LeverkusenWebGIS hilft im Notfall

it wenigen Klicks alle Daten auf dem Screen.*
Markus Jokisch, Mitarbeiter im Geodaten-Management der Stadt Leverkusen
(Bildquelle: Stadt Leverkusen)
Seit rund 15 Jahren arbeitet die Stadt Leverkusen mit Osiris, dem Web-Geo-Informationssystem (WebGIS) von Anbieter GIS Consult. Die Anwendung basiert auf einer Service-orientierten Architektur (SOA), lässt sich individuell anpassen und skalieren. „Als wir uns damals mit dem Thema WebGIS beschäftigt haben, wollten wir eine Lösung finden, womit Geodaten auch von jenen präsentiert werden können, die keine Spezialisten in diesem Bereich sind“, berichtet Markus Jokisch, Mitarbeiter im Geodaten-Management der nordrhein-westfälischen Stadt. „Die Lösung sollte ohne Experten im Team nutzbar sein. Auch sollte dafür keine Software installiert werden müssen.“ Schnell sei klar gewesen, dass es auf ein browserbasiertes System hinauslaufen würde, das auf jedem Rechner bereits installiert ist. Die Geodaten können somit von allen mit entsprechender Berechtigung eingesehen werden. In vielen Fachbereichen im Einsatz Mittlerweile umfasst Osiris über hundert Layer von Geodaten. Im Rahmen einer nutzerbasierten Steuerung arbeiten in der Stadtverwaltung täglich 600 Personen mit ihnen. Regelmäßig werden außerdem weitere Berechtigungen angefragt. Der Fachbereich Stadtgrün nutzt das System beispielsweise zur Visualisierung von Pflegeflächen, Friedhöfen und für das Baumkataster. Beim Fachbereich Umwelt steht die Visualisierung und Erfassung von Daten zu Altlasten, (Grund-)Wasserdaten und Bodendaten insbesondere auch in Kombination mit Planungsdaten des Fachbereichs Stadtplanung im Vordergrund. Die Fachbereiche Soziales, Kinder, Jugend und Schulen haben mit der Lösung und in Zusammenarbeit mit den Liegenschaften sowie der Gebäudewirtschaft Zuständigkeiten abgebildet. Der Fachbereich Straßenverkehr nutzt Osiris oft für die Kommunikation und Recherche bei Bürgerbeschwerden. Auch in der Leitstelle der Feuerwehr wird Osiris angewendet. Daneben gibt es übergreifende Projekte zwischen der KulturStadt Leverkusen, Stadtgrün, den technischen Betrieben und der Gebäudewirtschaft rund um die Pflege von Kunstobjekten im öffentlichen Raum. Stark in Krisensituationen „Seine Stärke kann Osiris vor allem in Krisenszenarien voll auf die Straße bringen“, weiß Markus Jokisch zu berichten. In diesen Fällen tritt unverzüglich der administrative kommunale Krisenstab zusammen, dem Personen unterschiedlichster Fachbereiche, der technischen Betriebe und aktuell auch zwei Geodaten-Experten angehören. „Mein Kollege Bernd Großmann und ich sind ständige Mitglieder in der Koordinierungsgruppe Krisenstab, kurz KGS“, erklärt Jokisch. „Während einer KGS-Lage sind wir Fachberater der Einsatzleitung der Feuerwehr und besetzen den Bereich Lagedarstellung. Im Ernstfall werden wir automatisiert benachrichtigt, damit wir uns unverzüglich in der Feuerwache einfinden. Dort ist jegliche notwendige Hardware installiert, sodass wir umgehend die relevanten raum- und sachbezogenen Daten in Osiris darstellen oder sehr schnell erfassen können.“ Jokisch veranschaulicht: „Bei den Überschwemmungen im Jahr 2021 wurden beispielsweise digitale Geländemodelle und öffentliche Daten zu Hochwasser-Risikokarten hinzugezogen. Das sollte uns eine Einschätzung der Lage in den Kategorien Hundertjährliches Hochwasser oder Extremes Hochwasser ermöglichen. In Verknüpfung mit kommunalen Daten, etwa zu Schul- und Kita-Gebäuden sowie Altenheimen, galt es zu schauen, ob diese Immobilien gefährdet sind. Um die Gefährdungslage zu evaluieren, sind Experten direkt vor Ort im Einsatz, mit denen wir abgleichen, ob die eingeschätzte Lage des Krisenstabs mit der Realität übereinstimmt.“ „Damit Osiris auch in Extremsituationen ausreichend Performance bietet, funktioniert unsere Lösung komplett datenbankbasiert mit unterschiedlichsten Open-Source- und proprietären Datenbanksystemen“, ergänzt Dietmar Hauling, Geschäftsführer von GIS Consult. „Die Geodaten lassen sich deshalb mit hoher Geschwindigkeit auslesen.“ Standards ermöglichen schnellen Austausch Essenziell ist für die Stadt Leverkusen außerdem, dass sich die Fachbereiche über standardisierte Geodatenformate mit dem Land, den Architekturbüros und Vermessern austauschen können. Innerhalb der Anwendung können schnell eigene Datentöpfe konfiguriert werden, in denen sich beispielsweise ad hoc Daten der Feuerwehr einlesen oder über Osiris erfassen lassen. Zudem gibt es Dienste, die vom Land und von Behörden bereitgestellt werden. Auf sie greifen die Rheinländer mithilfe von Osiris-Daten über standardisierte Web-Services zu. „Wichtig ist für uns auch die Einbindung von Hintergrundkarten, etwa des Stadtplanwerks auf Basis der Daten des Regionalverbands Ruhr“, sagt Markus Jokisch. „Das sind Daten mit den Maßstäben eins zu 10.000 bis eins zu 50.000, die in den einzelnen Kommunen kartografisch erhoben, vom Regionalverband integriert und als Web-Services und Hintergrundkarten angeboten werden. Dazu kommen Luftbilder der Geobasis NRW und Liegenschaftskarten (ALKIS), die wir selbst pflegen.“ Nutzung ausschließlich online Die Leverkusener nutzen Osiris ausschließlich online. Das reicht nicht nur für das interne Auskunftssystem aus, sondern ermöglicht auch den Betrieb des Leverkusener Geoportals. Etwa während der Corona-Pandemie konnte die Verwaltung hier zeitnah über Impf- und Schnellteststandorte, Maskenpflichtbereiche, Versammlungsverbote und Stadtteilinzidenzen informieren. „In anderen Kundenprojekten, etwa bei der Straßen-, Baum- und Spielplatzkontrolle, nutzen wir mit Osiris bereits die Möglichkeit, komfortabel zwischen Parallelinstallationen oder auch Online/Offline-Datenbanken zu synchronisieren“, sagt GIS Consult-Geschäftsführer Dietmar Hauling. „Einsatzkräfte können Tablets somit ad hoc auch offline nutzen und im Ernstfall vor Ort ohne Internet-Verbindung trotzdem auf relevante Geodaten zugreifen.“
Dieser Beitrag ist in der Ausgabe Oktober 2022 von Kommune21 im Schwerpunkt Geodaten-Management erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren.
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