Urban Data ChallengeUni Bremen gewinnt
Die Universität Bremen hat die Urban Data Challenge gewonnen, ein Wettbewerb, den die Stadt Hamburg und The New Institute (TNI) ausgerichtet haben, um innovative Konzepte zur Nutzung von privaten Unternehmensdaten und städtischen Daten für die zukünftige Stadtentwicklung zu fördern. Wie die Ausrichter des Wettbewerbs mitteilen, hat die Universität Bremen die Jury mit ihrem Konzept für eine datengestützte Verbesserung der Rad- und Mikromobilität in Hamburg überzeugt. Das innovative und wissenschaftlich fundierte Papier mit dem Titel MoveAI hatte ein dreiköpfiges Team um Professor Björn Niehaves eingereicht, der die neue Arbeitsgruppe Digitale Transformation öffentlicher Dienste (Digital Public) an der Universität Bremen leitet. Ziel des Konzeptes sei es, ein Analyse-Dashboard zu entwickeln, das die zentrale Fragestellung der Urban Data Challenge mit der innovativen Kombination aus statistischen Analysen, KI-basierten Verfahren und qualitativen Umfragen beantwortet und grafisch darstellen kann. Die Ergebnisse sollen als Open-Source-Lösung öffentlich zugänglich gemacht werden.
Der Jury, bestehend aus Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Forschung und städtischer Verwaltung, habe besonders die Verbindung von bestehenden Tools und die Entwicklung neuer Software-Ansätze für die Integration von Künstlicher Intelligenz im Kontext von Mikromobilitätsanalysen gefallen. Zudem wurden in dem Konzept sowohl die Endnutzerinnen und Endnutzer als auch die städtischen Mitarbeitenden und Entscheidungsträgerinnen und -träger als gleichberechtigte Zielgruppe bedacht. Das vorgestellte Projekt könne außerdem auf andere Städte übertragen werden, sofern öffentlich zugängliche Datensätze vorhanden sind.
Öffentliche und private Partner
Die Universität Bremen erhält ein Umsetzungsbudget in Höhe von 40.000 Euro, um in enger Zusammenarbeit mit der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende innerhalb der kommenden drei Monate einen Prototyp zur Analyse der Rad- und Mikromobilitätsströme auf Hamburgs Fahrradwegen zu erarbeiten. Neben öffentlichen Daten der Stadt Hamburg aus der Urban Data Platform werden erstmals in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit den Unternehmen Bolt und IoT Venture auch Datensätze aus privat gehaltenen Mobilitätsdaten genutzt. Das estnische Unternehmen Bolt will den Übergang vom eigenen Auto zur geteilten Mobilität beschleunigen und ist in Hamburg derzeit mit seinem E-Scooter- und E-Bike-Angebot aktiv. Das deutsche Unternehmen IoT Venture entwickelt und vertreibt GPS-Tracker, die in Verbindung mit einer App eine neuartige Servicewelt für E-Bikes eröffnen.
Diether Schönfelder, Amtsleiter in der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende, sagt: „Der Ausbau der Fahrradinfrastruktur ist ein Stützpfeiler der Mobilitätswende in Hamburg. Das Pilotprojekt zur Datenanalyse, das wir gemeinsam mit der Universität Bremen ausgestalten werden, ist dabei ein sehr spannender Ansatz, um Veränderungen von Verkehrsströmen durch neue Infrastruktur besser analysieren und damit noch mehr Angebote für besseren Radverkehr vorausschauend planen zu können.“
Die Urban Data Challenge ist das erste Gemeinschaftsprojekt im Rahmen von The New Hanse, nachdem die Stadt Hamburg und The New Institute am 1. Juli 2022 ihre Zusammenarbeit im Bereich Datendemokratie und Nachhaltigkeit verkündet haben (wir berichteten). Aufseiten der Freien und Hansestadt wirken an der Urban Data Challenge das Amt für IT und Digitalisierung der Senatskanzlei, die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende sowie der Landesbetrieb für Geoinformation und Vermessung unter Einbeziehung der Urban Data Platform als Kooperationspartner des TNI mit.
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