Mittwoch, 8. Oktober 2025

BundesregierungElster soll flügge werden

[10.08.2007] Das Bundeskabinett hat den Entwurf zum Jahressteuergesetz 2008 verabschiedet. Eine der wichtigsten Änderungen: Ab 2011 wird die Papier-Lohnsteuerkarte durch das elektronische Lohnsteuerverfahren ElsterLohn II ersetzt. Datenschützer äußerten Bedenken gegen den dazu notwendigen zentralen Daten-Pool.

Das elektronische Lohnsteuerverfahren ElsterLohn II soll künftig die Lohnsteuerkarte aus Papier ersetzen. Diese Regelung ist im Entwurf zum Jahressteuergesetz 2008 vorgesehen, den die Bundesregierung am Mittwoch verabschiedet hat. Die Beschäftigten müssen künftig ihrem Arbeitgeber nur einmalig die neue Steuer-Identifikationsnummer und das Geburtsdatum mitteilen. Damit können Unternehmen die für die Lohnsteuer erforderlichen Daten beim Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) elektronisch abrufen. In einer Pressemitteilung heißt es, für das neue Verfahren sprächen viele Vorteile. Da die meisten Firmen mit elektronischer Lohnabrechnung arbeiteten, werde das Lohnsteuerverfahren erheblich einfacher. Auch die Gemeinden würden stark entlastet, weil Druck und Versand von Millionen von Lohnsteuerkarten entfielen. Die Bundesregierung weist ausdrücklich darauf hin, dass die Vergabe der Steuernummer nicht Teil des Jahressteuergesetzes 2008 ist, sondern bereits in der Abgabenordnung geregelt sei. Seit dem 1. Juli übermitteln die Meldeämter die hierfür erforderlichen Daten an das Bundeszentralamt für Steuern (wir berichteten). Eine anderweitige Nutzung der Datenbank des Bundeszentralamts für Steuern als für steuerliche Zwecke sei nicht zulässig. Genau dies wird von Datenschützern bezweifelt. Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Peter Schaar, äußerte die Befürchtung, dass hier neue Begehrlichkeiten entstünden. So wären die Daten etwa für Sozialleistungsträger und Strafverfolgungsbehörden interessant. Es gebe zahlreiche Beispiele, dass Daten, die zunächst für einen bestimmten Zweck gespeichert wurden, letztlich auch für viele andere Zwecke verwendet werden: So würden die für steuerliche Zwecke erhobenen Daten über Freistellungsaufträge mit den ebenfalls beim BZSt gespeicherten Daten der Empfänger von BAföG- und anderen Sozialleistungen abgeglichen. Die Mautdaten sollen zukünftig auch zur Strafverfolgung verwendet werden, und der zur Terrorismusbekämpfung eingeführte Kontendatenabruf stünde heute auch Finanzämtern offen. Peter Schaar: „Der von mir kritisierte große Daten-Pool, der mit der Vergabe der Steuer-Identifikationsnummer an alle Steuerpflichtigen vom Säugling bis zum Greis entsteht, erhält eine neue Dimension.“





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: IT-Sicherheit
Auf einem Laptop ist auf rotem Hintergrund ein digitaler Totenkopf zu sehen

Cybersicherheit: Mit ELITE 2.0 Angriffe realistisch erleben

[26.09.2025] Die Fraunhofer-Institute FOKUS und IAO stellen jetzt Online-Demonstratoren zur Verfügung, mit denen sich die Folgen eines Cyberangriffs realistisch erleben lasen. Das soll Mitarbeitende praxisnah für aktuelle Cybergefahren sensibilisieren. 
 mehr...

Ein Rettungsschwimmring liegt auf einer Computertastatur.

ITEBO: Cloudbasierter Notfallarbeitsplatz

[01.09.2025] Kommunen können nun einen Notfallarbeitsplatz bei IT-Dienstleister ITEBO einrichten. Sollte die Verwaltung einmal von einem Cyberangriff betroffen sein, kann sie über die cloudbasierte Lösung innerhalb kurzer Zeit ihre Erreichbarkeit wiederherstellen. mehr...

Datenschutz: Know-how für die KI-Planungsphase

[29.08.2025] Der Beauftragte für den Datenschutz des Landes Niedersachsen führt regelmäßig Schulungen zu aktuellen Datenschutzthemen durch. Neu im Programm ist eine Fortbildung über den KI-Einsatz in der öffentlichen Verwaltung. mehr...

Logo des 7. CyberSicherheitsForums

CyberSicherheitsForum 2025: Global denken, vor Ort handeln

[28.08.2025] Wie sicher sind wir in der Welt vernetzt? Was können wir global mitnehmen, um unsere digitale Welt hier vor Ort sicherer zu machen? Diese und weitere Fragen können mit Expertinnen und Experten im November beim siebten CyberSicherheitsForum in Stuttgart diskutiert werden. mehr...

Mehrere Personen stehen nebeneinander in einem Raum, zwei davon halten ein Dokument in den Händen.

Würzburg: Siegel bescheinigt IT-Sicherheit

[26.08.2025] Würzburg ist vom Bayerischen Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (LSI) mit dem Siegel Kommunale IT-Sicherheit ausgezeichnet worden. Es bescheinigt der Stadtverwaltung, dass sie angemessene Maßnahmen zur IT-Sicherheit umgesetzt hat. mehr...

Verschwommen im Hintergrund die Nahaufnahme eines Laptops, über dessen Tastatur eine leuchtende digitale Vorhängeschloss-Schnittstelle schwebt.

V-PKI-Zertifikate: Neues Antragsportal der SIT

[25.08.2025] Als nachgeordnete Zertifzierungsstelle des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gibt die Südwestfalen-IT Zertifikate zur Absicherung der digitalen Kommunikationswege und -Plattformen von öffentlichen Verwaltung aus. Das entsprechende Antragsportal hat die SIT nun einem Relaunch unterzogen. mehr...

Das Bundeskabinett an einem langgestreckten ovalen Holztisch während einer Sitzung.

Bundesregierung: NIS2-Richtlinie beschlossen

[31.07.2025] Das Kabinett hat den Gesetzentwurf zur Umsetzung der NIS2-Richtlinie beschlossen. Damit gelten künftig für deutlich mehr Unternehmen als bisher gesetzliche Pflichten zur Stärkung der Cybersicherheit, zudem erhält das BSI neue Befugnisse für Aufsicht und Unterstützung. mehr...

Drei Personen stehen in einem Raum nebeneinander und halten gemeinsam ein großes Dokument in die Kamera.

Monheim am Rhein: TÜV bestätigt IT-Sicherheit

[23.07.2025] Das Informationssicherheits-Managementsystem der Stadt Monheim und ihrer Bahnen ist erneut mit dem Prüfsiegel ISO/IEC 27001:2022 zertifiziert worden. Das von TÜV Rheinland ausgestellte Zertifikat bescheinigt, dass sicherheitsrelevante Prozesse dokumentiert, geprüft und kontinuierlich verbessert werden. mehr...

Eine Reihe von roten und blauen Bauklötzen oder Dominosteinen, die blauen Steine sind im Begriff, umzufallen.

Dataport: Red Team für Cybersicherheit

[10.07.2025] Dataport setzt künftig auf Red Teaming – umfassende Angriffssimulationen, welche die IT-Sicherheitsmechanismen realistisch auf die Probe stellen. Der IT-Dienstleister will damit das eigene Sicherheitsniveau und die Sicherheit der Kunden und Trägerländer erhöhen. mehr...

Blick ins Auditorium Fachveranstaltung "Cyberangriffe auf Kommunen"

Fachtagung: Auf Cyberangriffe vorbereitet

[30.06.2025] Über 160 Teilnehmende aus saarländischen Städten, Gemeinden und Landkreisen tauschten sich auf der Fachveranstaltung „Cyberangriffe auf Kommunen“ über die akute Bedrohung durch Cyberkriminalität und praxistaugliche Schutzmaßnahmen aus. mehr...

Symbolbild IT-Sicherheit: Leicht unscharfes, kontrastarmes Foto eines überladenen schreibtischs mit Brille, Tablet, Kaffeetasse und Papieren, darübergelegt Icon eines Vorhängeschlosses und Platinen-ähnliche Muster.

LSI Bayern: Neues Sicherheitssiegel für Kommunen

[11.06.2025] Das LSI Bayern hat Version 4.0 des IT-Sicherheits-Siegels für Kommunen veröffentlicht. Neu sind Vorgaben zu KI, mobiler Sicherheit und Online-Backups. Der ergänzende Baustein IT-Resilienz hilft Kommunen bei der systematischen Selbsteinschätzung. mehr...

Kreis Regensburg: 17 Kommunen erhalten Siegel für IT-Sicherheit

[10.06.2025] 17 Kommunen im Zweckverband Realsteuerstelle Regensburg sind jetzt vom bayerischen Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (LSI) mit dem Siegel „Kommunale IT-Sicherheit“ ausgezeichnet worden. mehr...

Print-Ausgabe des CSBW-Jahresberichts 2024, die schräg auf einer grauen Oberfläche liegt.

Baden-Württemberg: Jahresbericht zur Cybersicherheit 2024

[22.05.2025] Die CSBW hat 2024 rund 30 Prozent mehr IT-Sicherheitsvorfälle bearbeitet. Kommunen wurden ähnlich häufig unterstützt wie im Vorjahr, neue Präventionsangebote, Notfallübungen und ein Schwachstellenscan richten sich teils gezielt an sie. mehr...

Datenschutz: Hilfestellung für Behörden

[12.05.2025] In der kommunalen Praxis gibt es beim Thema Datenschutz noch immer Rechtsunsicherheiten. Die Konferenz der Datenschutzaufsichtsbehörden von Bund und Ländern hat eine Orientierungshilfe für Behörden erarbeitet, die (EfA-)Onlinedienste betreiben oder nutzen. mehr...

Marktgemeinde Röhrnbach mit LSI-Siegel ausgezeichnet

Röhrnbach: Siegel für IT-Sicherheit

[06.05.2025] Die niederbayerische Marktgemeinde Röhrnbach hat für nachhaltige IT-Sicherheit gesorgt und ist dafür vom Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (LSI) ausgezeichnet worden. mehr...