Montag, 22. Dezember 2025

Mülheim an der RuhrDer Ton macht den Service

[29.09.2017] Den Austausch der Telefonanlagen im KommunikationsCenter hat die Stadt Mülheim an der Ruhr zum Anlass genommen, auch ihre Telefonansagen zu erneuern. Anrufer werden nun professionell mit einem eigens für die Stadt entwickelten Klangprofil begrüßt.
Mülheim an der Ruhr kommuniziert professionell.

Mülheim an der Ruhr kommuniziert professionell.

(Bildquelle: Walter Schernstein)

Das Telefon ist nach wie vor einer der wichtigsten Kontaktpunkte der Bürger mit der Verwaltung der Stadt Mülheim an der Ruhr. Die moderne Technik macht vieles möglich, aber beleben und mit Inhalt füllen müssen das Gespräch die Menschen an beiden Enden der Leitung. Dabei macht sprichwörtlich der Ton die Musik. Was den Anrufern beim KommunikationsCenter (KC) der Stadt Mülheim verborgen bleibt, sind Technik und Mensch hinter dem Service. Das KC verfügt seit Ende 2016 über neue Arbeitsgeräte und seit Mai 2017 über eine eigene klangliche Begrüßungskultur. Notwendig wurde der komplette Austausch aller Telefone der Mülheimer Stadtverwaltung, da der bestehende, zehnjährige Leasing-Vertrag auslief. „Die Installation einer moderneren Anlage wurde europaweit ausgeschrieben. Den Zuschlag erhielt Dimension Data“, erläutert Dirk Scheer, stellvertretender Leiter des Amts Zentraler Service bei der Stadt.

PC und Telefon wachsen stärker zusammen

Die Umrüstung war eine logistische Herausforderung. Sie begann in den Herbstferien 2016 in den Mülheimer Schulen. Ende Dezember waren dann sämtliche Verwaltungsapparate – inklusive aller Außenstellen – ersetzt.
Drei verschiedene Gerätetypen sind jetzt in der Mülheimer Verwaltung vertreten: 1.500 Büroarbeitsplätzen steht die einfache Variante zur Verfügung, während KommunikationsCenter und Bürgeragentur sowie Sekretariate und Amtsleitungen mit aufwendigeren Apparaten ausgestattet wurden. „Für alle aber gilt, dass PC und Telefon nun stärker zusammenwachsen“, erklärt Petra Koterzyna, Leiterin der Kommunikationsabteilung. So könne man Anruflisten leichter verwalten, Nummern aus dem Internet direkt anwählen sowie Telefonate auf Einzelne besser verteilen.

Akustisch einen professionellen Service bieten

Der erste Kontakt entscheidet oft über den gesamten weiteren Gesprächsverlauf – und zwar an beiden Enden der Leitung. „Wenn der erste Eindruck freundlich ist, ist der Anrufer entspannt, bereit zuzuhören und wir haben eine gute Chance, ihm direkt zu helfen. Bei den meisten Anliegen muss viel nachgefragt werden, um die richtige Information zu geben oder mit dem richtigen Fachbereich verbinden zu können“, meint Petra Koterzyna. „In einem Telefonat kann vieles sofort geklärt werden und man kommt schneller zum Ziel. Das bedeutet: Die Anrufer sind zufrieden, die Mitarbeiter ebenfalls und das zahlt sich aus, für unser Image, das Betriebsklima und dadurch auch für unseren Haushalt.“
Ist der Anschluss besetzt, dauert es in Mülheim nach der Begrüßungsansage im Durchschnitt nur fünf Sekunden bis zum persönlichen Kontakt. „Damit sind wir im branchenübergreifenden Vergleich deutlich besser als der Durchschnitt“, freut sich Oberbürgermeister Ulrich Scholten. „Wir dachten uns aber, dass es gut ist, wenn wir den Bürgerinnen und Bürgern auch akustisch einen professionellen Service bieten.“ Deshalb hat die Stadt in die Ausschreibung der Telefonanlage auch die Erneuerung der Ansagen einbezogen. Dazu sah der Anbieter die Sound- und Service-Profis der Firma comevis aus Köln vor.

Wie klingt die Stadt?

Um herauszufinden, wie der telefonische Erstkontakt mit der Stadt klingen soll, haben Teile des städtischen Kommunikationsteams sowie Spezialisten der Agentur einen Initial-Workshop abgehalten. Hier ging es darum, das Profil der Stadt zu skizzieren und dem Klangziel einen Namen zu geben. Dieser lautet nun: „So klingt Bürgerservice in Mülheim an der Ruhr – der Stadt am Fluss“. Unter dem Motto: „Der Ton macht den Unterschied“ wurde nach dem Analyse-Schema der Agentur vorgegangen. Zunächst wurde etwa eine Bestandsaufnahme von existierenden Klängen der Stadt gemacht. Aus gegensätzlichen Sound-Beispielen verschiedener Klang- und Stimmwelten wurde durch intuitives Auswählen ein Klangprofil und eine Klangarchitektur für Mülheim entwickelt. Immer feiner wurde herausgearbeitet, was für Mülheim als Stadt typisch ist. Aber auch die Positionierung der Stadtverwaltung als Dienstleisterin wurde definiert.

Eine männliche und eine weiblich Stimme

„Diese Klangaspekte immer tiefergehender zu charakterisieren und auszusortieren, die Stadt und sich selbst zu reflektieren, war eine ganz neue Erfahrung für die Kommunikationsteams“, erklärt Koterzyna. Erek Robra, Leiter des KC, ergänzt: „Wir waren erstaunt, wie analytisch man mit Sound-Mustern und so genannten Mood Boards umgehen kann und welche Erkenntnisse die Profis für die spätere Komposition daraus ziehen können. Zudem waren wir erstaunt, wie wir uns als Team ergänzten und selbst über unterschiedliche Zielgruppen hinweg mit der Auswahl zufrieden waren. Das ließ uns hoffen, dass sowohl Melodie als auch ausgewählte Stimmen die Hörerschaft positiv erreichen würden.“ „Mülheim ist eine der wenigen Städte, die einen professionellen Weg gegangen sind“, sagt comevis-Geschäftsführer Stephan Vincent Nölke. „Im Vergleich mit anderen, selbst großen Städten, ist diese Qualität noch immer eine Ausnahme. Mülheim kann stolz darauf sein.“
Das Ergebnis ist eine eigens für Mülheim komponierte Klangkonzeption mit zwei professionellen Stimmen – männlich und weiblich –, die Kunden freundlich begrüßen, Öffnungszeiten nennen oder auch mal um etwas Geduld bitten.

Der Mülheim-Sound hat Fans

Insgesamt wurden 23 Texte für den telefonischen Kontaktpunkt (Callflow) vertont. Selbst die verschiedenen Tageszeitstimmungen wurden klanglich berücksichtigt, ebenso die emotionale Stimmung der Anrufer beim Einsatz des Bürgertelefons in Ausnahmesituationen.
„Unsere Mitarbeiter können sich mit dem Mülheim-Sound identifizieren“, erklärt Petra Koterzyna. Und bezüglich der Resonanz von außen ergänzt Erek Robra: „Diejenigen, die sich zu unserem Mülheim-Klang geäußert haben, fanden ihn sehr schön, professionell und kurzweilig. Eine Person wollte deshalb sogar nach Mülheim umziehen.“

Anke Degner ist stellvertretende Pressesprecherin der Stadt Mülheim an der Ruhr.




Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: IT-Infrastruktur
Vektorgrafik mit Desktopbildschirm und unterschiedlichen Symbolen für barrierefreie digitalen Angebote.
bericht

Digitale Barrierefreiheit: Inklusive Transformation

[19.12.2025] In einer neuen Modulserie des eGov-Campus steht das Thema digitale Barrierefreiheit im Vordergrund. Der Kurs sensibilisiert die Teilnehmenden für dieses Thema, informiert über rechtliche Grundlagen und vermittelt praktische Umsetzungshilfen. mehr...

Die Fototerminals bestehen aus einer Kamera und einem Touchpad.

Reutlingen: Ausbau digitaler Dienstleistungen

[12.12.2025] In Reutlingen wächst das Angebot digitaler Verwaltungsdienstleistungen. Dazu zählen vollständig digitale Prozesse ebenso wie die flächendeckend angebotenen Fototerminals für Passbilder. Auch können Fundsachen online aufgerufen werden. Weitere Onlineservices bietet außerdem das Standesamt an. mehr...

Abstraktes 3d_rendering von schwarzen, Roten und gelben Bausteinen

München: Feedback zum Deutschland-Stack

[11.12.2025] Mit ihren Anmerkungen zum Deutschland-Stack will die bayerische Landeshauptstadt München dazu beitragen, die digitale Transformation der Verwaltung voranzutreiben. Unter anderem regt die Stadt an, die kommunalen Bedürfnisse sowie die Dresdner Forderungen zur digitalen Verwaltung mehr zu berücksichtigen. 
 mehr...

Eine Person arbeitet an Dokumenten und Ordnern auf einem Laptop.

BW-Empfangsclient: Anträge ohne Fachsoftware empfangen

[10.12.2025] Mit dem BW-Empfangsclient können Kommunal- und Landesbehörden in Baden-Württemberg jetzt auch solche digitalen Verwaltungsleistungen anbieten, für die sie bislang keine Fachsoftware nutzen. Die Behörden können sich kostenfrei selbst registrieren, die Lösung ist sofort einsetzbar. mehr...

zwei Männer am Tisch sitzen mit papieren vor sich- Kooperation_Fulda_ekom21

Fulda: Enge Kooperation mit ekom21

[09.12.2025] Eine engere Kooperation haben die Stadt Fulda und ekom21 vereinbart. Dabei hat die Kommune auch Fachverfahren ins Rechenzentrum des kommunalen IT-Dienstleisters überführt. mehr...

Blick vom Dach auf das Wiener Rathaus: neogotischer Bau mit zentralem Turm, Uhr und filigranen Türmchen vor blauem Himmel.

Wien: Open Source stärkt Europas Unabhängigkeit

[08.12.2025] Die Europäische Kommission würdigt die Open-Source-Strategie Wiens. In einem neuen Bericht wird die Stadt als führend beschrieben. Wien setzt auf offene Software, um digital unabhängig und sicher zu arbeiten. mehr...

Eine ältere Frau sitzt an einem Laptop und schaut auf eine Kreditkarte.
bericht

Onlineformulare: Gegenseitig unterstützen

[01.12.2025] Onlineformulare sind heute unverzichtbar – und EfA-Leistungen decken längst nicht alles ab. Mit No-Code-Formularen und im interkommunalen Austausch können Städte und Gemeinden hier flexibel und kostenbewusst agieren. mehr...

Deutsche Verwaltungscloud: Digitale Antragsbearbeitung made in Hessen

[26.11.2025] Mit HessenDANTE bietet die HZD eine innovative Plattform, mit der sich die Antragstellung für unterschiedlichste Verwaltungsleistungen komplett digital und OZG-konform abbilden lässt. Das Paket ist nun auch über die Deutsche Verwaltungscloud zu beziehen. mehr...

Axians Infoma: Innovationspreis 2025 verliehen

[24.11.2025] Mit Künstlicher Intelligenz (KI) konnte die Stadtverwaltung Bad Dürkheim ihren Eingangsrechnungsprozess automatisieren. Für diese Maßnahme ist sie mit dem Axians Infoma Innovationspreis 2025 ausgezeichnet worden. Zu den Finalisten zählen außerdem das Gesundheitsamt des Landkreises Saarlouis und die Stadt Fürth. mehr...

Eine Person sitzt vor einem aufgeklappten Laptop und hat ein Notizbuch in der Hand, dessen Inhalt sie mit den Daten auf dem Laptopbibdschirm vergleicht.

Baden-Württemberg: Virtuelles Amt für Kommunen

[05.11.2025] In Baden-Württemberg fördert das Digitalministerium gemeinsam mit der Digitalakademie@bw die Kommunen beim Ausbau des Virtuellen Amts mit insgesamt 400.000 Euro. Bewerbungen können noch bis zum 15. Dezember eingereicht werden. Interessierte Kommunen wenden sich direkt an IT-Dienstleister Komm.ONE. mehr...

Der Messestand von MR Datentechnik auf der Kommunale 2025.

MR Datentechnik: Ganzheitliche IT statt Insellösungen

[05.11.2025] Mit ganzheitlichen, maßgeschneiderten IT-Lösungen unterstützt das Unternehmen MR Datentechnik öffentliche Auftraggeber von der Hardware über die IT-Sicherheit bis hin zur smarten Netzwerk- oder Medientechnik. Die Managed Services stehen auch für den Bildungsbereich zur Verfügung. mehr...

Eine Frau präsentiert ein Smartphone, auf dem die Karlsruhe.App genutzt wird.

Karlsruhe: Digitale Begleiterin auch bei Gefahr

[29.10.2025] Als zentrale mobile Plattform bündelt die Karlsruhe.App zahlreiche digitale Dienste der Stadtverwaltung sowie stadtnahe Angebote von Drittanbietenden. Nun hat die Stadt auch das Modulare Warnsystem (MoWaS) in die App integriert. mehr...

Ein 24/7 Bürgerterminal der Stadt Nidderau.

Nidderau: Wirtschaftlicher dank Bürgernähe

[28.10.2025] In Nidderau können die Bürger an einem Terminal rund um die Uhr digitale Anträge stellen. An einem anderen Terminal können sie jederzeit Pässe und Dokumente abholen. Der Hessische Städte- und Gemeindebund und der hessische Steuerzahlerbund haben die Stadt unter anderem für diese beiden Lösungen mit dem so genannten Spar-Euro ausgezeichnet. mehr...

Diana Härter steht mit einem Tablet unter dem Arm zwischen Regalreihen voller Hängeregister.
bericht

Meßstetten: Tablet statt Tinte

[27.10.2025] Meßstetten zählt rund 11.000 Einwohner, hat aber eine eigene Stabsstelle Digitalisierung. Das Ziel: Das Rathaus soll Schritt für Schritt zum modernen, digitalen Dienstleistungszentrum gemacht werden. mehr...

Ein Teleskopmast, der mit Beleuchtung, Richtfunk und steuerbarer Kamera ausgestattet ist.

Kaiserslautern: Mehr Sicherheit bei Großveranstaltungen

[24.10.2025] In Kaiserslautern sorgen ab sofort vier eigens entwickelte mobile Teleskopmastsysteme (TEMES) für mehr Sicherheit bei Großveranstaltungen. Die TEMES können flexibel aufgebaut und beispielsweise mit Kameras bestückt werden. Sie verfügen über ein dauerhaft aktives Monitoring und Alarmierungssystem. Eine mobile Stromversorgung über mehrere Stunden ist möglich. mehr...