert auf ein passgenaues Rollen- und Rechtesystem legen. Hier bedarf es erfahrungsgemäß mindestens des Administrators, des Sachbearbeiters, des Inspekteurs und natürlich der neutralen Rolle des Lesers, der beispielsweise eine übergeordnete Instanz sein kann. Nicht zuletzt kommt es auch auf die Bedienbarkeit an.
Digitale Lösungen für das Sicherheitsmanagement öffentlicher Kinderspielplätze unterstützen Betreiber bei der Beachtung und Erfüllung aller gesetzlicher Vorschriften. Sie reduzieren folglich Haftungsrisiken und sorgen für Rechtssicherheit im Schadensfall. Die Verschlankung und Vereinfachung der Abläufe führt zum Einsparen wertvoller Ressourcen und trägt zu einer besseren, betriebswirtschaftlichen Bilanz bei. Vor allem aber garantiert der Einsatz eines professionellen Sicherheitsmanagements die Sicherheit der Spielanlagen und damit die der Kinder und führt zu nachweisbar weniger gesundheitsgefährdenden Vorfällen.
Dieser Beitrag ist in der September-Ausgabe von Kommune21 erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren.
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