Märkischer KreisDigitaler Neustart nach Cyberangriff

In der Verwaltungs-IT des Märkischen Kreises läuft inzwischen alles wieder rund.
(Bildquelle: sudiptabhowmick/123rf.com)
Im vergangenen Jahr waren der Ausbau der Digitalisierung und des E-Governments beim Märkischen Kreis von dem weitreichenden Hacker-Angriff auf den kommunalen IT-Dienstleister Südwestfalen-IT (SIT) überschattet. Dieser hatte im Oktober 2023 mehr als 70 Kommunen aus dem Verbandsgebiet betroffen und unter anderem zum Ausfall wichtiger Fachanwendungen geführt.
Nun lieferte Andreas Lüsebrink, Fachdienstleiter Digitalisierung und IT im Kreis, dem Fachausschuss für Digitalisierung und E-Government einen Sachstandsbericht. Demnach liefen seit Mai 2024 die ersten Onlinedienste im Serviceportal des Märkischen Kreises wieder an. Bis Ende 2024 konnte nicht nur die Ausgangslage wieder hergestellt werden – die Onlinedienstleistungen wurden sogar optimiert. So stieg das Dienstleistungsangebot von 108 Online-Anwendungen auf 114. Das Familienportal.NRW wurde neu angebunden und die digitale Fahrzeugzulassung i-Kfz ging an den Start. PayPal und Kreditkarte lösten den inzwischen eingestellten Bezahldienst Giropay ab. Mit der Integration der BundID steht nun auch ein zentrales Konto zur Identifizierung zur Verfügung. Die Homepage des Märkischen Kreises ging im Dezember 2024 runderneuert an den Start (wir berichteten).
2,7 Millionen Belege gescannt
Im Zuge der Verwaltungsdigitalisierung haben sieben Fachdienste mit 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, darunter auch der Fachdienst Personal, mit den Personalakten der Kreisbediensteten, die elektronische Akte eingeführt. Dafür wurden im Jahr 2024 insgesamt 2,7 Millionen Belege gescannt – mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr.
Für dieses Jahr plant der Märkische Kreis unter anderem, ein neues Bauportal aufzulegen sowie Onlineterminvereinbarungen und E-Payment-Angebote weiter auszubauen. Neun weitere Fachdienste mit 175 Mitarbeitenden sollen bis Jahresende auf die elektronische Aktenführung umgestellt sein. Zudem sind weitere Förderprojekte im Bereich der Ausländerbehörde, der Umweltbehörde und der Öffentlichen Gesundheitsdienste vorgesehen. So soll beispielsweise in der Ausländerbehörde eine Abholstation für Dokumente eingerichtet werden, die per QR-Code zu öffnen ist.
Investitionen in IT-Sicherheit
Im vergangenen Jahr hat sich der Märkische Kreis der vom Land geförderten Cybersicherheitsanalyse für Kommunen und den Mittelstand der Firma Bechtle unterzogen – mit einem im Vergleich zu anderen Kommunen guten Ergebnis, wie Sören Hendrich, Sicherheitsbeauftragter des Märkischen Kreises, berichtet.
Die Südwestfalen-IT hat nach dem Hacker-Angriff rund 2,8 Millionen Euro in die Krisenbewältigung und IT-Sicherheit investiert. Das geht aus einem weiteren Sachstandsbericht der Kreisverwaltung hervor. Auf Verbandsebene wurde das IT-Sicherheitsniveau inzwischen signifikant erhöht. Bei dem kommunalen Dienstleister führte der Cyberangriff im Oktober 2023 zu einem Jahresfehlbetrag für 2023 in Höhe von 4,2 Millionen Euro. In der Folge wurde die Verbandsabgabe angepasst, und zwar um einen Euro je Einwohner. Für den Märkischen Kreis ergibt sich dadurch eine Mehrbelastung von rund 275.706 Euro. Der Wirtschaftsplan für 2025 berücksichtigt fast 800.000 Euro laufende Kosten für IT-Sicherheitsmaßnahmen. Allein die Softwarelizenz zur Angriffserkennung wird knapp 600.000 Euro pro Jahr kosten. Zu erwarten seien in der Folge weitere moderate Preissteigerungen.
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