Freitag, 13. Dezember 2024

ekom21Wie gelingt eine einfache Online-Anmeldung?

[03.06.2024] In einem BMWK-geförderten Projekt haben zahlreiche Beteiligte Anwendungen für mobiles digitales ID-Management erprobt. Der IT-Dienstleister ekom21 leitete das Teilprojekt rund um den Bereich kommunales Government.
Möglichkeiten für den selbstbestimmten

Möglichkeiten für den selbstbestimmten, nutzerfreundlichen Einsatz digitaler Identitäten will das Innovationsprojekt ONCE finden. ekom21 war daran beteiligt.

(Bildquelle: ekom21)

Sichere digitale Identitäten zu erforschen, war Inhalt des 2020 gestarteten Innovationswettbewerbs ONCE – Online einfach anmelden. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderte Projekt mit insgesamt 40 Konsortialpartnern bundesweit sollte Lösungen für ein sicheres mobiles ID-Management in unterschiedlichen Anwendungsbereichen entwickeln. Nun berichtet ekom21 über das Forschungsprojekt. Der größte kommunale IT-Dienstleister in Hessen leitete das Teilprojekt „Kommune und Verwaltung“, an dem auch einige hessische Kommunen mitwirkten. Im Rahmen des ONCE-Projekts hat ekom21 neue ID-Konzepte für digitale Verwaltungsleistungen entwickelt. Ziel war es, in einer Wallet-Anwendung verschiedenste Nachweise und Dokumente zu hinterlegen, um die eigene Identität samt Berechtigungen online sicher nachweisen zu können. Nach Projektabschluss konstatiert ekom21: Der Erkenntnisgewinn war groß, den Weg von den zahlreichen Ideen in ein Reallabor haben nur vereinzelte Use Cases geschafft.

Mehrere Anwendungen entwickelt

In der Praxis konnte die Technologie beim Bibliotheksausweis mit der Stadt Wetzlar testweise umgesetzt und auch auf der ekom21-Hausmesse XPO23 gezeigt werden. Nach Einschätzung des IT-Dienstleisters ist das hier erfolgreich realisierte Prinzip auf viele Anwendungen übertragbar, beispielsweise auf Mitglieds- und Schülerausweise, Ehrenamts- oder Schwimmbadkarten.
Darüber hinaus stand eine kommunale Identität auf Basis von Registerdaten im Fokus. Bürgerinnen und Bürger einer Stadt sollen sich hiermit bei unterschiedlichen Online-Diensten identifizieren oder diese auf dem Smartphone auch vor Ort nutzen können, etwa für eine Altersverifikation oder Einwohnervergünstigungen. Diese Integration der kommunalen Identität wurde unter anderem in der BundID für den Anwendungsfall Umzug umgesetzt. Beispielhaft wurde die Anwendung für die Stadt Willingen konzipiert, hat allerdings ebenfalls noch nicht den Sprung in die Praxis geschafft.
Gemeinsam mit der Stadt Offenbach wurde zudem ein digitaler Führerschein pilotiert. Die Ergebnisse daraus fließen derzeit auf EU-Ebene ein mit dem Ziel, in wenigen Jahren auch in Deutschland den Führerschein auf die Smartphones zu bringen.
Darüber hinaus wurde die digitale Änderung der Namensreihenfolge im Standesamt mit der Stadt Wiesbaden konzipiert und visualisiert. Da der Gesetzgeber hier jedoch weiterhin die persönliche Anwesenheit der antragstellenden Person verlangt und ein Video-Ident-Verfahren nicht ausreicht, bleibt der Vorgang allerdings vorerst analog.

Digitale Identifikation muss nutzerfreundlich sein

Die eID-Funktion ist in Deutschland seit über 13 Jahren verfügbar, Rechtsgrundlagen für den praktischen Einsatz wurden geschaffen. So steht die digitale Identifikation in der Theorie allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung. In der Realität bestehen bei den Diensteanbietern, aber auch auf Anwenderseite, noch Herausforderungen. Manchmal scheitern Nutzende haarscharf, etwa wenn der Ausweis nicht absolut korrekt an das Smartphone gehalten wird. Das Potenzial für digitale Nachweise zu erschließen und die digitale Identifikation benutzerfreundlich zu gestalten, habe ekom21 zur Teilnahme am ONCE-Projekt motiviert, sagt Matthias Martin, Unternehmensbereichsleiter Software-Entwicklung und ekom21-Projektleiter bei ONCE. „Im Rahmen der Verwaltungsdigitalisierung brauchen wir dringend ID-Systeme mit hoher Verbreitung und rechtlicher Verankerung“, so Martin. Einer der Erfolgsfaktoren für die Steigerung der Nutzerakzeptanz und Fallzahlen sei eine stärkere Verbreitung der eID in der Privatwirtschaft, dies habe das Beispiel E-Payment bereits gezeigt. Von der europäischen EUDI-Wallet können ebenfalls positive Impulse ausgehen. Die Arbeit in dem ONCE-Netzwerk soll fortgesetzt werden – damit noch mehr Anwendungsfälle den Weg aus dem Reallabor ins echte Leben schaffen.





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