BonnSmart City meets Geo

Die App Citykey stellt Bürgerinnen und Bürgern Services gebündelt zur Verfügung.
(Bildquelle: Bundesstadt Bonn)
Die Bundesstadt Bonn zählt nach einem jüngst vom IT- und Tech-Magazin c`t veröffentlichten Ranking zur Digitalisierung von Verwaltungsdienstleistungen bundesweit zu den Vorreitern und nimmt hinter Nürnberg und Bremen den dritten Platz ein. Beim Smart City Ranking 2021 des Branchenverbands Bitkom belegt Bonn bei den Verwaltungsdienstleistungen mit dem fünften Platz ebenfalls einen der vorderen Ränge. Und auch insgesamt bewegt sich Bonn mit Platz 12 unter den 81 untersuchten Städten im Bereich der digitalen Pioniere.
„Dass sich die Bundesstadt bundesweit am Grad der Digitalisierung messen lassen kann, baut auf einem gesunden Fundament auf: einer sinnvoll aufgesetzten Organisation, einer funktionierenden Kommunikation der Beteiligten und nicht zuletzt dem Mut der Verantwortlichen, auch neue Wege auszuloten“, erläutert Friedrich Fuß. Der ehemalige Telekom-Vorstand ist seit 2018 Chief Digital Officer (CDO) der Stadt Bonn. Unter seiner Leitung wächst eine Digitalstrategie heran, welche die städtischen Digitalisierungsziele mit Leben füllt. Dazu zählt, Bürgerinnen und Bürgern im Sinne einer modernen Verwaltung mit online verfügbaren Dienstleistungen das Leben zu erleichtern. Im c`t-Ranking landete Bonn genau deswegen in den Top Drei: Die Stadt bietet 10 der 13 am häufigsten nachgefragten Bürgerservices online an.
Erste Stadt mit Citykey-App
Um den Zugang zu den städtischen Dienstleistungen so einfach wie möglich zu gestalten, hat Bonn darüber hinaus gemeinsam mit der Deutschen Telekom und anderen deutschen Städten die App Citykey entwickelt und im März 2022 freigeschaltet. Sie bündelt verschiedene Services und Informationen in deutscher und englischer Sprache. Bürgerinnen und Bürger können darüber zudem auf die Dienste der Stadtverwaltung zugreifen. Derzeit enthält die App neben Online-Services auch Kurzumfragen, Mängelmelder, Abfallplaner, Veranstaltungen und Ausflugsziele sowie Nachrichten aus der Stadt. „Wir waren bundesweit die erste Großstadt, die die Citykey-App freigeschaltet hat“, sagt CDO Friedrich Fuß.
Digitalisierung wird in Bonn über die digitale Verwaltung hinaus als Mittel verstanden, das die Ziele der Stadt vorantreibt. Zu der an den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen angelehnten Agenda der Bonner Stadtverwaltung gehören Klimaneutralität bis zum Jahr 2035, eine nachhaltige Mobilitätswende und eine starke Teilhabe der Gesellschaft. Die Digitalisierung zählt als eigenständiges Ziel ebenfalls zum Orchester der Zukunftsaufstellung, gilt aber gleichzeitig als Querschnittsthema. Im Klartext heißt das: CDO Friedrich Fuß ist Ansprechpartner, wenn die jeweiligen Projektbüros Digitalisierungsmaßnahmen oder digitale Unterstützung in den Blick nehmen, um im Bereich Klimaneutralität, Mobilität oder soziale Teilhabe Erfolg versprechende Maßnahmen aufzusetzen. „Eine transparente, vom Willen gemeinsam erfolgreich zu sein, getragene Zusammenarbeit zwischen allen Abteilungen der Stadt ist für übergreifende Projekte der Schlüssel zum Erfolg“, so Fuß.
Starke Geo-IT-Szene
Ein wichtiger Treiber der Digitalstrategie ist die hohe Geo-Kompetenz der Stadt. Hier kommt Ulrich Ziegenhagen ins Spiel, der als promovierter Geograf und stellvertretender Leiter der Wirtschaftsförderung Bonn schon früh den Wert der starken Geo-IT-Szene der Stadt erkannt und kanalisiert hat. Gemeinsam mit der IHK Bonn/Rhein-Sieg hat er bereits im Jahr 2004 die geobusiness region bonn initiiert, die Forschung und Wissenschaft, Verwaltung und ein breit angelegtes, innovatives Unternehmensnetzwerk an einen Tisch bringt. Inzwischen hat sich die geobusiness region bonn etabliert. Das Netzwerk bietet ein Geo-Mentoring-Angebot für Studierende, die Kommunikation über die Homepage sowie das jährliche Treffen GeoDIALOG.
Im Rahmen des Smart-City-Strategieprozesses haben CDO Fuß und Wirtschaftsförderer Ziegenhagen die Player der Geobranche als wichtige Akteure und Innovationsträger der Digitalisierung in einem bundesweit einzigartigen Ansatz integriert. „Ende vergangenen Jahres haben wir als geobusiness region bonn gemeinsam mit den Playern der Smart City Bonn die Workshop-Reihe ‚Smart City Bonn meets Geo‘ gestartet. Ziel dabei war und ist es, das umfangreiche und verteilt vorliegende Geowissen der Stadt Bonn zu bündeln und sinnvoll und nachhaltig für die Smart City einzusetzen“, so Ziegenhagen.
Drei Workshops für das Gemeinwohl
Das Besondere an der Reihe ist, dass sich alle Teilnehmenden als Teil der Stadtgesellschaft zum Gemeinwohlgedanken bekennen und in drei Workshops ehrenamtlich mithilfe digitaler Werkzeuge nach Lösungen für Fragen suchen, welche die Bevölkerung umtreiben. Ein vielversprechender Ansatz ist ein auf Geodaten basierendes Portal, auf dem Teilnehmende Daten zum Themenkomplex Verkehr gesammelt und anschaulich aufbereitet haben. Für Verkehrssimulationen sollen in einem nächsten Schritt Echtzeitdaten aus dem Nahverkehr integriert werden.
Ziel ist es darüber hinaus, Datensätze mit Umweltthemen wie Wetterdaten und Daten zu Luftschadstoffen anzureichern und diese den Bürgerinnen und Bürgern, der Verwaltung sowie politischen Entscheidungsträgern zur Interaktion und Information in Form einer App zur Verfügung zu stellen.
Dieser Beitrag ist in der Ausgabe August 2022 von Kommune21 im Schwerpunkt Smart City erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren.
https://smartcity.bonn.de
Arnsberg: 3D-Stadtmodell mit neuen Funktionen
[30.04.2025] Die Stadt Arnsberg hat ihren Digitalen Zwilling erweitert: Neu integriert sind eine 3D-Solarpotenzialanalyse und die Visualisierung beantragter Windkraftanlagen. Ziel ist es, nachhaltige Energieprojekte gezielt zu fördern und zu unterstützen. mehr...
Friedrichshafen: LoRaWAN liefert wertvolle Daten
[29.04.2025] Mit LoRaWAN arbeitet jetzt die Stadt Friedrichshafen. Ergänzt um KI-gestützte Kamerasensoren überwacht sie damit beispielsweise den Belegungszustand von Rettungszufahrten. Auch den Standort von Rettungsringen am Bodenseeufer oder den Verbleib mobiler Stadtmöbel kann sie damit einfach und datenschutzkonform nachvollziehen. mehr...
Lübeck: VIAA setzt neue Maßstäbe
[28.04.2025] Die Stadt Lübeck beschreitet mit ihrem vom Bund geförderten Verkehrsprojekt neue Wege. Die Kombination aus moderner Technologie, datenbasierter Analyse und praxisnahen Testfeldern ermöglicht eine flexible, nachhaltige und zukunftssichere Verkehrssteuerung. mehr...
Jena: Smarter und vernetzter
[25.04.2025] Im Rahmen des Smart-City-Projekts der Stadt Jena sind bereits zahlreiche innovative Lösungen für aktuelle Herausforderungen entwickelt worden – vom Umweltschutz über digitale Teilhabe bis hin zu Gesundheitsversorgung und Mobilität. mehr...
Regensburg: Verbessertes Verkehrsmanagement
[24.04.2025] Mit einem umfassend modernisierten Verkehrsmanagementsystem arbeitet jetzt die Stadt Regensburg. Herzstück ist der erneuerte zentrale Verkehrsrechner. Auch wurden Ampelanlagen modernisiert, Umweltsensoren installiert und ein digitales Qualitätsmanagement eingerichtet. mehr...
Menden: Digitaler Zwilling veröffentlicht
[23.04.2025] Einen Digitalen Zwilling der Stadt bietet jetzt die Smart City Menden an. Die neue Onlineplattform zeigt lokale Umwelt- und Klimadaten in Echtzeit an und bietet damit praktische Funktionen für den Alltag – vom Hochwasserschutz mithilfe von Live-Pegeldaten bis hin zum digitalen Besuch eines 3D-Stadtmodells. mehr...
Duisburg: Smart City sucht Bürgerideen
[17.04.2025] Ihren Smart-City-Masterplan will die Stadt Duisburg gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern weiterentwickeln. Noch bis Ende Mai können diese ihre Ideen online einbringen. Die Stadt will alle Vorschläge sichten, bewerten und, sofern möglich, in den neuen Masterplan einbringen. mehr...
Stuttgart: Smart-City-Masterplan in Arbeit
[16.04.2025] Unter Beteiligung der Stadtgesellschaft erarbeitet Stuttgart einen umfassenden Smart-City-Masterplan. In Workshops diskutieren Vertreterinnen und Vertreter aus Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft entsprechende Ideen und Projekte. Online können außerdem Vorhaben bewertet und kommentiert werden. mehr...
Leipzig / Landau in der Pfalz: Modellstädte für KI-gestützte Verkehrssteuerung
[15.04.2025] Die Städte Leipzig und Landau in der Pfalz werden als Pilotregionen im Forschungsprojekt AIAMO (Artificial Intelligence And MObility) an der KI-gestützten Verkehrssteuerung arbeiten. Die Ergebnisse sollen auf kleine und mittlere Kommunen übertragbar sein. mehr...
Regionalkonferenz MPSC: Smart sein
[11.04.2025] Wie Städte digital und nachhaltig wachsen können, steht im Mittelpunkt der 22. Regionalkonferenz des Bundesprogramms Modellprojekte Smart Cities am 3. Juni 2025 in Halle (Saale). mehr...
Interkommunale Zusammenarbeit: Smarte Daten helfen Bauhöfen
[11.04.2025] Daten aus Sensoren und eine App unterstützen die Orte Nauheim, Trebur und Büttelborn dabei, Baumbewässerung und Streueinsätze gezielt zu planen und künftig auch die Beleuchtung bedarfsabhängig zu steuern. Die Kommunen haben das Projekt gemeinsam umgesetzt. mehr...
Digitale Verkehrssteuerung: KIMONO sorgt für Neustart
[10.04.2025] Kaiserslautern hat seiner verkehrstechnischen Infrastruktur bis 2033 eine umfassende Modernisierung und Digitalisierung verordnet. Von den im Rahmen des Projekts KIMONO entstehenden Lösungen können auch andere Kommunen profitieren. mehr...
Hamburg: Parkraum effizient prüfen
[09.04.2025] In Hamburg können Parkberechtigungen digital beantragt und von den Kontrollkräften online überprüft werden. In Zukunft sollen Scan-Fahrzeuge für noch mehr Effizienz bei der Parkraumkontrolle sorgen – vorausgesetzt, die rechtliche Grundlage wird geschaffen. mehr...
Kreis Hameln-Pyrmont: Smart City geht in Verlängerung
[09.04.2025] Der als Modellprojekt Smart Cities geförderte Kreis Hameln-Pyrmont hat die kostenneutrale Verlängerung der Projektlaufzeit um ein Jahr beantragt – mit Erfolg. Durch den zeitintensiven Abstimmungsbedarf wäre der ursprünglich vorgesehene Zeitraum bis Ende 2026 zu kurz für die Kommune gewesen. mehr...
Interkommunales Netzwerk: Mobiler in der Ortenau
[08.04.2025] Das Mobilitätsnetzwerk Ortenau setzt auf nachhaltige Verkehrslösungen und will die analoge sowie digitale Verkehrsinfrastruktur verbessern. Wie die 14 Kommunen vorgehen, erläutert Sarah Berberich, Geschäftsführerin des Beratungsunternehmens endura kommunal. mehr...