StudieKI im Schulleitungsalltag
Der Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) steht zunehmend im Fokus von Schulleitungen und Schulträgern in Deutschland. Bereits 44 Prozent der Schulleitungen nutzen KI-Anwendungen bei der täglichen Arbeit, bei den Schulträgern sind es immerhin schon knapp 20 Prozent. Während der Einsatz digitaler Werkzeuge in vielen Bereichen der Schulen jedoch mittlerweile professionalisiert wurde, herrscht in Bezug auf KI noch große Unsicherheit. So lauten Ergebnisse der „Zukunftsstudie Schulmanagement 2024 – Digitalisierung im Schulleitungsalltag“, die das Unternehmen Wolters Kluwer durchgeführt hat.
Der Studie zufolge nutzen Schulleitungen Künstliche Intelligenz überwiegend für administrative Tätigkeiten, etwa zur Erstellung von Briefen, Reden, Konzepten oder für die Unterrichtsvorbereitung. Schulträger hingegen verwenden KI-Tools vor allem zur Verbesserung von Schreibstilen, zur Zusammenfassung von Materialien sowie zur Unterstützung bei IT-Aufgaben.
KI-Kompetenzen stärken
Trotz erster Schritte beim Einsatz von KI gibt es nach Angaben von Wolters Kluwer weiterhin große Hürden. Die häufigsten Gründe für Schulleitungen und -träger, auf KI zu verzichten, sind mangelndes Wissen, Zeitmangel zur Einarbeitung sowie Bedenken hinsichtlich rechtlicher Aspekte wie Datenschutz und Urheberrecht.
„Die Ergebnisse zeigen, dass Künstliche Intelligenz von Schulleitungen und Schulträgern genutzt wird, wobei nicht verwundert, dass ChatGPT das bevorzugte Tool ist. Gleichzeitig schätzen beide Gruppen ihre eigenen KI-Kompetenzen aber als eher gering ein“, fasst Mandy Schiefner-Rohs, Professorin für Allgemeine Pädagogik mit Schwerpunkt Schulpädagogik an der TU Kaiserslautern zusammen, die die Studie beratend unterstützt hat. „Um das volle Potenzial von KI auszuschöpfen, sollten gezielte Fortbildungen für diese Zielgruppen angeboten werden.“
Professor Kai Maaz, Geschäftsführender Direktor des Leibnitz-Instituts für Bildungsforschung und Bildungsinformation | DIPF und ebenfalls Berater der Studie ergänzt: „Die Befunde zeigen, dass sich Schulleitungen und Schulträger der Herausforderung Digitalisierung gestellt haben. Es wird aber auch deutlich, dass wir eine digitale Transformation brauchen, die bislang bewährte Strukturen hinterfragt. Nur so werden wir die Potenziale von KI ausschöpfen und Schule fit für die Zukunft machen können.“
Starre Strukturen aufbrechen
Ein weiteres wichtiges Thema der Studie ist die digitale Kommunikation innerhalb von Schulen. Sowohl Schulleitungen als auch -träger nannten hier technische Herausforderungen, Vorgaben von Behörden sowie finanzielle Engpässe als zentrale Probleme in der digitalen Kommunikation.
„Die Digitalisierung hat unseren Alltag im Griff, aber Schulen haben Schwierigkeiten, mit dem Wandel Schritt zu halten. Langwierige Entscheidungswege und starre Strukturen müssen durch agile Zusammenarbeit ersetzt werden“, kommentiert der dritte wissenschaftliche Berater der Studie, Professor Michael Schratz, Gründungsdekan der School of Education sowie ehemaliger Leiter der Leadership Academy an der Universität Innsbruck. „Schulleitung und Schulträger sollten Brücken zwischen traditionellen Strukturen und neuen, digitalen Realitäten schlagen.“
Mut machen und Austausch fördern
Die aktuelle Ausgabe der „Zukunftsstudie Schulmanagement – Digitalisierung im Schulleitungsalltag“ ist nach 2023 und 2022 bereits die dritte Untersuchung von Wolters Kluwer, die den Fortschritt in der Digitalisierung des Schulleitungshandelns beleuchtet. „Die Untersuchung zeigt auf, welche Herausforderungen und Chancen die Digitalisierung im Schulleitungsalltag mit sich bringt. Sie soll jedoch nicht nur Ergebnisse präsentieren, sondern auch dazu ermutigen, über zukünftige Entwicklungen im Bereich Schulmanagement nachzudenken und zu diskutieren“, meint Thomas Henseler, Verlagsleiter Public Education Management bei Wolters Kluwer in Deutschland. „Es ist wichtig, dass Schulleitungen, Schulträger und andere Akteure gemeinsam Lösungen finden, um die Herausforderungen der Digitalisierung zu bewältigen. Die Studie kann dabei helfen, den Austausch und die Perspektivübernahme zwischen den verschiedenen am Schulleben Beteiligten zu fördern – und so Probleme frühzeitig zu identifizieren.“
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