OZGNoch nicht alle Meilensteine erreicht
Vor einem Jahr hatte Bundes-CIO Markus Richter neun Schwerpunkte benannt, mit denen die Digitalisierung in Deutschland vorangebracht werden soll (wir berichteten). Nun zieht das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) eine umfangreichere Bilanz. Markus Richter beruft sich dabei ausdrücklich auf Offenheit: „Für mich heißt Transparenz auch zu zeigen, was nicht so läuft wie geplant“, wird der BMI-Staatssekretär zitiert.
Aus über 30 Einzelprojekten besteht der im Juli 2020 beschlossene Neun-Punkte-Plan, die mit einer straffen Meilensteinplanung und einem strengen Controlling hinterlegt wurden. Durch die Priorisierung wichtiger Projekte sollten bis Ende August 2021 „messbare Ergebnisse“ vorliegen. Jedoch sei nicht alles nach Plan gelaufen, heißt es aus dem BMI – wohl auch, weil Digitalprojekte besonders agil und von immer neuen Entwicklungen geprägt seien. Das BMI berichtet nun, wo es zu Abweichungen kam und wie damit umgegangen wurde.
OZG-Infrastruktur als Dauerprojekt
In der Verwaltungsdaten-Informationsplattform (VIP) für Register sollen Bürger, Unternehmen und Verwaltung künftig einsehen können, wo in der Verwaltung welche Informationen vorgehalten werden. Das Portal soll im Probebetrieb Ende Juli an den Start gehen – mit allen bis dahin vorhandenen Daten, Fehlendes soll nach und nach dazu kommen. Das Verwaltungsportal des Bundes ist als zentraler Zugang zu allen Verwaltungsleistungen in Deutschland konzipiert. Diese wichtige Plattform ist erst in einer Basisversion online und soll stückweise ergänzt werden. Da bei der Umsetzung auch rechtlich Neuland betreten wurde, seien rechtliche Anpassungen – unter anderem eine Änderung des E-Government-Gesetzes – erforderlich. Zudem ließen sich aus dem E-Commerce bekannte Funktionen wie integrierte Bezahlsysteme nicht ohne weiteres im Behördenkontext umsetzen. Da sich Technologien laufend weiterentwickeln, werde die Arbeit an der OZG-Infrastruktur wohl nie ganz fertig sein, resümiert das BMI in seiner Meldung.
Vielfältige Gründe für Rückstände
Auch die Bereitstellung der Mittel aus dem Konjunkturpaket wird vom BMI als agil bezeichnet. Das Ziel, bis Mitte 2021 bis zu 30 Einer-für-Alle-Leistungen (EfA) auf den Weg zu bringen, werde wohl erst zum Jahresende erreicht. Auch der aus Konjunkturpaketmitteln geplante Förderfonds für Govtech- und Civictech-Projekte werde verschoben. Zunächst werde der Aufbau von bundesweit mehreren Standorten für einen GovTech-Campus priorisiert. Die Digitalakademie, die Fortbildungen für Beschäftigte der Bundesverwaltung anbietet, sei zwar online bereits „am Start“, habe jedoch wegen der Pandemie noch keine Räumlichkeiten gefunden. Die Cybersicherheitsstrategie von 2016 wird fortgeschrieben und soll künftig den ressortübergreifenden Rahmen für alle Aktivitäten der Bundesregierung zur Cybersicherheit bilden. Ein erster Entwurf ist öffentlich zugänglich gemacht, Stellungnahmen von zivilgesellschaftlichen Initiativen, Verbänden und dem Bundesrechnungshof werden gerade eingearbeitet. Die Befassung im Kabinett noch in dieser Legislaturperiode sei allerdings knapp, jedoch wegen der durch Corona verschärften Cybersicherheitslage wichtig. Diese werde auch von der Netzstrategie für die öffentliche Verwaltung berücksichtigt. Die Netzstrategie 2030 formuliert die Rahmenbedingungen für die IT-Konsolidierung und die Netze des Bundes. Hier seien wichtige Vorarbeiten bereits erledigt, allerdings stehe die weitere Umsetzung unter Haushaltsvorbehalt.
IT-Planungsrat: Kommunaler Input zu digitalstrategischen Themen
[23.10.2025] Der IT-Planungsrat stellt die strategischen Weichen für die Verwaltungsdigitalisierung – und bindet dabei auch Kommunen ein. Beim letzten Treffen des Kommunalgremiums ging es um die zentralen Bereitstellung von EfA-Leistungen und eine Aufgabenneuordnung zur Entlastung von Kommunen. mehr...
Bitkom-Dataverse: Datenbank zum digitalen Deutschland
[21.10.2025] Mit dem Bitkom-Dataverse soll das größte kostenlose Onlineportal mit Zahlen und Statistiken zum Digitalen Deutschland entstehen. Es umfasst Daten unter anderem aus den Bereichen Bildung, Künstliche Intelligenz, Cybersicherheit, Verwaltung sowie Mobilität. Auch die Bitkom-Indizes wie der Länderindex oder Smart-City-Index sind enthalten. mehr...
Baden-Württemberg: Kommunen als Treiber der Entbürokratisierung
[20.10.2025] In Baden-Württemberg wurde das Kommunale Regelungsbefreiungsgesetz beschlossen. Damit erhalten Kommunen und Zweckverbände mehr Flexibilität bei der Neugestaltung und Vereinfachung von Verwaltungsverfahren. Sich bewährende Neuerungen sollen landesweit umgesetzt werden. mehr...
Digitalisierung: Zehn-Punkte-Plan von Vitako
[10.10.2025] Im Rahmen eines Zehn-Punkte-Plans hat die Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister, Vitako, Vorschläge für eine gezielte Förderung der Digitalisierung erarbeitet. Als wichtiger Aspekt wird dabei die ebenenübergreifende Zusammenarbeit betont. mehr...
Bayern: Täglich Vollgas geben
[09.10.2025] Bayerns Digitalminister Fabian Mehring spricht über die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz, eine proaktive Verwaltung und erläutert, warum der Freistaat bei der Verwaltungstransformation so erfolgreich ist. mehr...
BMDS: „Wir haben Wildwuchs entwickelt.“
[08.10.2025] Bundesdigitalminister Karsten Wildberger stellte auf der Smart Country Convention in Berlin die Modernisierungsagenda der Bundesregierung vor. Als deren dickstes Brett bezeichnete er die Verwaltungsdigitalisierung. mehr...
Bitkom: Digitalisierung vor Ort voranbringen
[29.09.2025] Mit Blick auf die anstehende Kabinettsklausur legt der Bitkom eine Modernisierungsagenda für Staat und Verwaltung vor. Sie fordert eine Föderalismusreform und verbindliche IT-Standards, um Bund und Kommunen zu engerer Zusammenarbeit bei der Verwaltungsdigitalisierung zu verpflichten. mehr...
Initiative: Dresdner Forderungen 2.0
[25.09.2025] Die Initiative (Neu)Start KfZ soll der Umsetzung der Dresdner Forderungen zum Durchbruch verhelfen. Konkret gefordert wird, Leistungen wie die KfZ-Zulassung künftig in Vollzugszentren zu bündeln. Die Kommunen würde das spürbar entlasten. mehr...
Wiesbaden: Pilot bei Digitalisierungsoffensive
[25.09.2025] Bei der neuen Digitalisierungsoffensive von Bund und Land Hessen fungiert die Landeshauptstadt Wiesbaden als Pilotkommune. In Workshops vor Ort sollen konkrete Kriterien erarbeitet werden, die einen schnelleren Roll-out digitaler Leistungen ermöglichen. mehr...
Bund/Bayern: Startschuss für Digitalkooperation
[25.09.2025] Wie in Hessen startet auch in sechs bayerischen Pilotkommunen eine neue Digitalkooperation zwischen Bund und Land. Ziel ist es, eine bayern- und bundesweit nutzbare Blaupause zu entwickeln, um OZG-Leistungen schneller in die Fläche zu bringen. mehr...
Bund/Hessen: Digitalisierungsoffensive in Kommunen
[22.09.2025] Im Rahmen der OZG-Umsetzung wurden zahlreiche föderale Verwaltungsleistungen digitalisiert – die Einführung in den Kommunen stockt aber. Der Bund und das Land Hessen wollen nun ein praxistaugliches Modell entwickeln, das den flächendeckenden Roll-out beschleunigt. mehr...
eGovernment Benchmark: Blick über die Grenzen
[19.09.2025] Deutschland kann hinsichtlich der Digitalisierung einiges von seinen europäischen Nachbarn lernen – etwa was die Transparenz digitaler Services oder die Nutzung der eID angeht. Das zeigt der aktuelle eGovernment Benchmark der Europäischen Kommission. mehr...
Hessen: Bei OZG-Umsetzung führend
[11.09.2025] Hessens Digitalministerin Kristina Sinemus erläutert, wie das Bundesland bei der OZG-Umsetzung vorgegangen ist und warum bundesweit stärker auf Synergien, Schnittstellen und standardisierte Lösungen gesetzt werden sollte. mehr...
Merseburger Erklärung 2025: Verwaltung gemeinsam gestalten
[08.09.2025] Wie Sachsen-Anhalt die Kommunen bei der Digitalisierung noch besser unterstützen könnte, ist in der Merseburger Erklärung festgehalten. Sie wurde im Rahmen der Merseburger Digitaltage 2025 verabschiedet und umfasst sieben Forderungen. mehr...
Digitalisierung: Bleibt die Analogverwaltung?
[03.09.2025] Allen Digitalisierungsbemühungen zum Trotz ist die Analogverwaltung noch voll im Einsatz und funktioniert. Ob sich das jemals vollkommen ändern wird, ist ungewiss – auch im rechtlichen Kontext. mehr...



















