Freitag, 9. Mai 2025

DormagenDigitale Hilfe für Flüchtlinge

[24.06.2016] Die nordrhein-westfälische Stadt Dormagen setzt auf die Smartphone-App Integreat, um geflüchteten Menschen alle wesentlichen Informationen zur Verfügung zu stellen. Im Interview berichtet Swen Möser, stellvertretender Leiter der Pressestelle, über die ersten Erfahrungen.
Swen Möser

Swen Möser, stellvertretender Leiter der Pressestelle der Stadt Dormagen.

(Bildquelle: Privat)

Herr Möser, innerhalb von drei Monaten hat Dormagen die App Integreat eingeführt. Wie sind Sie auf die Anwendung aufmerksam geworden?

Wir haben in Dormagen eine Broschüre vorbereitet, um die Kommunikation mit den Neubürgern zu verbessern. Wir haben aber schnell erkannt, dass das nicht funktioniert: Die Inhalte sind einfach zu schnell überholt. Da wir bereits einen Newsletter auf WhatsApp haben, war schnell klar, dass wir besser auf eine App setzen sollten. Denn was ist einem näher als das Handy in der Hosentasche? Auf Integreat bin ich gestoßen, als ich mich im Netz informiert habe.

Was hat Sie überzeugt?

Hinter Integreat stehen der gemeinnützige Verein Tür an Tür in Augsburg, der sich seit über 20 Jahren für Zuwanderer einsetzt, und die Kompetenz des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik an der TU München. Und das Projekt hatte Charme. Überzeugt hat uns aber die Vorstellung von Daniel Kehne und Fritjof Knier vom Projekt-Team: Die beiden treten auf, als ob sie Smalltalk machen, dahinter steckt aber geballte Kompetenz.

Kommunen können die vordefinierten Inhalte um ihre Informationen erweitern und so auf die lokalen Gegebenheiten anpassen.

Was zeichnet die App aus?

In fünf Sprachen – Deutsch, Englisch, Französisch, Arabisch und Farsi – enthält Integreat die Adressen der wichtigsten Behörden und Anlaufstellen, Notrufnummern, Öffnungszeiten, den Stadtplan sowie Informationen zu medizinischer Versorgung oder Deutschkursen. Das Besondere ist, dass Kommunen die vordefinierten Inhalte um ihre Informationen erweitern und so auf die lokalen Gegebenheiten anpassen können.

Wie kam es, dass Sie Integreat so schnell eingeführt haben?

Das lag an unserem Bürgermeister. Als er gesehen hat, wie unkompliziert es mit dem Team von Integreat klappt, meinte er, wir haben doch Anfang März die große Entwicklungskonferenz, lasst uns Integreat dort gleich vorstellen. Und es hat geklappt.

Dormagen arbeitet jetzt seit Anfang März dieses Jahres mit Integreat. Wie sind die Erfahrungen?

Nur positiv, ich habe keine einzige negative Rückmeldung. Integreat macht in der Pflege aber auch kaum Arbeit; wer Word kennt, kennt sich auch mit WordPress aus, das ja hinter der App steht.

Wie geht es jetzt weiter?

Das Thema Integreat ist für Dormagen abgehakt, das läuft. Jetzt geht es in unserem Landkreis, dem Rhein-Kreis Neuss, weiter. Wir wollen Integreat auch in den anderen Gemeinden einführen. Gerade erst habe ich drei Kommunen unsere App vorgestellt.

Interview: Martin Schwarzott




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