IlmenauSmarte Lösungen für Licht, Luft und Ruhe

Kommunale Problemstellungen smart lösen will die Stadt Ilmenau in Zusammenarbeit mit dem IMMS. Hier die Montage eines Feinstaub-Sensors.
(Bildquelle: IMMS GmbH)
Die thüringische Stadt Ilmenau will mit Smart-City-Lösungen kommunale Problemstellungen bearbeiten – etwa bei den Themen Straßenbeleuchtung, Luftqualität und Lärm. Das sind drei Anwendungsfelder für Smart-City-Projekte, die vom Institut für Mikroelektronik- und Mechatronik-Systeme (IMMS) bearbeitet werden und in der Region Ilmenau zum Einsatz kommen. Neben dem Einsatz von intelligenten Sensorsystemen für solche Anwendungen hat sich das IMMS insbesondere mit der Datenaufbereitung und -qualitätssicherung für die weitere Verwendung befasst, berichtet die Stadt Ilmenau. Diese Lösungen fließen in Smart-City-Anwendungen ein, die das IMMS im Forschungsprojekt thurAI des Thüringer Zentrums für Lernende Systeme und Robotik erarbeitet. Für das Thema Smart City haben das IMMS und die TU Ilmenau in thurAI zusammen mit der Stadt ein LivingLab in Ilmenau realisiert.
Leuchtet die Lampe?
Die praktischen Beispiele für Smart-City-Vorhaben sollen auch nach Projektende zu Demonstrationszwecken weiterbetrieben werden. Unter den Projekten ist auch das Straßenbeleuchtungsmonitoring im Ilmenauer Ortsteil Jesuborn. Hier werden Lampen sensorisch auf Defekte überwacht. Damit kann das Beleuchtungsnetz ohne Kontrollfahrten überprüft werden. Das erlaubt einen zeitnahen Austausch von defekten Lampen – und damit erhöhte Sicherheit. Die im Projekt entwickelte Lösung besteht aus energieautarken Sensorknoten, die nachträglich an beliebigen Lichtmasten montiert werden können. Die Sensoren kommunizieren ihre Messdaten über einen Datensammler vor Ort an einen zentralen Rechner, auf dem die Defekterkennung als Verarbeitungsschritt erfolgt.
Kontinuierliches Feinstaubmonitoring
Die drei südlichen Ilmenauer Ortsteile Frauenwald, Manebach und Stützerbach sind touristische Ziele, die für ihre gute Luft bekannt sind. Regelmäßig müssen sich die Orte Zertifizierungen unterziehen, zu denen auch die Messung der Feinstaubbelastung gehört. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) nimmt dazu in Jahresabständen Analysen vor. Das Ergebnis sind akkumulierte Messwerte zur Feinstaubbelastung über den gesamten Zeitraum – Rückschlüsse auf mögliche Ursachen oder Schwankungen sind so nicht möglich. Das IMMS hat nun Funksensorknoten entwickelt, die Feinstaub in vier Granulatgrößen mittels eines optischen Sensors messen und daneben Mikroklimadaten erheben. Die Messpunkte verfügen über Solarbetrieb mit Pufferakku und sind somit energieautark. Die aufbereiteten Messdaten werden der Tourismusverwaltung sowie den Bürgerinnen und Bürgern in Echtzeit grafisch und online bereitgestellt.
Lärmbelastung messen – ohne Außendiensteinsatz
Auch Lärm ist ein relevantes Thema für Kommunen. Verwaltungen, die Veranstaltungen und Baumaßnahmen genehmigen, müssen dabei den Lärmimmissionsschutz beachten, Auflagen vorgeben, die Einhaltung der gesetzlich vorgegebenen Grenzwerte und Auflagen überwachen und Beschwerden bearbeiten. Traditionell wird dabei die Lärmbelastung in Stichproben vor Ort erfasst – ein hoher Aufwand mit Personaleinsatz im Außendienst. Schon in einem Vorprojekt hat das IMMS mit den regionalen Partnern Bischoff Elektronik, Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT und Software-Service John eine Lösung für ein flächendeckendes und kontinuierliches Lärmmonitoring entwickelt. Das System erfasst permanent und über verteilte Sensoren großflächig Schalldaten und soll den städtischen Behörden Pegel und Typ von Lärmereignissen überliefern. Die Informationen sind hilfreich für künftige stadtplanerische Entscheidungen und sicherheitsrelevante Maßnahmen.
Zum Einsatz kommt das System beispielsweise in Gelsenkirchen rund um die Veltins-Arena. Nun soll es in erweiterter Form in Ilmenau getestet werden. „Wir haben am IMMS das Projekt thurAI genutzt, um die Hardware für eine Erweiterung des Lärm-Monitoring-Systems vorzubereiten. Es liegen 15 Sensorknoten bereit. Für diese Sensoren wird das Fraunhofer IDMT in einem Anschlussprojekt an der KI-basierten akustischen Ereignisdetektion und Verkehrszählung arbeiten. Ziel ist es, die Monitoring-Systeme zu verbessern und in Ilmenau zu testen“, erklärt Tino Hutschenreuther, Themenbereichsleiter für System Design am IMMS.
Saarbrücken: Smarter Zebrastreifen eingeweiht
[08.10.2025] Ein smarter Zebrastreifen soll in Saarbrücken für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen. Autofahrern wird dort künftig per LED und Laserstreifen angezeigt, dass Fußgänger die Straße überqueren möchten. mehr...
Smart Country Convention: CUT-Projektbericht vorgestellt
[02.10.2025] Die Städte Hamburg, Leipzig und München haben auf der Smart Country Convention Ergebnisse aus fünf Jahren Arbeit am Projekt Connected Urban Twins (CUT) präsentiert. Der Projektbericht zeigt, wie urbane Datenplattformen und Digitale Zwillinge die Integrierte Stadtentwicklung in Deutschland voranbringen können. mehr...
Smart City Award 2025: Gemeinsam zur Smart City
[01.10.2025] Bei der Verleihung des Smart City Awards im Rahmen der Smart Country Convention in Berlin wurde deutlich, dass die Digitalisierung eine Gemeinschaftsaufgabe ist. Welche Erfolgsfaktoren es gibt, wurde bei der Podiumsdiskussion erläutert. mehr...
Smart City Award 2025: Aufruf zur Zusammenarbeit
[01.10.2025] Die bayerische Landeshauptstadt München hat erneut den Smart City Award gewonnen. Bei ihrer Keynote zur Preisverleihung auf der Smart Country Convention formulierte IT-Referentin Laura Dornheim klare politische Forderungen. mehr...
Kreis Wunsiedel: Startschuss für digitale Modellprojekte
[23.09.2025] Im Kreis Wunsiedel sind die ersten digitalen Modellprojekte aus dem EU-Projekt PilotInnCities gestartet. Start-ups und KMU erproben dort mit kleinen Budgets Lösungen für sechs regionale Problemstellungen – von Wanderinfrastruktur bis digitaler Raumbuchung. mehr...
Arnsberg: Digitale Info-Terminals in Ortsteilen
[19.09.2025] Die Stadt Arnsberg will in den Ortsteilen Voßwinkel und Bruchhausen digitale Info-Terminals installieren und so das digitale Angebot auf dem Land fördern. mehr...
Verl: Mit LoRaWAN zur Smart City
[16.09.2025] Für den Ausbau ihres LoRaWAN richtet die Stadt Verl ein Testfeld für unterschiedliche Sensoren und Technologien ein. Die gesammelten Daten sind über ein Dashboard öffentlich einsehbar. mehr...
Baden-Württemberg: Digitale Parkraumkontrolle steigert Effizienz
[15.09.2025] In Baden-Württemberg läuft seit einigen Monaten ein Pilotversuch zur Parkraumkontrolle mittels Scan-Fahrzeug. Eine erste Auswertung zeigt nun: Damit lässt sich eine massive Effizienzsteigerung erzielen. mehr...
Smart City Index 2025: An der Spitze wird es eng
[11.09.2025] Der Branchenverband Bitkom hat seinen diesjährigen Smart City Index veröffentlicht. Im Ranking der digitalsten deutschen Großstädte konnte München seinen ersten Platz verteidigen – liegt aber nur noch knapp vor der Freien und Hansestadt Hamburg. Auf Platz 3 hat sich Stuttgart vorgeschoben, Aufsteiger des Jahres ist Hannover. mehr...
Wolfsburg-App: Behindertenparkplatz frei?
[09.09.2025] Welche Behindertenparkplätze in der Innenstadt frei sind, wird bald die Wolfsburg-App in Echtzeit anzeigen. Derzeit werden die entsprechenden Stellplätze mit Bodensensoren ausgestattet. mehr...
Bitkom: Top Ten des Smart City Index
[08.09.2025] Der Bitkom hat eine Shortlist der zehn bestplatzierten Städte des Smart City Index veröffentlicht. Deutlich wird, dass die Großstädte in Deutschland messbar digitaler werden: 2021 lag der Durchschnitt des Indexwertes aller Städte bei 52,4 Punkten, in diesem Jahr sind es 70,8 Punkte. mehr...
Mönchengladbach: Starkregenvorsorge und Bibermanagement
[05.09.2025] Mit Sensoren an und in der Niers wollen Mönchengladbach und das Versorgungsunternehmen NEW fundierte Erkenntnisse über die Auswirkungen von Biberaktivitäten sammeln. Dazu zählen Sensoren zur Messung des Wasserpegels, des Nährstoffgehalts und der Trübung des Wassers, aber auch Wettersensoren, die für das Starkregen- und Hochwassermanagement an Gebäuden angebracht werden. mehr...
Smart City Ranking 2025: München erneut auf Platz eins
[04.09.2025] München schafft es zum dritten Mal in Folge auf Platz eins im Smart City Ranking von Haselhorst Associates. Aber auch die übrigen 416 untersuchten Städte ab 30.000 Einwohnern zeigen, dass die Smart-City-Entwicklung hierzulande dynamisch voranschreitet. mehr...
Kreis Hof: Installation von Taupunktsensoren
[04.09.2025] Der Landkreis Hof will den Winterdienst effizienter, sicherer und ressourcenschonender gestalten. Mit diesem Ziel installiert er an 130 Standorten Taupunktsensoren. Die erfassten Daten werden in einer webbasierten Anwendung zusammengeführt, wo sie die Bauhöfe zentral abrufen können. mehr...
Smart City: Interaktive Storymap
[29.08.2025] In einer interaktiven Storymap stellt das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) 30 Smart-City-Projekte aus dem deutschsprachigen Raum vor. Sie lassen sich nach Handlungsfeld, Bundesland, Kosten, Nachnutzbarkeit und Aufwand filtern und werden unter anderem in vertiefenden Steckbriefen beschrieben. mehr...