Freitag, 31. Oktober 2025

KommunikationDigital im Austausch

[27.06.2024] Mehr Dialog mit den Bürgern gipfelt in höheren Teilnahmezahlen bei Informationsveranstaltungen, Kursen und Events – wenn die Kommunikation erfolgreich ist. Dafür stehen Kommunen verschiedene digitale Werkzeuge zur Verfügung.
Ansprache sollte individuell auf den Bürger zugeschnitten sein.

Ansprache sollte individuell auf den Bürger zugeschnitten sein.

(Bildquelle: vegefox.com/stock.adobe.com)

Um erfolgreich und konform mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) Einladungen zu Informationsabenden, Hochschulkursen oder Sportveranstaltungen zu versenden und die Anmeldungen zu managen, benötigen Gemeinden eine Digitalmaßnahme, die automatisiert auf individuelle Belange der Bürgerinnen und Bürger eingeht. Wichtigster Faktor dabei ist die zugeschnittene Ansprache. Adressiert zum Beispiel der Newsletter inhaltlich die Interessen und Belange des einzelnen Bürgers, erhöht das die Auseinandersetzung und führt im Bestfall zu mehr Beteiligung. Dazu muss jedoch der Content passen. Deshalb gehört es zur Aufgabe der Gemeinde, den Inhalt entsprechend auf die Bürger abzustimmen. Doch wer bekommt wann welche Themen? Dazu kann auf die Strategie der Customer Journey zurückgegriffen werden, welche die einzelnen Stufen aufzählt, die ein Anwohner im Idealfall bis zur Teilnahmebestätigung nimmt. Zur besseren Visualisierung dieses Vorgangs dient die Strategie der Newsletter-Anmeldung: Bei erfolgter Neuanmeldung erhält der Bürger eine digitale Willkommensnachricht. So fühlt sich der neue Abonnent begrüßt, gleichzeitig startet der Dialog. Dieser Vorgang sollte innerhalb der ersten drei Tage nach Abobeginn geschehen. Ohne zusätzlichen Ressourcenaufwand erfolgt diese Aktion möglichst im Hintergrund und automatisiert mithilfe einer Cloud-Lösung, die meist über verschiedene Templates verfügt.

Zentrales Bürgerprofil als effiziente Lösung

Eine Hand voll konkreter Daten führt zu einer Datenmasse – relevant für die Kommunikation und die Gemeinde selbst. Wichtig dabei sind die DSGVO-Konformität sowie das korrekte Handling und eine effiziente Ablage. Möglichst einfach und effizient geschieht dies in einem zentralen Bürgerprofil. Ein Datenbeschaffungsort par excellence ist die kommunale Website. Der Dialog sollte daher grundsätzlich immer digital erfolgen oder mindestens auf die Website leiten, um entsprechende interaktive Maßnahmen anzustoßen. Hier warten geordnete Themeninformationen neben Kontaktformularen auf Abruf. Bei erfolgreicher Datenübermittlung müssen die entsprechenden Informationen eindeutig dem jeweiligen Bürger zugewiesen und gespeichert werden. Diese Infos und maßgeblich die E-Mail-Adresse bilden die Basis des Bürgerprofils. Natürlich spielt hier die DSGVO eine Rolle. Um rechtskonform zu agieren und der Dokumentationspflicht nachzukommen, holen Kommunen die nötigen Einwilligungserklärungen, die Double Opt-In (DOI) Permissions, auf ihrer Website ein. Zentral auf der Datenplattform gespeicherte und auf der Website ausgespielte Rechtstexte werden mit dem Absenden eines Formulars und der damit verbundenen Zustimmung ebenfalls im zentralen Bürgerprofil gespeichert. Auch der notwendige Clean-up-Prozess bei Inaktivität der Bürger basiert auf deren Profil und E-Mail-Adresse und sorgt für mehr Sicherheit im Auskunftsrecht.

Informationen individuell zuspielen

Aber nicht nur die Personendaten gehören in die Cloud – auch der zu vermittelnde Content. Da dort zentral alles automatisch gespeichert wird, findet auch der automatisiert ausgespielte Content seinen Weg in die Dokumentation. Die zuvor ausgeklügelte Content-Strategie nimmt Bezug auf die anstehenden Themen und bringt sie mit den Interessen der Bürger in Verbindung. So erreichen jeden Bürger seine Interessensthemen. Einwohner sollten auch ausschließlich mit für sie relevantem Content kontaktiert werden, da sonst das Interesse am Dialog nachhaltig sinkt. Die Orientierung an einer fiktiven Persona aus der Bürgerschaft hilft bei der Planung. Bei entsprechender Formulierung der Nutzungsbedingungen ziehen Projektbeteiligte Schlüsse zu den Präferenzen eines Bürgers aus dessen Nutzungsverhalten. Dieses Wissen, gepaart mit weiteren persönlichen Daten, ermöglicht eine individuelle Informationsbereitstellung. Integrierte Algorithmen erkennen sogar eigenständig Inte­ressenpotenzial. Bei erfolgreicher Einführung einer solchen digitalen Bürgerkommunikation mit Cloud-Lösung profitieren Gemeinden nicht bloß von der Datenzentralisierung und den direkten Kommunikationsmöglichkeiten. Ein passwortgeschütztes Portal für Bürger stellt kontextabhängige Fragen, die die Datenlage optimieren und automatisch für individuelleren Content sorgen. Zusätzlich verfügt eine solche Cloud über ein Log-on- und Permission-Management. Das vereinfacht die Arbeit der Gemeindeangestellten und sorgt DSGVO-konform für digitales Teilnahme-Management.

Jörn Bittner ist bei der Consultix GmbH, Bremen, Senior Consultant für die Lösung ProCampaign.




Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Panorama

Initiative Ehrenbehörde: Michelin-Stern für Behörden

[28.10.2025] Zwölf Behörden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden jetzt für neue Standards in Kommunikation, Digitalisierung und Führung als „Ehrenbehörden 2026“ ausgezeichnet. mehr...

dbb akademie: Digitalisierung im öffentlichen Dienst bleibt große Baustelle

[24.10.2025] Die dbb akademie hat jetzt das Fach- und Führungskräfte-Barometer 2025 vorgelegt. Demnach fühlen sich jüngere Generationen digital fitter, aber unzureichend vorbereitet. mehr...

Screenshot des 360-Grad-Rundgangs im Innern des Augsburger Doms

Augsburg: Dom in 4D erkunden

[17.10.2025] Der Augsburger Dom kann künftig auch in 4D erkundet werden. Der virtuelle Rundgang führt durch verschiedene Epochen und macht Geschichte auf besondere Art greifbar. mehr...

Drohne vor blauem Himmel

Katastrophenschutz: 5G-Drohne hilft Rettungskräften

[14.10.2025] Inwiefern Drohnen durch Live-Luftaufnahmen bei Rettungseinsätzen unterstützen können, testet aktuell die Berufsfeuerwehr Rostock. Koordiniert wird das Projekt ADELE vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). mehr...

Geschäftsmann hält Puzzle mit virtuellem Symbol.

Leitfaden: Wegweiser für Digitalisierungsbeauftragte

[07.10.2025] Studierende der Hochschule Ludwigsburg haben unter fachlicher Beratung von Axians-Infoma-Consultants einen Leitfaden entwickelt, der Digitalisierungsverantwortliche in Kommunen auf ihre vielfältigen Aufgaben vorbereiten soll. mehr...

Journalist und Podcast-Host Martin Brüning (l.) mit Oberbürgermeister Belit Onay im Maschpark.

Hannover: Podcast mit dem OB

[25.09.2025] Ein neues Kommunikationsformat startet Niedersachsens Landeshauptstadt: „Hannover macht das!“ lautet der Podcast mit dem Oberbürgermeister, der einen Beitrag zum demokratischen Diskurs leisten möchte. mehr...

eGovernment-Wettbewerb 2025: Die Gewinner stehen fest

[22.09.2025] Die Preisträgerinnen und Preisträger des 24. eGovernment-Wettbewerbs stehen fest. Die ausgezeichneten Projekte wollen konkrete Antworten auf Herausforderungen des Verwaltungsumbaus geben – mit KI, der Digitalisierung von Prozessen und durch bessere Bürgerservices. mehr...

Junger Mann mit einem Schreiben in der Hand rauft sich die Haare und schaut besorgt.

Dresden: Verständliche Behördenschreiben

[18.09.2025] Behördliche Schreiben sollen für rechtliche Eindeutigkeit sorgen – sind für Bürgerinnen und Bürger aber oft nur schwer verständlich. Die Stadt Dresden möchte das ändern: Eine Umfrage soll helfen, Verwaltungstexte klarer, verständlicher und bürgernäher zu gestalten. mehr...

Porträt einer Frau mit Kopfhörern in Office-Umgebung, die konzentriert zuhört.

Podcast: Deutschland-Index 2025 zum Hören

[05.09.2025] Welche Entwicklungen lassen sich bei digitaler Infrastruktur, Nutzungsverhalten und Verwaltungsdigitalisierung in den bundesdeutschen Ländern beobachten? Der ÖFIT-Podcast bereitet aktuelle Zahlen zu diesen und anderen Fragen ohrenfreundlich auf. mehr...

Wildschwein auf einer Lichtung

Kreis Kassel: Digitaler Service für Jäger

[15.08.2025] Die sogenannte Digitale Wildmarke erleichtert Jägern im Kreis Kassel jetzt die vorgeschriebene Abgabe von Trichinenproben. Gekühlte Briefkästen und ein App-gestütztes Verfahren verbessern nicht nur den Service für die Jäger, sondern stärken auch die Früherkennung von Tierseuchen. mehr...

Mithilfe eines CDO widmet sich die Stadtverwaltung Bonn der Digitalisierung.

Bonn: Modellkommune für Verwaltungsmodernisierung

[14.08.2025] Die Bundesstadt Bonn will sich als Modellkommune der Initiative „Für einen handlungsfähigen Staat“ bewerben. Ziel ist es, innovative Verwaltungsansätze zu erproben, Verfahren zu beschleunigen und Bürokratie abzubauen – im Rahmen demokratischer Prozesse. mehr...

Frauenhände die auf einem Laptop tippen mit einem Overlay aus Binärcode.

München/Schleswig-Holstein: Gemeinsam für gute Nutzererlebnisse

[04.08.2025] Im Projekt KERN setzen München und Verwaltungscloud.SH künftig gemeinsam Impulse: Sie übernehmen die Federführung für eine neue Technologieanbindung und stärken so die Entwicklung eines länderübergreifenden UX-Standards für die Verwaltung. mehr...

KGSt: Kooperation mit der DUV vereinbart

[24.07.2025] Um das kommunale Management weiter zu stärken, haben die KGSt und die Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften (DUV) Speyer eine Kooperation geschlossen. mehr...

drei Personen vor einem Bildschirm, Frauengesicht auf Bildschirm

Fraunhofer IESE: Digitale Dörfer werden Smartes Land

[16.07.2025] Das Fraunhofer-Institut IESE, die Deutsche Assistance und die Versicherungskammer Bayern haben die Smartes Land GmbH gegründet. Damit werden die Plattformlösungen DorfFunk und BayernFunk aus dem Forschungsprojekt „Digitale Dörfer“ in den dauerhaften Betrieb überführt und unter einem gemeinsamen Dach weiterentwickelt und betrieben.  mehr...

Logo Digitaltag 2025 Digitale Demokratie

Studie: Viele fühlen sich digital abgehängt

[03.07.2025] Eine repräsentative Studie anlässlich des Digitaltags zeigt, dass in Deutschland zwar eine große Offenheit gegenüber digitalen Angeboten besteht, viele Menschen sich aber digital abgehängt fühlen und ihre eigenen Digitalkompetenzen eher schlecht bewerten. mehr...