Freitag, 12. September 2025

HainichenNicht mehr ohne Facebook

[28.05.2015] Seit rund dreieinhalb Jahren nutzt Dieter Greysinger, Bürgermeister der Gemeinde Hainichen, Facebook zur Kommunikation. Was ihn daran begeistert, legt er im Interview mit Kommune21 dar.
Hainichens Bürgermeister Dieter Greysinger

Hainichens Bürgermeister Dieter Greysinger

(Bildquelle: Stadt Hainichen)

Herr Bürgermeister, seit einiger Zeit kommunizieren Sie via Facebook mit den Bürgern. Was hat Sie dazu veranlasst, diesen Kommunikationsweg zu wählen?

Facebook ist in der heutigen Zeit ein wichtiges Instrument der Kommunikation mit den Bürgern – gerade für einen Bürgermeister. Seit einigen Jahren nutze ich Facebook deshalb für den intensiven Meinungsaustausch, insbesondere mit den Bürgern unserer Stadt. Ich bin sehr froh, dass es diese Art der modernen Kommunikation und Information gibt und möchte die Plattform nach meinen Erfahrungen nicht mehr missen.

Wer gehört zu Ihren Followern in dem Netzwerk?

Zu meinen rund 1.850 Facebook-Freunden zählen überwiegend Bewohner aus Hainichen und Umgebung. Natürlich sind darunter viele junge Menschen. Bürger, die unser Amtsblatt, mit dem ich regelmäßig eine ebenfalls offensive Informationspolitik verfolge, oft nicht lesen. Dank Facebook können auch sie bei wichtigen Themen informiert und mitgenommen werden – nicht zuletzt hinsichtlich der Beweggründe für die eine oder andere Entscheidung. Aber auch für meine Meinungsbildung ist Facebook interessant. Oft waren mir Kommentare dort bei meiner Entscheidungsfindung eine wichtige Hilfestellung. Zudem freuen sich ehemalige Bewohner unserer Stadt, durch meine Facebook-Seite aktuelle Informationen aus der alten Heimat zu erhalten.

Mit wie viel Aufwand ist die Pflege Ihrer Facebook-Präsenz verbunden?

Der Aufwand ist ausgesprochen überschaubar, denn in wenigen Sekunden ist ein Bild, das ich ohnehin für unser Amtsblatt gemacht habe, auch bei Facebook hochgeladen. Der dazugehörige Text besteht dann oft nur aus wenigen Sätzen.

„Die Beiträge sind eine Mischung aus dienstlichen Informationen und privaten Nachrichten über den Menschen Dieter Greysinger.“
Welche Inhalte teilen Sie über Facebook?

Da es sich um meine private Facebook-Seite handelt, sind die Beiträge eine Mischung aus dienstlichen Informationen und privaten Nachrichten über den Menschen Dieter Greysinger. So stelle ich beispielsweise regelmäßig auch persönliche Dinge ein. Bilder meines Urlaubs in Kirgisistan und Kasachstan im August 2014 hatten beispielsweise schnell mehr als 100 Likes. Aber auch weniger ernst gemeinte Dinge poste ich in dem sozialen Netzwerk. So bringe ich nach einer Niederlage des FC Bayern München in der Bundesliga gerne verstohlen meine Freude darüber zum Ausdruck – und schmunzele, wenn sich die eingefleischten Bayernfans unter meinen Facebook-Freunden offensichtlich sehr darüber ärgern.

Inwiefern profitiert Hainichen von Facebook?

Dank Facebook konnten in Hainichen nicht nur Fälle von Vandalismus und Graffiti aufgeklärt werden. Auch eine Fundkatze konnte in weniger als einer Stunde ihrem Besitzer zurückgegeben werden. Außerdem stelle ich gerne kurz vor Beginn Einladungen zu wichtigen Veranstaltungen noch einmal bei Facebook online. Im Zusammenhang mit den in Sachsen besonders starken Pegida-Aktivitäten, konnte ich anhand meiner Facebook-Freundesliste herausfiltern, wer mit dieser Bewegung sympathisiert. Ich möchte mit diesen Leuten ins Gespräch kommen, auch wenn mir die Entwicklung persönlich überhaupt nicht gefällt. Denn diese Bewegung kann nicht als Lappalie abgetan werden. Die Facebook-Freunde, welche bei Pegida „Gefällt mir“ geklickt haben, lud ich zu einer Diskussionsrunde mit Europa-, Bundes-, und Landespolitikern nach Hainichen ein. Die Einladung erfolgte individuell über den Messenger bei Facebook. Allerdings gibt es auch Grenzen: Facebook-Nutzer, die sich als verfassungsfeindlich, diskriminierend und nationalistisch outen, werden von mir umgehend aus der Freundesliste entfernt.

Wie groß ist die Reichweite Ihrer Facebook-Beiträge?

Die meisten meiner Follower kommen natürlich aus Hainichen und Umgebung. Aber auch in meiner alten mittelfränkischen Heimat, in unserer Hainichener Partnerstadt Dorsten und in meinem Lieblingswintersportort Ratsching in Südtirol habe ich zahlreiche Facebook-Freunde.

Interview: Verena Barth




Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Social Media

Mannheim: Feuerwehr startet auf Social Media

[12.09.2025] Auf Instagram und Facebook ist jetzt die Feuerwehr Mannheim vertreten. Darüber werden Sofortmeldungen bei Gefahrensituationen sowie Einsatzberichte und Einblicke in den Alltag der Feuerwehr geteilt. Informationen zu Einstellungsverfahren und Ausbildungsmöglichkeiten runden das Angebot ab. mehr...

Screenshot TikTok-Kanal Hannover

Hannover: Kanal für die junge Community

[04.09.2025] Über einen eigenen Kanal auf TikTok verfügt jetzt Niedersachsens Landeshauptstadt. Hannover hat sich für einen offiziellen Kanal auf der Plattform entschieden, um in den Austausch mit jungen Menschen zu kommen. mehr...

Ein Mann filmt eine junge Frau vor dem Kasseler Rathaus.
bericht

Kassel: Vom Experiment zur Strategie

[27.08.2025] Soziale Medien sind in Kassel längst ein zentraler Bestandteil der Stadtkommunikation. Dabei liked und shared die Stadt auf verschiedenen Kanälen – und erreicht mit kreativen und unterhaltsamen Videos über TikTok auch eine jüngere Zielgruppe. mehr...

Ein Mann bedient ein Smartphone, über dem unterschiedliche Emojis schweben.
bericht

Social Media: Amtfluencer als Megatrend

[14.08.2025] Amtfluencer machen Behörden und Kommunen in sozialen Medien sichtbar. Sie berichten persönlich, glaubwürdig und oftmals aus freien Stücken über ihren Berufsalltag – und vermitteln so höchst erfolgreich zwischen Verwaltung sowie Bürgerinnen und Bürgern. mehr...

Mönchengladbach: Stadt-News bei WhatsApp

[11.08.2025] Die Stadt Mönchengladbach startet einen WhatsApp-Kanal, über den wichtige Ankündigungen, Verkehrshinweise und Service-Angebote direkt aufs Smartphone gesendet werden. Der Kanal ist aktuell im Verifizierungsverfahren, kann aber schon abonniert werden. mehr...

Junge Menschen stehen vor dem Stuttgarter Rathaus. In der Hand halten sie ein Smartphone mit dem TikTok Logo und dem Account-Namen @stadt.stuttgart darauf.

Stuttgart: TikTok‐Kanal gestartet

[07.08.2025] Die baden-württembergische Landeshauptstadt Stuttgart erweitert ihre Social‐Media‐Kommunikation und ist ab sofort auch auf TikTok vertreten. Die Beiträge für die Plattform werden von der Onlineredaktion gemeinsam mit jungen Mitarbeitenden aus verschiedenen Ämtern erstellt. mehr...

Screenshot des Instagram-Kanals visitpforzheim.de

Pforzheim: Goldstadt per Instagram erleben

[01.08.2025] Mit einem eigens dafür eingerichteten Instagram-Kanal will Pforzheim auf die touristischen Highlights der Stadt aufmerksam machen. Unter dem Motto Goldstadt erleben bietet visitpforzheim.de Interessierten unter anderem Veranstaltungshinweise, Tourenvorschläge oder hochwertige Bilder an. mehr...

Screenshot der Social-Media-Wall auf der Website des Kreises Heilbronn

Kreis Heilbronn: Social-Media-Wall eingerichtet

[29.07.2025] Eine Social-Media-Wall hat der Kreis Heilbronn auf seiner Website eingerichtet. Damit können alle Interessierten die Aktivitäten der Kommune in den sozialen Medien verfolgen – auch ohne eigenen Facebook- oder Instagram-Account. mehr...

Heidelberg: Mit WhatsApp mehr erreichen

[13.05.2025] Die Stadt Heidelberg ergänzt ihr Social-Media-Angebot um den Messenger-Dienst WhatsApp. Im Kanal erhalten die Bürgerinnen und Bürger tagesaktuelle Nachrichten ebenso wie Eilmeldungen oder einen Themenüberblick zur aktuellen Stadtblattausgabe. mehr...

Screenshot des WhatsApp-Kanals des Ennepe-Ruhr-Kreises.

Ennepe-Ruhr-Kreis: WhatsApp-Kanal gestartet

[08.05.2025] Seine App ergänzend bietet der Ennepe-Ruhr-Kreis nun auch einen WhatsApp-Kanal an. Er informiert hier über Neuigkeiten, Warnmeldungen und Veranstaltungshinweise. Auch soll der Kanal eine wichtige Rolle in Krisensituationen spielen. mehr...

Screenshot der Social Wall der Stadt Minden

Minden: Social Wall bündelt städtische Kanäle

[17.04.2025] Was die Stadt Minden in den sozialen Medien veröffentlicht, lässt sich jetzt auch ohne eigenes Konto auf den jeweiligen Plattformen erfahren. Möglich macht das die neue Social Wall auf der städtischen Homepage. mehr...

raufsicht auf einen Sitzungssaal mit runer Sitzanordnung, überlagert vom YouTube-Play-Button.

Mannheim: Stadtgremien streamen

[04.04.2025] Mannheim streamt Gemeinderatssitzungen jetzt live auf YouTube – mit Untertiteln und Übersetzung in Gebärdensprache. Die Stadt will so Barrieren abbauen und politische Teilhabe sowie Bürgernähe stärken. mehr...

Bremerhaven: X-Kanal stillgelegt

[24.03.2025] Die Stadt Bremerhaven legt ihren Kommunikationskanal auf der zunehmend umstrittenen Social-Media-Plattform X still. Einer der Gründe ist die dort schrumpfende Follower-Zahl. Die Stadt kritisiert aber auch die ungefilterte Verbreitung von Desinformation auf X. mehr...

Auf einem Smartphone ist ein Beitrag auf dem WhatsApp-Kanal der Feuerwehr Wiesbaden zu sehen

Wiesbaden: Feuerwehr informiert via WhatsApp

[12.03.2025] Die Wiesbadener Feuerwehr verfügt seit Anfang Februar über einen eigenen WhatsApp-Kanal. Die Präsenz auf der Plattform X wurde mangels Reichweite eingestellt.
 mehr...

Ein Smartphone zeigt die Bluesky-Oberfläche an, im Hintergrund ist der so genannte Römer in Frankfurt am Main zu sehen.

Aachen / Dortmund / Frankfurt: Bei Bluesky am Start

[20.02.2025] Die Städte Aachen, Dortmund und Frankfurt am Main erweitern ihr Social-Media-Angebot um die Plattform Bluesky. mehr...