PotsdamAuf dem Weg zur smarten Stadt

Das Holländische Viertel in der vom BMI geförderten Smart-City-Modellkommune Potsdam.
(Bildquelle: Landeshauptstadt Potsdam/Robert Schnabel)
Vor rund einem Jahr hat Potsdam vom Bundesministerium des Inneren und für Heimat (BMI) die Förderzusage als Smart-City-Modellkommune erhalten (wir berichteten). Jetzt hat die Arbeitsgruppe Smart City den Stadtverordneten im Hauptausschuss einen Projektzwischenstand vorgestellt. Wie die brandenburgische Landeshauptstadt berichtet, sollen in den kommenden Monaten beispielsweise ein digitales Tool zur Bürgerbeteiligung erstellt und eine öffentliche LoRaWAN-Infrastruktur zur Verfügung gestellt werden. Zudem sollen ein partizipatives Stadtteilmodell und eine offene urbane Datenplattform geschaffen werden.
Derzeit befindet sich Potsdam in der Strategieerstellung, die bis Mai 2023 durch die Stadtverordneten beschlossen werden soll. Innerhalb der vergangenen Monate seien bereits ein Verwaltungsbereich Smart City mit neuen Mitarbeitenden aufgebaut, die Strategieerstellung vorangebracht und erste Projekte modellhaft erprobt worden, sagt Oberbürgermeister Mike Schubert. Dabei würden die drei zentralen Zukunftsthemen Digitalisierung, Bekämpfung des Klimawandels und Bürgerbeteiligung miteinander verknüpft.
Smart und grün mit LoRaWAN
Im Detail vorgestellt hat Monty Balisch, Geschäftsführer der Stadtwerke Potsdam, das Projekt LoRaWAN. Dieses digitale Funknetzwerk ermöglicht im Rahmen der Smart City die energieeffiziente Übertragung kleinerer Datenmengen über eine große Reichweite. Derzeit hat der Stadtwerke-Verbund fünf so genannte Gateways im Stadtgebiet errichtet und unterschiedliche Sensorarten für diverse Anwendungsfälle ins Netz eingebunden, welche stetig erweitert werden. So wurden zu Testzwecken verschiedene Sensoren verbaut: etwa zur Raumklima-Messung in Konferenzräumen, zur Prüfung der Belegung von Parkplätzen an E-Ladesäulen oder zur Kontrolle von Server-Räumen.
Auch Sensoren, die die Bodenfeuchtigkeit im Umfeld von Bäumen messen, wurden verbaut. Ein solcher Sensor sendet dann regelmäßig die aktuelle Luft- und Bodentemperatur, die Luftfeuchtigkeit sowie die Bodenfeuchte. In einer nachgelagerten Plattform wird die Bewertung vorgenommen und dargestellt, ob die Bodenfeuchte für den Baum ausreichend ist. Diese Anwendung soll mit der Landeshauptstadt besprochen und gemeinsam weiterentwickelt werden, erklärt SWP-Geschäftsführer Balisch. Die Potsdamer Stadtwerke seien bereits im Austausch mit anderen Stadtwerken in Deutschland, um solche smarten Systeme weiterzuentwickeln und künftig in der Praxis einzusetzen.
Mitbestimmung als wichtiges Element
Potsdams Bewerbung im Förderprogramm Modellprojekte Smart Cities erfolgte in enger Abstimmung mit den Stadtwerken Potsdam und weiteren kommunalen Unternehmen. Das Vorhaben wird zudem von zahlreichen Akteuren der Potsdamer Wissenschafts- und Wirtschaftslandschaft, der Wohnungswirtschaft im Potsdamer Arbeitskreis StadtSpuren sowie von Institutionen der Metropolregion Berlin-Brandenburg unterstützt.
Nach der Förderbewilligung wurde zur Steuerung ein Projekt-Team eingesetzt, das die Umsetzung der ausgewählten Ideen vorbereitet.
Gemeinsam mit Potsdamer Bürgern, Experten sowie Stadtverordneten sollen die Prinzipien der digitalen Stadt diskutiert und ein gemeinsames Verständnis für die Rolle der Kommune in der digitalen Daseinsvorsorge gefunden werden. Darüber hinaus hat Oberbürgermeister Mike Schubert bereits im vergangenen Herbst einen Digitalisierungsrat einberufen (wir berichteten), der Impulse für die Umsetzung der Maßnahmen und Projekte geben und die Erarbeitung der Smart-City-Strategie begleiten soll.
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