Mittwoch, 5. November 2025

DortmundDoppelter Effizienzgewinn

[30.11.2011] Der IT-Dienstleister der Stadtverwaltung Dortmund hostet für drei kaufmännische Berufskollegs eine umfassende Schullösung. Als Basis der pädagogischen Oberfläche NetMan for Schools der Firma H+H dienen Terminal-Server.
Dortmunder Berufsschüler arbeiten mit Thin Clients.

Dortmunder Berufsschüler arbeiten mit Thin Clients.

(Bildquelle: aundk-kom.de)

Obwohl in vielen Schulen nach wie vor veraltete IT zum Einsatz kommt und auf pädagogische Lösungen ganz verzichtet wird, hat sich die Situation bei der EDV-Ausstattung in den vergangenen Jahren deutlich verbessert – so etwa in Dortmund. Hier übernimmt dosys, der IT-Dienstleister der Stadtverwaltung, die Bereitstellung einer umfassenden Schullösung für drei kaufmännische Berufskollegs. An das zentrale Rechenzentrum ist der gesamte nördliche Innenstadtbereich mit den Berufskollegs Karl-Schiller, Konrad-Klepping und Robert-Schumann über eine hochmoderne Glasfaserverkabelung angeschlossen. „Das Rechenzentrum war schon vor dem Schulprojekt sehr gut ausgestattet“, berichtet Frank Kuhlmann vom Dortmunder Systemhaus dosys. „Dennoch mussten nennenswerte Erweiterungen vorgenommen werden.“ Dabei handelte es sich in erster Linie um zusätzliche Verteilerschränke, rund vier Kilometer Kupferkabel und mehrere Hundert Telefonie- und Datenports. Zusammen mit einer hochwertigen Einhausung und der Server-Hardware für den Betrieb der Schullösung beliefen sich die Kosten auf etwa 200.000 Euro. Zentraler Bestandteil der gehosteten Schullösung ist die pädagogische Oberfläche NetMan for Schools (NMfS) des Unternehmens H+H. Die Anwendung wird den Schulen von zentraler Stelle bereitgestellt. Einführung einer einheitlichen IT-Lösung Das Robert-Schumann-Berufskolleg mit rund 3.000 Schülern ergriff die Initiative zur Einführung einer einheitlichen EDV-Lösung. Bereits im Jahr 2005 ging die Terminal-Server-basierte pädagogische Oberfläche NetMan for Schools in Betrieb. „Damals liefen hier allerdings noch zwei Systeme parallel“, erinnert sich Karl-Heinz Schimpf, Lehrer für Logistikberufe und einer von drei Kollegen, die administrative Aufgaben übernehmen. Neben NMfS kam auch eine EDV-Lösung mit einer klassischen LAN-Infrastruktur zum Einsatz. „Ich war jedoch stets davon überzeugt, dass Terminal Server die optimale Technologie für Schulen darstellen, allein schon wegen des deutlich geringeren Administrationsaufwands“, so Schimpf. Aus diesem Grund wurde die veraltete LAN-Lösung nach Einführung von NetMan for Schools relativ bald abgeschaltet. Um seine Erfahrungen weiterzugeben und für eine gemeinsame Schullösung zu werben, präsentierte Karl-Heinz Schimpf NMfS immer wieder an anderen Schulen. Im Fokus stand dabei die Terminal-Server-Technik. Die gesamte Rechenleistung und alle Anwendungen werden hierbei von zentraler Stelle zur Verfügung gestellt. Auch die Administration erfolgt zentral und mit drastisch reduziertem Aufwand. Hinzu kommt, dass die Anforderungen an die Endgeräte deutlich sinken, sodass keine teuren und fehleranfälligen PCs mehr genutzt werden müssen. Vielmehr kann man auf so genannte Thin Clients ausweichen. Anwendungen und Daten erhalten diese von den zentralen dosys-Servern. „Für uns bedeutet das, dass wir einen Großteil der Administration in die Hände des städtischen Systemhauses geben können“, erklärt Karl-Heinz Schimpf. Friedhelm Hasse, stellvertretender Schulleiter, fügt hinzu: „Das entlastet die Kollegen, die sich um die Technik kümmern sehr.“ Denn den drei Lehrern stehen für die Betreuung der rund 550 Computer-Arbeitsplätze insgesamt nur acht Wochenstunden zur Verfügung. Die Aussicht auf umfangreiche Fördermittel fachte die Diskussion um eine einheitliche EDV-Lösung für die drei kaufmännischen Berufskollegs weiter an. Schließlich fiel nicht zuletzt aufgrund der guten Erfahrungen am Robert-Schumann-Berufskolleg die Entscheidung für die Lösung NetMan for Schools. Im Zuge der Implementierung durch dosys und H+H wurden an den Schulen nahezu alle PCs durch Thin Clients ersetzt. Allein am Robert-Schumann-Berufskolleg wurden rund 500 dieser schlanken Rechner angeschafft. „Nur im Selbstlernzentrum und den Sprachräumen haben wir noch klassische PCs im Einsatz, da manche der Multimedia-Anwendungen nicht auf Terminal Servern laufen“, so Karl-Heinz Schimpf. „Diese Rechner müssen wir natürlich auch weiterhin selbst administrieren.“ Es ist jedoch bereits geplant, mittelfristig auch hier Thin Clients anzuschaffen, auf denen virtuelle Desktops ausgeführt werden. Für die Thin Clients beschränkt sich der Administrationsaufwand nur noch auf den First Level Support. Um die Wartung von NetMan for Schools kümmert sich der Hersteller. Vorteile für Lehrer Mit der Einführung einer einheitlichen und modernen Schullösung wird die Nutzung des Computers als wesentlicher Bestandteil des Unterrichts deutlich vereinfacht. „Natürlich mussten wir im Kollegium Schulungen für NetMan for Schools durchführen“, sagt Karl-Heinz Schimpf. „Doch bereits nach kurzer Zeit haben die Kollegen die erste Scheu vor dem neuen System abgelegt und begonnen, es intensiv zu nutzen.“ Mit NMfS haben die Lehrer die Möglichkeit, exakt zu steuern, welche Anwendungen die Schüler nutzen dürfen. Sie können die Bildschirme deaktivieren oder spiegeln. Der Zugriff auf das Internet wird mithilfe flexibler Filter reglementiert. Besonders nützlich ist die Möglichkeit, dass die Lehrer eigene Schablonen für ihren Unterricht erstellen können. Zu den im Unterricht genutzten Anwendungen zählen neben den bekannten Office-Programmen vor allem branchenspezifische Applikationen wie Datenbanken, Tourenplaner, Angebots- und Abrechnungssoftware. „Mit NetMan for Schools laufen die Programme einfach zuverlässig“, lautet Karl-Heinz Schimpfs Fazit. Das Ziel am Robert-Schumann-Berufskolleg heißt DV-gestützter Fachunterricht. Daher wurden neben klassischen Computer-Räumen mit je 32 Rechnern auch so genannte Multifunktionsräume mit nur 12 bis 14 EDV-Arbeitsplätzen eingerichtet. Hier werden unter anderem Gruppenarbeiten für den Fachunterricht durchgeführt. „Ohne die neue Infrastruktur hätten wir dieses Ziel sicher nicht erreicht“, sagt Schimpf abschließend.

Alexander Vierschrodt ist Marketing­-Leiter bei der H+H Software GmbH, Göttingen.




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