LeipzigErfolgsfaktor Kommunikation

E-Mails werden in Leipzig zentral archiviert.
(Bildquelle: Kiattisak/stock.adobe.com)
Im Zuge der digitalen Transformation hat die Stadtverwaltung Leipzig beschlossen, das bis dahin genutzte E-Mail-System Lotus Notes gegen den modernen Standard Microsoft Exchange mit seinem E-Mail-Programm Outlook zu tauschen und darauf aufbauend ein E-Mail-Archiv zu integrieren. Unterstützt wurde die Stadt bei diesem Vorhaben vom kommunalen Leipziger IT-Dienstleister Lecos. Projektleiterin dieses Vorhabens aufseiten der Stadt war Franziska Köppe. Ihr und ihrem Team war schon zu Beginn klar, dass es schwierig werden würde, die Akzeptanz für diese Veränderung zu gewährleisten. Man rechnete mit viel Skepsis aufseiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, da sie sich an die alte Software gewöhnt hatten. „Wir starteten damals gerade in einen Transformationsprozess, der nicht nur die E-Mail-Kommunikation betraf, sondern zeitgleich auch den Wechsel von Papierakten zu E-Akten. Das brachte viele Veränderungen mit sich, die gut kommuniziert und begleitet werden mussten“, berichtet die Projektleiterin.
Die gleichzeitigen Veränderungen in verschiedenen Ämtern betrafen nicht nur technische Aspekte, sondern erforderten auch eine gründliche Schulung der Mitarbeitenden zu den neuen Arbeitsmethoden. Außerdem war es wichtig, eine klare und offene Kommunikationsstrategie über verschiedene Kanäle zu etablieren, damit sich alle Beteiligten einbezogen und gut informiert fühlten.
Erst Ziele abstecken, dann in die Umsetzung starten
Bevor die eigentliche Umsetzung starten konnte, war es wichtig, die Ziele abzustecken, die mit der Umstellung erreicht werden sollten, um die Systematik des Vorgehens besser strukturieren zu können. Nach kurzer Überlegung war klar: Mit ihrem Vorhaben wollte die Stadtverwaltung Leipzig ihre Kommunikation effizienter gestalten und dabei auch die Sicherheit der digitalen Kommunikation erhöhen. Bei der Umsetzung eines solchen Vorhabens ist es notwendig, einen verlässlichen IT-Dienstleister zu beauftragen. Mit Lecos hatte die Stadt eben diesen Partner direkt gefunden – der kommunale IT-Dienstleister setzt bereits seit über 20 Jahren erfolgreich IT-Projekte für die Leipziger Verwaltung um. Auch kann Lecos auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Microsoft Exchange und Microsoft Office zurückgreifen, da die Technologie im Unternehmen bereits seit mehreren Jahren genutzt wird.
Nach der Definition der Ziele und der Auswahl eines geeigneten Umsetzungspartners erfolgten die Analyse der Nutzer und die Klassifikation in geeignete Nutzergruppen. Hierbei wurde der organisationsbasierte Ansatz gewählt und die Vorgehensweise per Fachbereich festgelegt. Des Weiteren wurde eine Kommunikationsstrategie entwickelt, um die einzelnen Fachämter bei ihrer Umstellung zu unterstützen und eine übergreifende Kommunikation für den Austausch aller Beteiligter sicherzustellen.
Kommunikationsstrategie unterstützt Fachbereiche
Für die direkte Kommunikation zu den Fachbereichen wurden praxisnahe Workshops angeboten, die den Umgang mit dem neuen System schulten. Für die übergreifende Kommunikation wurde im Intranet der Stadt ein eigener Bereich zu diesem Projekt eingerichtet, der nicht nur ein umfangreiches FAQ-Dokument sowie regelmäßig aktualisierte Informationen rund um den Projektstatus, sondern auch eine direkte Kontaktmöglichkeit bot. Zusätzlich etablierte das Team regelmäßige Treffen mit den IT-Ansprechpersonen aus den Fachbereichen, die als Schnittstellen und Multiplikatoren in die Ämter und Referate hineinwirken. In diesen Treffen wurde über den Projektstand informiert. Zudem konnten mitgebrachte Fragen aus den jeweiligen Fachbereichen erörtert und die Antworten anschließend zurückgespiegelt werden.
Im Anschluss an die erfolgreiche Einführung von Microsoft Exchange wurde entschieden, eine zusätzliche E-Mail-Archivierung einzuführen. Wesentliche Gründe hierfür waren laut Franziska Köppe unter anderem die im Umsetzungsprojekt benannten zusätzlichen Anforderungen an die Archivierung beziehungsweise Langzeitspeicherung von E-Mail-Postfächern. Ziel war es, Datenverluste zu vermeiden und die Gewährleistung der Dokumentation der Verwaltungsvorgänge sicherzustellen. Mit der Einführung der neuen E-Mail-Archivierung wurden die dezentralen E-Mail-Archivierungen abgelöst und in eine zentral gesteuerte Lösung integriert. „Zeitgleich haben wir ein Löschkonzept eingeführt, mit dem wir festgelegt haben, dass E-Mails ein Jahr nach Eingang im Postfach verbleiben. In den zwei folgenden Jahren liegt die E-Mail im Postfach und im Archiv und im letzten Jahr nur noch im Archiv. Damit werden E-Mails nach vier Jahren automatisch gelöscht. Dadurch wird der Fokus auf unsere Schriftgutordnung gelegt, die besagt, dass wir alle relevanten Dokumente, also auch E-Mails, als Bestandteil unserer elektronischen Akte in unserem digitalen Dokumentenmanagementsystem abzulegen haben. Somit konnten wir nicht nur für eine moderne Amtskommunikation sorgen, sondern zeitgleich unsere vorhandenen internen Prozesse stärken“, erklärt Franziska Köppe.
Kommunikation auf Augenhöhe war entscheidend
Die Einführung neuer Systeme umfasst neben der technischem Umstellung auch einen umfassenden Kulturwandel innerhalb der Verwaltung. „Der Schlüssel zum Erfolg lag in der transparenten Kommunikation“, betont Köppe. Die Projektleitung musste den betroffenen Nutzerinnen und Nutzern klarmachen, welche Veränderungen bevorstehen und welche Vorteile die neuen Systeme mit sich bringen. Oft hätten die organisatorischen Herausforderungen die technischen überlagert, erklärt Franziska Köppe: „Meistens ist das Problem aber eben kein technisches, sondern ein organisatorisches. Man muss herausfinden, woher der Gegenwind kommt und wie man die Mitarbeitenden unterstützen kann. Und hierbei ist Kommunikation auf Augenhöhe das A und O.“ Den Herausforderungen des Veränderungsprozesses in der Leipziger Stadtverwaltung wurde mit offener Kommunikation begegnet – der Schlüssel für den Erfolg dieses umfassenden Projekts.
Kreis Kassel: Digitaler Service für Jäger
[15.08.2025] Die sogenannte Digitale Wildmarke erleichtert Jägern im Kreis Kassel jetzt die vorgeschriebene Abgabe von Trichinenproben. Gekühlte Briefkästen und ein App-gestütztes Verfahren verbessern nicht nur den Service für die Jäger, sondern stärken auch die Früherkennung von Tierseuchen. mehr...
Bonn: Modellkommune für Verwaltungsmodernisierung
[14.08.2025] Die Bundesstadt Bonn will sich als Modellkommune der Initiative „Für einen handlungsfähigen Staat“ bewerben. Ziel ist es, innovative Verwaltungsansätze zu erproben, Verfahren zu beschleunigen und Bürokratie abzubauen – im Rahmen demokratischer Prozesse. mehr...
München/Schleswig-Holstein: Gemeinsam für gute Nutzererlebnisse
[04.08.2025] Im Projekt KERN setzen München und Verwaltungscloud.SH künftig gemeinsam Impulse: Sie übernehmen die Federführung für eine neue Technologieanbindung und stärken so die Entwicklung eines länderübergreifenden UX-Standards für die Verwaltung. mehr...
KGSt: Kooperation mit der DUV vereinbart
[24.07.2025] Um das kommunale Management weiter zu stärken, haben die KGSt und die Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften (DUV) Speyer eine Kooperation geschlossen. mehr...
Fraunhofer IESE: Digitale Dörfer werden Smartes Land
[16.07.2025] Das Fraunhofer-Institut IESE, die Deutsche Assistance und die Versicherungskammer Bayern haben die Smartes Land GmbH gegründet. Damit werden die Plattformlösungen DorfFunk und BayernFunk aus dem Forschungsprojekt „Digitale Dörfer“ in den dauerhaften Betrieb überführt und unter einem gemeinsamen Dach weiterentwickelt und betrieben. mehr...
Studie: Viele fühlen sich digital abgehängt
[03.07.2025] Eine repräsentative Studie anlässlich des Digitaltags zeigt, dass in Deutschland zwar eine große Offenheit gegenüber digitalen Angeboten besteht, viele Menschen sich aber digital abgehängt fühlen und ihre eigenen Digitalkompetenzen eher schlecht bewerten. mehr...
In eigener Sache: K21 media zieht um
[01.07.2025] Seit 2001 versorgen die Publikationen von K21 media Kommunen, Entscheider auf Landes- und Bundesebene sowie Stadtwerke mit aktuellen und umfassenden Informationen zu relevanten Themen. Nun schlägt der Verlag sein Hauptquartier in der Landeshauptstadt Stuttgart auf. mehr...
Studie: Digitale Verwaltungservices für Unternehmen
[01.07.2025] Digitale Verwaltungsangebote für Unternehmen haben ein großes Potenzial, das noch bei Weitem nicht ausgeschöpft wird. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie des Unternehmens init. mehr...
Studie: Digitalisierungsindex 2025 veröffentlicht
[26.06.2025] Im Rahmen des Zukunftskongresses Staat & Verwaltung (23. bis 25. Juni, Berlin) hat das Kompetenzzentrum Öffentliche IT (ÖFIT) am Fraunhofer-Institut FOKUS den Deutschland-Index der Digitalisierung 2025 vorgestellt. Demnach schreitet die Digitalisierung zwar in vielen Bereichen voran, jedoch bestehen zwischen den einzelnen Bundesländern weiterhin erhebliche Unterschiede. mehr...
Umfrage: IT-Budgets zu eng bemessen
[24.06.2025] Ihr Jahresbudget halten weniger als 18 Prozent der IT-Fachkräfte im öffentlichen Sektor für ausreichend. Das zeigt eine weltweite Umfrage von SolarWinds unter rund 100 Fachleuten. Viele sehen Projekte gefährdet und Budgetkürzungen als wachsendes Sicherheitsrisiko. mehr...
Gütersloh: Per QR-Code in die Vergangenheit
[16.06.2025] Im Rahmen des Projekts „Tritt in die Vergangenheit“ macht die Stadt Gütersloh Geschichte digital erlebbar. Dazu wurden QR-Codes über das gesamte Stadtgebiet verteilt. mehr...
Kreis Soest: Moderner Hochwasserschutz
[13.06.2025] Der Kreis Soest hat seine PegelApp erweitert. Nicht nur wird jetzt das gesamte Kreisgebiet mit rund 30 Pegelmesspunkten abgedeckt, auch neue Funktionen sind hinzugekommen. So sind jetzt Warnschwellen individuell festlegbar, zudem gibt die App konkrete Handlungsempfehlungen. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Gewerbesteuerbescheid erfolgreich pilotiert
[13.06.2025] Der digitale Gewerbesteuerbescheid kann Prozesse in Unternehmen, bei Steuerberatern, Kommunen und der Steuerverwaltung vereinfachen. In Nordrhein-Westfalen sind die Kommunen nach einer erfolgreichen Pilotphase aufgefordert, die Einführung des Verfahrens – mit Unterstützung des Landes – voranzutreiben. mehr...
Dataport/SHLB: Nachhaltige Planung von Digitalprojekten
[10.06.2025] Kohlendioxid ist ein Hauptfaktor für den Treibhauseffekt – und fällt auch bei Nutzung digitaler Anwendungen an. Um die CO₂-Emissionen digitaler Projekte schon im Voraus kalkulieren und optimieren zu können, haben Dataport und die SHLB einen browserbasierten CO₂-Rechner entwickelt. mehr...
Berlin: KI hilft bei Abwicklung des ReparaturBONUS
[23.05.2025] Die Zukunft der Fördermittelverwaltung liegt in der Digitalisierung. Das hat das Unternehmen MACH mit der Entwicklung einer digitalen Antragsplattform für die Berliner Verwaltung unter Beweis gestellt. Die Lösung sorgt für eine effizientere Abwicklung des ReparaturBONUS und spürbare Entlastung der Mitarbeitenden. mehr...