DatenschutzAnleitung zum Luca-Einsatz im Public Sector
Eine Sonderinformation zum Einsatz des digitalen Kontaktnachverfolgungssystems Luca bei bayerischen öffentlichen Stellen hat jetzt das Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht veröffentlicht. Sie umfasst eine datenschutzrechtliche Einordnung des Luca-Systems sowie Handlungsempfehlungen für die bayerischen öffentliche Stellen beim Einsatz der Lösung. Demnach sieht der Bayerische Landesbeauftragte für den Datenschutz (BayLfD) Thomas Petri „derzeit keinen Anlass, bayerischen öffentlichen Stellen generell von der Nutzung des Luca-Systems abzuraten oder dessen Einsatz datenschutzaufsichtlich entgegenzutreten“. Allerdings sollten immer auch andere geeignete Verfahren in den Blick genommen und das datenschutzfreundlichste verwendet werden. In den Handlungsempfehlungen wird unter anderem auf „die Einhaltung des Grundsatzes der Datenminimierung“ hingewiesen. Beispielsweise sollten keine Daten doppelt erfasst werden. Auch sei darauf zu achten, dass nur solche Daten generiert werden, die die Gesundheitsämter tatsächlich nutzen können.
Datenerfassung sinnvoll organisieren
Für eine sinnvolle Datenerhebung, müssen beispielsweise Check-In und Check-Out passend platziert werden. Sie „müssen so positioniert sein, dass tatsächlich nur diejenigen Besucherinnen und Besucher an einer Stelle erfasst werden, für die tatsächlich eine Möglichkeit zur Ansteckung und somit die Einstufung als enge Kontaktperson (mit erhöhtem Infektionsrisiko) infrage kommt“, heißt es in der Sonderinformation. „Es erscheint beispielsweise nicht sinnvoll, für eine große Kommune ausschließlich an einem zentralen Zugang einen Check-In und Check-Out vorzusehen, da dann nur die Aussage getroffen werden kann, dass die betreffenden Personen das Gebäude betreten oder verlassen haben.“ Die Gesundheitsämter müssten in der Folge eine große Menge Daten prüfen, die zu keinem Erkenntnisgewinn führen. Auch rät der Datenschutzbeauftragte von statisch angebrachten QR-Codes ab. Ferner weist er auf den Schutzbedarf des kryptografischen Schlüsselmaterials hin. Beim Abruf der Daten durch ein Gesundheitsamt erfolge eine Umschlüsselung der erfassten Kontaktdaten. Für die brauche es den kryptografischen Schlüssel, der entsprechend sicher und wiederauffindbar verwahrt werden müsse. Andernfalls könne die das Luca-System einsetzende Stelle „eine mögliche Verpflichtung zur Übermittlung von Kontaktdaten nicht erfüllen“.
Anforderungen an die Gesundheitsämter
Des weiteren formuliert die Sonderinformation Anforderungen an die Gesundheitsämter. Sie allein seien zum Abruf und zur Entschlüsselung der im Luca-System gespeicherten Daten berechtigt. Das jeweilige Gesundheitsamt müsse gewährleisten, dass die Web-Anwendung „Luca Front End Gesundheitsamt“ datenschutzkonform betrieben wird. Umzusetzen seien zum einen die allgemein zu erwartenden Basis-IT-Sicherheitsvorkehrungen, wie Malware-Schutz, Patch Management oder Passwort-Schutz. „Dies betrifft insbesondere auch den Schutz vor Schad-Code in Office-Dokumenten, wie ein hierzu bekannt gewordenes Angriffsszenario bezüglich des Einfügens von Schad-Code in die vom Luca-System erstellten CSV-/Excel-Dateien zum Import in andere Systeme deutlich gemacht hat“, heißt es in dem Schreiben. Zudem sollte, soweit möglich, für den Datenimport aus dem Luca-System zu der bei den Gesundheitsämtern zur Kontaktnachverfolgung verwendeten Software SORMAS (Surveillance Outbreak Response Management and Analysis System) direkte Importschnittstellen gewählt werden. Auch speziellere Schutzmaßnahmen müssen die Gesundheitsämter wirksam umsetzen. „Dazu gehören insbesondere der Schutz und die Verfügbarkeit des kryptografischen Schlüsselmaterials, der Einsatz von ausschließlich dienstlich verwendeten Geräten sowie eine geeignete Schulung und Sensibilisierung der Fachanwender und Administratoren der Luca-Web-Anwendung“.
Kirkel: Krise kontrolliert bewältigt
[17.10.2025] Die saarländische Gemeinde Kirkel konnte einem Cyberangriff technisch erfolgreich begegnen – auch dank der Unterstützung umliegender Kommunen. Die offene Kommunikation mit der Öffentlichkeit trug ebenfalls zum kontrollierten Umgang mit dem Angriff bei. mehr...
Berlin: Hürden beim Open-Source-Umstieg
[13.10.2025] In der Berliner Verwaltung läuft bislang nur ein gutes Fünftel der eingesetzten Fachverfahren auf Open Source. Fehlende Zentralisierung und eine Windows-Bindung der einzelnen Lösungen bremsen auf dem Weg zu mehr digitaler Souveränität. Der Umsteig erfolgt schrittweise. mehr...
Cybersicherheit: Mit ELITE 2.0 Angriffe realistisch erleben
[26.09.2025] Die Fraunhofer-Institute FOKUS und IAO stellen jetzt Online-Demonstratoren zur Verfügung, mit denen sich die Folgen eines Cyberangriffs realistisch erleben lasen. Das soll Mitarbeitende praxisnah für aktuelle Cybergefahren sensibilisieren. mehr...
ITEBO: Cloudbasierter Notfallarbeitsplatz
[01.09.2025] Kommunen können nun einen Notfallarbeitsplatz bei IT-Dienstleister ITEBO einrichten. Sollte die Verwaltung einmal von einem Cyberangriff betroffen sein, kann sie über die cloudbasierte Lösung innerhalb kurzer Zeit ihre Erreichbarkeit wiederherstellen. mehr...
Datenschutz: Know-how für die KI-Planungsphase
[29.08.2025] Der Beauftragte für den Datenschutz des Landes Niedersachsen führt regelmäßig Schulungen zu aktuellen Datenschutzthemen durch. Neu im Programm ist eine Fortbildung über den KI-Einsatz in der öffentlichen Verwaltung. mehr...
CyberSicherheitsForum 2025: Global denken, vor Ort handeln
[28.08.2025] Wie sicher sind wir in der Welt vernetzt? Was können wir global mitnehmen, um unsere digitale Welt hier vor Ort sicherer zu machen? Diese und weitere Fragen können mit Expertinnen und Experten im November beim siebten CyberSicherheitsForum in Stuttgart diskutiert werden. mehr...
Würzburg: Siegel bescheinigt IT-Sicherheit
[26.08.2025] Würzburg ist vom Bayerischen Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (LSI) mit dem Siegel Kommunale IT-Sicherheit ausgezeichnet worden. Es bescheinigt der Stadtverwaltung, dass sie angemessene Maßnahmen zur IT-Sicherheit umgesetzt hat. mehr...
V-PKI-Zertifikate: Neues Antragsportal der SIT
[25.08.2025] Als nachgeordnete Zertifzierungsstelle des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gibt die Südwestfalen-IT Zertifikate zur Absicherung der digitalen Kommunikationswege und -Plattformen von öffentlichen Verwaltung aus. Das entsprechende Antragsportal hat die SIT nun einem Relaunch unterzogen. mehr...
Bundesregierung: NIS2-Richtlinie beschlossen
[31.07.2025] Das Kabinett hat den Gesetzentwurf zur Umsetzung der NIS2-Richtlinie beschlossen. Damit gelten künftig für deutlich mehr Unternehmen als bisher gesetzliche Pflichten zur Stärkung der Cybersicherheit, zudem erhält das BSI neue Befugnisse für Aufsicht und Unterstützung. mehr...
Monheim am Rhein: TÜV bestätigt IT-Sicherheit
[23.07.2025] Das Informationssicherheits-Managementsystem der Stadt Monheim und ihrer Bahnen ist erneut mit dem Prüfsiegel ISO/IEC 27001:2022 zertifiziert worden. Das von TÜV Rheinland ausgestellte Zertifikat bescheinigt, dass sicherheitsrelevante Prozesse dokumentiert, geprüft und kontinuierlich verbessert werden. mehr...
Dataport: Red Team für Cybersicherheit
[10.07.2025] Dataport setzt künftig auf Red Teaming – umfassende Angriffssimulationen, welche die IT-Sicherheitsmechanismen realistisch auf die Probe stellen. Der IT-Dienstleister will damit das eigene Sicherheitsniveau und die Sicherheit der Kunden und Trägerländer erhöhen. mehr...
Fachtagung: Auf Cyberangriffe vorbereitet
[30.06.2025] Über 160 Teilnehmende aus saarländischen Städten, Gemeinden und Landkreisen tauschten sich auf der Fachveranstaltung „Cyberangriffe auf Kommunen“ über die akute Bedrohung durch Cyberkriminalität und praxistaugliche Schutzmaßnahmen aus. mehr...
LSI Bayern: Neues Sicherheitssiegel für Kommunen
[11.06.2025] Das LSI Bayern hat Version 4.0 des IT-Sicherheits-Siegels für Kommunen veröffentlicht. Neu sind Vorgaben zu KI, mobiler Sicherheit und Online-Backups. Der ergänzende Baustein IT-Resilienz hilft Kommunen bei der systematischen Selbsteinschätzung. mehr...
Kreis Regensburg: 17 Kommunen erhalten Siegel für IT-Sicherheit
[10.06.2025] 17 Kommunen im Zweckverband Realsteuerstelle Regensburg sind jetzt vom bayerischen Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (LSI) mit dem Siegel „Kommunale IT-Sicherheit“ ausgezeichnet worden. mehr...
Baden-Württemberg: Jahresbericht zur Cybersicherheit 2024
[22.05.2025] Die CSBW hat 2024 rund 30 Prozent mehr IT-Sicherheitsvorfälle bearbeitet. Kommunen wurden ähnlich häufig unterstützt wie im Vorjahr, neue Präventionsangebote, Notfallübungen und ein Schwachstellenscan richten sich teils gezielt an sie. mehr...