Dienstag, 21. Oktober 2025

Open Source Wettbewerb 2025Die Gewinner stehen fest

[21.10.2025] Unter dem Motto „Moderne Verwaltung. Innovation. Digitale Souveränität“ hat die Open Source Business Alliance erstmalig herausragende Open-Source-Projekte in Bund, Ländern und Kommunen ausgezeichnet. Zu den Preisträgern zählen das BMJ, das BMDS sowie Civitas Connect mit der Plattform CIVITAS/CORE.
Gruppenfoto auf ener grün beleuchteten Bühne, einige Personen halten Urkunden in der Hand.

Alle Ausgezeichneten und die Jury während der Preisverleihung.

(Bildquelle: OSBA)

Die Open Source Business Alliance (OSBA) hat in diesem Jahr erstmals einen Wettbewerb für herausragende Open-Source-Projekte in Bund, Ländern und Kommunen ausgerichtet. Beim Open Source Wettbewerb wurden Lösungen gesucht, die digitale Souveränität stärken und zur Modernisierung der Verwaltung beitragen. Bis zum Ende der Bewerbungsfrist gingen 42 Beiträge ein, darunter unter anderem Projekte von kommunalen IT-Dienstleistern, Landesbehörden und Bundesinstitutionen. Jetzt stehen die Preisträger fest. Im Rahmen der Smart Country Convention prämiert wurden Projekte in den Kategorien „Fachverfahren“, „interne Verwaltungsanwendungen“ und „Transformation“. Zudem vergab die Jury Sonderpreise in den Bereichen „Strategie & Leadership“ sowie einen Community Award für das Publikumsvoting. Der Jury gehörten anerkannte Expertinnen und Experten aus Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft an, darunter auch BVA-Präsidentin Katja Wilken; die Schirmherrschaft hatte der Bundesminister für Digitales und Staatsmodernisierung, Karsten Wildberger, übernommen.

Nutzerfreundlich und effizient

Der Preis für Fachverfahren wurde an das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz für das Projekt „Zugang zum Recht“ vergeben (wir berichteten). Die Anwendung bietet digitale Justizdienste, darunter digitale Klagen, Fluggastrechte und Beratungshilfe, sowie eine Digitale Rechtsantragstelle. Das Projekt wird gemeinsam mit 33 Pilotgerichten umgesetzt und soll bundeseinheitliche Onlinedienste bereitstellen sowie jährlich rund 790.000 Euro an Beratungshilfe-Kosten einsparen.

Der Preis für Interne Verwaltungsanwendungen ging an das Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung (BMDS) und das Informationstechnikzentrum Bund (ITZBund) für den Government Site Builder/GSB 11. Diese Open-Source-Lösung auf TYPO3-Basis ermöglicht einheitliche, barrierefreie Webauftritte, konsolidiert Hosting-Strukturen und unterstützt die zentrale Erstellung, Qualitätssicherung sowie Veröffentlichung von Inhalten. Der Roll-out umfasst rund 550 Auftritte, reduziert Lizenz- und Betriebskosten und ermöglicht auch schnelle Updates sowie die Nachnutzung über OpenCoDE.

2026 neue Wettbewerbsrunde

Der Preis für Transformation wurde an Civitas Connect für die urbane Datenplattform CIVITAS/CORE vergeben. Die vollständig quelloffen umgesetzte Lösung bündelt städtische Daten, fördert die interkommunale Zusammenarbeit und verhindert Vendor-Lock-in, während Kommunen und Partner gemeinsam die Weiterentwicklung und Open-Data-Nutzung vorantreiben.

Den Sonderpreis für Strategie & Leadership erhielt das Land Schleswig-Holstein für die konsequente Implementierung von Open-Source-Strategien auf Landesebene (wir berichteten). Darüber hinaus wurde der Government Site Builder / GSB 11 auch mit dem Sonderpreis im Community-Voting ausgezeichnet (588 von knapp 5.700 abgegebenen Stimmen).

„Die eingereichten Projekte haben gezeigt, welche überragenden technischen Lösungen damit möglich sind und wie viel Potenzial durch die erst mit Open Source mögliche gemeinschaftliche Innovation freigesetzt werden kann. Deshalb wird die OSBA den Open Source Wettbewerb auch im kommenden Jahr fortführen“, erklärte der OSBA-Vorstandsvorsitzende Peter Ganten.





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