StudienSchulen nutzen digitale Potenziale nicht

An vielen Schulen bleiben digitale Potenziale weiterhin ungenutzt.
(Bildquelle: stylephotographs/123rf.com)
Der Bildungsmonitor 2022, den das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) für die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) alljährlich erstellt, ist erschienen. Die umfassende Studie misst, in welchen Handlungsfeldern der Bildungspolitik Fortschritte erzielt wurden und gibt Handlungsempfehlungen, wie die Bildungsgerechtigkeit verbessert werden kann. In die nunmehr 19. Ausgabe des Surveys wurde erstmals auch die Digitalisierung als eigenes Handlungsfeld aufgenommen. Obwohl Bremen im Bewertungsmaßstab Digitalisierung den ersten Platz belegt, ist es im Gesamtranking des INSM-Bildungsmonitors das Schlusslicht. Hier kommen Sachsen und Bayern, Thüringen und Hamburg auf die ersten vier Plätze. Am anderen Ende der Skala belegen Brandenburg und Nordrhein-Westfalen punktgleich den 13. Platz. Sachsen-Anhalt rutscht auf den 15. Platz.
20.000 weitere IT-Stellen notwendig
Schnelles WLAN in den Schulen und neue Laptops auf den Tischen allein helfen also nicht weiter, wenn Grundfähigkeiten fehlen. Hier deute sich Dramatisches an, so die ISNM in einer Zusammenfassung der Studie. Schulqualität, Integration und Hochschule/MINT hätten sich in den vergangenen Jahren deutlich verschlechtert. Die Kompetenzen der Viertklässler im Lesen entsprächen etwa dem Niveau des schlechtesten Bundeslandes im Jahr 2011, so Studienleiter Axel Plünnecke vom IW.
Um mehr Bildungs- und damit Chancengerechtigkeit zu erreichen, empfiehlt die Studie verschiedene Maßnahmen wie Vergleichsarbeiten, mehr Förderinfrastruktur und mehr MINT-Lehrkräfte. Zur Umsetzung der Digitalisierungsstrategie sollten 20.000 zusätzliche IT-Stellen an den Schulen geschaffen werden. Diese sollen die Administration sicherstellen und die Lehrkräfte unterstützen.
Technik nicht ungenutzt stehen lassen
Mehr Unterstützung für die Schulen beim Einsatz digitaler Technik scheint dringend notwendig. So werde etwa bereits beschaffte Hardware „monatelang nicht ausgepackt“, da sich an den Schulen niemand für die Installation von Programmen zuständig fühle oder Datenschutzbedenken im Weg stünden, monierte der INSM-Geschäftsführer Hubertus Pellengahr.
Dass es auch anders geht, zeigt Bayern. Das Bundesland wurde mit Bestwerten in den Kategorien Berufliche Bildung und Vermeidung von Bildungsarmut ausgezeichnet und belegt im Gesamtranking so wie auch im neuen Handlungsfeld Digitalisierung den zweiten Platz. In Bayern würden nicht nur die technischen Rahmenbedingungen geschaffen, die Lehrkräfte setzten die digitalen Medien auch regelmäßig im Unterricht ein, sagte Kultusminister Michael Piazolo. Da die Digitalisierung alle Lebensbereiche zunehmend durchdringe, wolle sich sein Land aber auf dem zweiten Platz nicht ausruhen, sondern auch in Zukunft weiter in die Digitalisierung investieren, so der Minister.
Wichtige Infrastruktur und pädagogische Konzepte fehlen
Auch der Digitalisierungsindex Bildung 2021/22 der Deutschen Telekom untersucht den Stand der Digitalisierung an deutschen Schulen. Dazu wurden Online-Befragungen unter Grund-, Förder- und weiterführenden Schulen durchgeführt. Demnach bleiben in vielen Schulen digitale Potenziale weiterhin ungenutzt, auch wenn die Pandemie die Digitalisierung punktuell vorangetrieben hat. Zwar hätten sich vielerorts digitale Lernplattformen, Web- und Video-Konferenz-Tools und Schul-Apps etabliert; gut die Hälfte der befragten Schulen stelle auch digitale Endgeräte für Lehrkräfte und Lernende bereit. Dennoch mangle es an wichtigen IT-Basisstrukturen wie Glasfaseranschlüssen mit genug Bandbreite. Auch das pädagogisch-technische Grundgerüst sei wackelig: 72 Prozent der Befragten gaben an, dass Lehrpläne und -materialien die digitalen Medien bislang kaum berücksichtigen. An nur 40 Prozent der Schulen arbeiteten Fachkräfte mit ausreichend IT-Know-how. Immerhin – nahezu alle Befragten wollen das Digitalengagement ausbauen und investieren.
INSM-Bildungsmonitor 2022 – Langfassung (PDF; 3,4 MB)
https://www.km.bayern.de
Telekom-Studie Digitalisierungsindex Bildung 2021/22
Pforzheim: Voll ausgestattet
[29.04.2025] Die Stadt Pforzheim hat die infrastrukturellen Maßnahmen des DigitalPakts Schule 2024 offiziell beendet. Ein agiles Projektmanagement hat dafür gesorgt, dass der straffe Zeitplan eingehalten wurde. Die Schulen können jetzt in die Praxisphase starten. mehr...
Mecklenburg-Vorpommern: Einheitliches E-Mail-System an Schulen
[24.04.2025] Die öffentlichen Schulen in Mecklenburg-Vorpommern erhalten eine professionelle, sichere und datenschutzkonforme Kommunikationsinfrastruktur. Dafür müssen etwa 20.000 Postfächer neu eingerichtet werden. mehr...
Learntec: Markt der Möglichkeiten
[17.04.2025] Die Kongressmesse Learntec bietet auch in diesem Jahr ein umfangreiches Programm an Vorträgen und Workshops zur digitalen Bildung in Schule, Hochschule und Beruf. mehr...
Digitale Bildung: Digital allein genügt nicht
[16.04.2025] Deutschland treibt die Digitalisierung des Schulunterrichts voran – während Skandinavien bereits zum Buch zurückkehrt. Wir fragten Klaus Zierer, Buchautor und Ordinarius für Schulpädagogik an der Universität Augsburg, wie digitales Lernen gelingen kann. mehr...
Dortmund: Support für die Schul-IT
[03.04.2025] Nach einer erfolgreichen Pilotphase wird das Modellprojekt IT-Schulcampus auf alle 155 Dortmunder Schulen ausgeweitet. Ab 2025/2026 sorgen Campusmanagerinnen und -manager für verlässlichen IT-Support vor Ort, um Lehrkräfte zu entlasten und digitales Lernen zu verbessern. mehr...
Braunschweig: Fortschritte bei Schul-IT
[02.04.2025] Die Stadt Braunschweig ist bei der digitalen Ausstattung der Schulen einen großen Schritt vorangekommen. Von 2019 bis 2024 flossen fast 30 Millionen Förder- und städtische Mittel in Netzwerke, WLAN und digitale Panels. mehr...
Mannheim: Bis Jahresende schnelles Netz in allen Schulen
[18.03.2025] In Mannheim sind bereits 48 Schulen ans Glasfasernetz angeschlossen. Bis Ende 2025 sollen auch die verbleibenden 32 folgen, darunter weit außerhalb liegende Standorte mit hohen Anbindungskosten. Weitere städtische Liegenschaften werden in den Ausbau einbezogen. mehr...
Würzburg: 26 Millionen Euro in Schulen investiert
[04.03.2025] Die Stadt Würzburg hat in den vergangenen vier Jahren 26 Millionen Euro in die Digitalisierung ihrer Schulen investiert und damit eine leistungsfähige IT-Infrastruktur geschaffen. Mehr als 18.000 Schülerinnen und Schüler profitieren nun von schnellem WLAN, digitalen Tafeln, Tablets und moderner Technik. mehr...
Reutlingen: DigitalPakt Schule gezielt genutzt
[24.02.2025] Die Stadt Reutlingen konnte das ihr zustehende Budget aus dem DigitalPakt Schule komplett ausschöpfen und gezielt einsetzen. Die Schulen seien nun mit moderner Technik ausgestattet und digital fit für die Zukunft. mehr...
Baden-Württemberg: SCHULE@BW erhält KI-Modul
[24.02.2025] Baden-Württembergs KI-Assistenz F13, bereits in der Landesverwaltung im Einsatz, steht nun auch Lehrkräften zur Verfügung. Die Open-Source-KI wird in die Digitale Bildungsplattform SCHULE@BW integriert und soll mit Chat-Funktionen sowie Dokumenten-Tools den Schulalltag erleichtern. mehr...
Dresden: Schul-App macht Geodaten lebendig
[19.02.2025] Mit der GeoSN-SchulApp können Schülerinnen und Schüler direkt auf amtliche Geodaten des Freistaats Sachsen zugreifen. Auch können sie damit selbst Geodaten erfassen, analysieren und visualisieren. Erstmals eingesetzt wurde die App am Gymnasium Dresden-Plauen – mit positiver Resonanz. mehr...
Kaiserslautern: Schulsoftware mit neuen Modulen
[19.02.2025] In Kaiserslautern wurde die Schulsoftware Sdui um digitale Krankmeldungen und ein Klassenbuch erweitert. Nach einer halbjährigen Pilotphase stehen die neuen Funktionen jetzt stadtweit zur Verfügung. Sie sollen die Kommunikation erleichtern und den Schulalltag effizienter gestalten. mehr...
Augsburg: Grundschule digital aufgepeppt
[18.02.2025] Um dem Stand der Technik gerecht zu werden, wird die Fröbel-Grundschule in Augsburg derzeit digital vernetzt und mit Medientechnik sowie WLAN ausgestattet. mehr...
Saarland: Digitale Schulbildung gesetzlich verankert
[17.02.2025] Das Saarland will seine Vorreiterrolle in der digitalen Bildung weiter ausbauen und setzt als erstes Bundesland einen verbindlichen gesetzlichen Rahmen für digitale Bildung. Diese soll für alle Lernenden gleichermaßen zugänglich gemacht werden. mehr...
Düsseldorf: Medienentwicklungsplan 2.0
[10.02.2025] Die Stadt Düsseldorf schreibt ihren Medienentwicklungsplan fort und will bis zum Jahr 2029 weitere 141 Millionen Euro in die Digitalisierung der städtischen Schulen investieren. mehr...