Samstag, 10. Mai 2025

Haselhorst AssociatesKrisen datengesteuert bewältigen

[17.07.2024] Die Unternehmensberatung Haselhorst Associates – unter anderem bekannt für ihr alljährliches Smart-City-Ranking – hat ein Praxisdossier veröffentlicht, das zeigt, wie Städte Daten und Technologien im Kontext von (klimainduziertem) Krisenmanagement und Katastrophenschutz einsetzen können.

Städte in Deutschland sehen sich mit einer Vielzahl von Krisen konfrontiert. Dazu gehören unter anderem Extremwetterereignisse in Folge der Klimakrise, Blackouts, Gas- und Energiekrisen oder auch Cyberangriffe. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, schlägt die Unternehmensberatung Haselhorst Associates Consulting das Konzept der Climate Smart City vor, das Daten und Technologien einsetzt und ganzheitliche Lösungen bieten soll. Gemeinsam mit dem LOEWE Center emergenCITY der Universitäten Kassel, Marburg und der TU Darmstadt hat das Beratungsunternehmen im Rahmen eines Praxisdossiers untersucht, inwieweit das datenbasierte Krisenmanagement als Teil einer Climate Smart City in deutschen Städten bereits verbreitet ist und welche Handlungsempfehlungen sich daraus für kommunale Akteure ableiten lassen.

Welche Städte wurden berücksichtigt?

Die Untersuchung basiert auf dem Smart-City-Ranking, das Haselhorst Associates seit 2018 im Jahresrythmus erstellt (wir berichteten). Aus den dabei rund 400 untersuchten Städten wurden für das Praxisdossier diejenigen mit einem hohen Smart-City-Umsetzungsgrad in wichtigen Schlüsselbereichen identifiziert. Diese sind: Strategie, Energie und Umwelt, Mobilität sowie Gebäude und Quartiere. Auch Städte mit vereinzelt innovativen Ansätzen in diesen Bereichen wurden berücksichtigt. Insgesamt stechen 43 Städte hervor, in denen 90 Initiativen zum Einsatz von Daten und Technologien im Kontext des Krisenmanagements und Katastrophenschutzes benannt werden konnten.

Divergierende Ansätze

Wie weit die jeweilige Datennutzung für ein zielgerichtetes Krisenmanagement in den 43 Städten fortgeschritten ist, unterscheidet sich laut Haselhorst Associates allerdings stark. Sowohl hinsichtlich der Einbettung in die Gesamtstrategie als auch bei der Spezialisierung der Initiativen hinsichtlich der Krisentypen gibt es Unterschiede.
Über die Hälfte der Städte (56 Prozent) hat ein datenbasiertes Krisenmanagement in ihrer Smart-City- und Digitalisierungsstrategien verankert, rund ein Drittel der Kommunen (32 Prozent) setzt auf vereinzelte Initiativen, zwölf Prozent der Städte haben noch keine konkreten Projekte in diesem Bereich umgesetzt. Von den 90 identifizierten Initiativen haben 42 Prozent keinen direkten Bezug zu einem speziellen Krisentyp, sondern zielen auf die Optimierung des Krisen- und Katastrophenmanagements allgemein. Der Großteil der spezialisierteren Initiativen zielt auf die Prävention und Bekämpfung von Starkregen-, Hochwasser- und Hitzeereignissen ab.

Der Umgang mit Daten braucht einen Rahmen

Bei der Entwicklung hin zu Climate Smart Cities biete das datenbasierte Krisenmanagement großes Potenzial, so die Berater von Haselhorst Associates. Insbesondere die Verankerung der Initiativen in Form von strategischen Ansätzen fördere die systematische und nachhaltige Berücksichtigung von Krisenmanagement und Katastrophenschutz in der städtischen Planung. Um sicherzustellen, dass integrierte und vernetzte Lösungen entstehen, sollten solche Projekte nicht isoliert entwickelt und umgesetzt, sondern als Teil eines koordinierten Gesamtansatzes betrachtet werden. Eine ganzheitliche Datenstrategie, die ein Regelwerk für Datenerfassung, -verarbeitung, -pflege und -analyse definiert, könne einen Rahmen bilden, der technische, ethische, rechtliche und qualitative Standards festlegt, um eine verantwortungsvolle und effektive Nutzung städtischer Daten zu ermöglichen.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Smart City
Porträtaufnahme von Professor Dr. Schachtner.
interview

Smart City und E-Government: Ganzheitlich denken

[08.05.2025] Eine NEGZ-Studie hat die Synergieeffekte zwischen Smart City und E-Government in den Blick genommen. Studienautor Christian Schachtner, Professor an der Hochschule RheinMain, erläutert die Ergebnisse. mehr...

Scan-Fahrzeug auf dem Parkplatz der Uni Hohenheim.

Baden-Württemberg: Parkraumkontrolle mit Scan-Fahrzeug

[08.05.2025] Als erstes Bundesland ermöglicht Baden-Württemberg den Einsatz von Scan-Fahrzeugen zur digitalen Parkraumkontrolle. Um die Einführung in den Kommunen zu erleichtern, wird ein Pilotversuch auf den Parkplätzen der Universität Hohenheim durchgeführt. mehr...

Franziska Pöhlmann (Projektleiterin FichtelApp), Lena Ostermeyer (Projektmitarbeiterin FichtelApp), Landrat Peter Berek.

Kreis Wunsiedel: FichtelApp besonders nutzerfreundlich

[08.05.2025] Im Smart‑City‑App‑Vergleich des Bundesinstituts für Bau‑, Stadt‑ und Raumforschung (BBSR) hat die FichtelApp des Landkreises Wunsiedel hinsichtlich der Benutzerfreundlichkeit den ersten Platz belegt. mehr...

Geschäftsmann hält Puzzle mit virtuellem Symbol.

Data Governance Wegweiser: Praxisnahe Anleitung für Kommunen

[06.05.2025] Mit dem Data Governance Wegweiser steht den Kommunen nun ein Werkzeugkasten für den strategischen Umgang mit Daten zur Verfügung. Er thematisiert die rechtlichen Unsicherheiten sowie unklaren Zuständigkeiten, Strukturen und Prozesse, die oft verhindern, dass Digitalisierungsprojekte aus der Planungsphase herauskommen. mehr...

Ein Mann und eine Frau wandern im Fichtelgebirge

Kreis Wunsiedel: Fichtelgebirge als digitale Modellregion

[06.05.2025] Von einem Ideenwettbewerb, bei dem Start-ups digitale Lösungen für die Stadtentwicklung pilotieren, sollen die Kommunen im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge profitieren. Gesucht wurden unter anderem Lösungen für die smarte Müllerfassung, die intelligente Buchung kommunaler Sporthallen oder eine Augmented-Reality-Anwendung für Wanderwege. mehr...

Fahrrad an dem ein Umweltsensor befestigt ist.

Arnsberg: Sensoren sammeln Umweltdaten

[05.05.2025] Lokale Umweltdaten, mit denen sich klimatische Entwicklungen nachvollziehen lassen, sind eine wertvolle Grundlage für die Stadtentwicklung. In Arnsberg werden solche Informationen künftig in einem Klimadashboard gebündelt. Bei der Erhebung der Daten mittels Sensoren nimmt die Stadt die Hilfe der Bürgerinnen und Bürger in Anspruch. mehr...

Fünf Personen stehen um den Reinigungsroboter – ein kniehohes kastenförmiges Gerät – versammelt, der auf einer Wiese im Park aufgestellt ist.

Mannheim: Grünflächen smart reinigen

[02.05.2025] Ob ein autonomer Roboter die Reinigung öffentlicher Grünflächen übernehmen kann, will die Stadt Mannheim herausfinden. Sechs Monate lang testet sie nun ein solches Gerät, das kleinteiligen Müll wie Zigarettenstummel oder Kronkorken erkennen kann. Bevor es den Unrat einsammelt, meldet es diesen georeferenziert. mehr...

Pepper, der humanoide Roboter, steht in einem Vortragsraum, im Hintergrund sind ein Sprecher und Zuhörer zu sehen.

Hanau: Roadshow im Sinne der Bürgerbeteiligung

[02.05.2025] Mit einer Roadshow zur Smart City wendet sich die Stadt Hanau an ihre Bürgerinnen und Bürger. Zum einen will sie in diesem Rahmen die in Hanau bereits vorhandenen smarten Lösungen sichtbar machen. Zum anderen will sie die Meinungen, Anregungen und Impulse der Bürgerschaft dazu aufnehmen. mehr...

Screenshot aus dem 3D-Viewer mit dem digitalen Stadtmodell Arnsbergs.

Arnsberg: 3D-Stadtmodell mit neuen Funktionen

[30.04.2025] Die Stadt Arnsberg hat ihren Digitalen Zwilling erweitert: Neu integriert sind eine 3D-Solarpotenzialanalyse und die Visualisierung beantragter Windkraftanlagen. Ziel ist es, nachhaltige Energieprojekte gezielt zu fördern und zu unterstützen. mehr...

Die Personengruppe steht vor dem Schild einer Rettungszufahrt, die mit einem KI-Kamerasensor ausgestattet ist.

Friedrichshafen: LoRaWAN liefert wertvolle Daten

[29.04.2025] Mit LoRaWAN arbeitet jetzt die Stadt Friedrichshafen. Ergänzt um KI-gestützte Kamerasensoren überwacht sie damit beispielsweise den Belegungszustand von Rettungszufahrten. Auch den Standort von Rettungsringen am Bodenseeufer oder den Verbleib mobiler Stadtmöbel kann sie damit einfach und datenschutzkonform nachvollziehen. mehr...

Das VIAA-Projektteam der Hansestadt Lübeck steht um einen Multitouchtisch versammelt.
bericht

Lübeck: VIAA setzt neue Maßstäbe

[28.04.2025] Die Stadt Lübeck beschreitet mit ihrem vom Bund geförderten Verkehrsprojekt neue Wege. Die Kombination aus moderner Technologie, datenbasierter Analyse und praxisnahen Testfeldern ermöglicht eine flexible, nachhaltige und zukunftssichere Verkehrssteuerung. mehr...

Panoramaansicht der Innenstadt von Jena

Jena: Smarter und vernetzter

[25.04.2025] Im Rahmen des Smart-City-Projekts der Stadt Jena sind bereits zahlreiche innovative Lösungen für aktuelle Herausforderungen entwickelt worden – vom Umweltschutz über digitale Teilhabe bis hin zu Gesundheitsversorgung und Mobilität. mehr...

Luftaufnahme von Regensburg.

Regensburg: Verbessertes Verkehrsmanagement

[24.04.2025] Mit einem umfassend modernisierten Verkehrsmanagementsystem arbeitet jetzt die Stadt Regensburg. Herzstück ist der erneuerte zentrale Verkehrsrechner. Auch wurden Ampelanlagen modernisiert, Umweltsensoren installiert und ein digitales Qualitätsmanagement eingerichtet. mehr...

Svenja Schönert, Robin Eisbach, Sebastian Klein und Dennis Ignasiak stehen vor einem großen Bildschirm plus Whiteboard, auf denen jeweils ein Screenshot der Datenplattform der Smart City Menden zu sehen sind.

Menden: Digitaler Zwilling veröffentlicht

[23.04.2025] Einen Digitalen Zwilling der Stadt bietet jetzt die Smart City Menden an. Die neue Onlineplattform zeigt lokale Umwelt- und Klimadaten in Echtzeit an und bietet damit praktische Funktionen für den Alltag – vom Hochwasserschutz mithilfe von Live-Pegeldaten bis hin zum digitalen Besuch eines 3D-Stadtmodells. mehr...

Duisburg: Smart City sucht Bürgerideen

[17.04.2025] Ihren Smart-City-Masterplan will die Stadt Duisburg gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern weiterentwickeln. Noch bis Ende Mai können diese ihre Ideen online einbringen. Die Stadt will alle Vorschläge sichten, bewerten und, sofern möglich, in den neuen Masterplan einbringen. mehr...