Open DataTransparenz im Vergleich

Laut einer Studie stellen Hamburg, Berlin und Dresden die meisten offenen Daten zur Verfügung.
(Bildquelle: pwstudio/123rf.com)
Welche deutschen Städte ihren Bürgern die meisten öffentlichen Daten anbieten, hat die Berliner Unternehmensberatung Finatycs ermitteln lassen. Dafür wurden die Open Data Warehouses der 20 größten Städte Deutschlands untersucht und die zur Verfügung gestellten Dateiformate in den jeweiligen Städten analysiert.
Die meiste Transparenz bieten der Untersuchung zufolge die Städte Hamburg, Berlin und Dresden. Die Freie und Hansestadt Hamburg sei dabei mit stolzen 8.239 Datensätzen – den höchsten Anteil machen Daten zu Umwelt und Klima aus – absoluter Spitzenreiter. Mit großem Abstand folgt laut Finatycs die Bundeshauptstadt Berlin mit 3.171 Datensätzen; hier hätten die Bürger bezüglich Geodaten die größte Auswahl. Auf Platz drei rangiert die sächsische Landeshauptstadt Dresden, die 1.117 Datensätze in ihrem Open Data Warehouse zur Verfügung stellt, ebenfalls zum Großteil aus den Bereichen Umwelt und Klima.
Wie das Beratungsunternehmen weiter mitteilt, gibt es mit der fränkischen Metropole Nürnberg aber auch eine Stadt in der Untersuchung, die auf ein Open Data Warehouse komplett verzichtet; die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover wiederum stelle ihren Bürgern lediglich Geodaten zur Verfügung – wobei die genaue Anzahl der Datensätze nicht ermittelt werden konnte. Zu den Schlusslichtern in der Analyse, also zu den Städten mit sehr begrenzter Datenverfügbarkeit in den städtischen Open-Data-Portalen, zählen Bochum mit lediglich 43 Datensätzen, Stuttgart (85 Datensätze) und Duisburg (95 Datensätze). Allerdings stelle Duisburg immerhin 2.370 Datensätze über das offizielle Datenportal GovData bereit.
Insgesamt sind auf den untersuchten Open-Data-Portalen Daten aus 17 Kategorien für die Bürger öffentlich zugänglich. Der größte Teil geht dabei der Analyse zufolge auf Daten aus dem Bereich Umwelt und Klima , gefolgt von Infrastruktur- und Mobilitätsdaten sowie Daten aus Regierung und Verwaltung. Eher selten fündig werden die Bürger hingegen, wenn sie öffentliche Daten aus den Kategorien internationale Themen, Wissenschaft und Technologie sowie Gesetze und Justiz suchen.
Schatzkammer für die Wirtschaft
„Open Data Warehouses sind essenziell für mehr Transparenz und den einfachen Zugang zu öffentlichen Informationen. Moderne Formate wie CSV und JSON sorgen dafür, dass sich Daten effizient nutzen lassen. Doch auch wenn sich in Deutschland aktuell ein recht positives Bild zeigt, gibt es noch Verbesserungsbedarf – vor allem bei der Auffindbarkeit und Benutzerfreundlichkeit der bereitgestellten Informationen“, kommentiert Maciej Galica, Partner bei Finatcys, die Untersuchung. Veraltete Formate wie PDF würden dagegen die maschinelle Verarbeitung behindern und den Datenaustausch erschweren. Verwaltungen sollten daher von bewährten Ansätzen aus der Wirtschaft lernen, um ihren Service für Bürger und die Wirtschaft noch weiter zu optimieren.
„Die Untersuchung macht deutlich, dass die offenen Datenplattformen deutscher Städte eine wahre Schatzkammer für die Privatwirtschaft darstellen“, so Galica weiter. „Unternehmen, die Daten zu Mobilität, Umwelt oder Bevölkerungsstruktur nutzen, können durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz und moderner Analysewerkzeuge gezielt neue Geschäftsmodelle entwickeln, Prozesse optimieren und völlig neue Dienstleistungen schaffen.“
Unternehmen sollten ihr zufolge zudem aktiv in den Dialog mit den Kommunen treten, um die Datenqualität weiter zu verbessern und gemeinsam Standards für den Datenaustausch zu entwickeln. Durch solche Kooperationen könnten innovative Pilotprojekte entstehen, etwa in den Bereichen Smart City, nachhaltige Logistik oder personalisierte Gesundheitsdienstleistungen. „Damit lässt sich das volle Potenzial der offenen Daten entfalten – für die Städte, die Wirtschaft und die Gesellschaft als Ganzes.“
Problematische Diskrepanzen
Die großen Diskrepanzen zwischen den Städten in Bezug auf die Verfügbarkeit und Vielfalt offener Daten bezeichnet die Unternehmensberatung Finatycs als durchaus problematisch, da sie eine ungleiche Informationslandschaft schaffen. Für die Gesellschaft bedeutet dies, dass Bürger in einigen Städten besser informiert und in der Lage seien, fundierte Entscheidungen zu treffen, während in anderen Städten die Transparenz eingeschränkt bleibe. Diese Unterschiede seien auch für die Privatwirtschaft hinderlich. „Unternehmen, die auf offene Daten angewiesen sind, um innovative Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, können nur dort agieren, wo ausreichend Daten vorhanden sind“, so das Fazit. Das könnte potenziell zu einer Konzentration von Innovation und wirtschaftlichem Wachstum in Städten führen, die gut aufgestellt sind, während andere Regionen ins Hintertreffen geraten. Es sollte daher angestrebt werden, dass alle Städte ihre Open-Data-Angebote verbessern, um gesellschaftliche und wirtschaftliche Vorteile umfassend zu nutzen.
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