Open DataStudie vergleicht Status quo in Europa
Den dritten Jahresbericht über den Stand von Open Data in Europa hat jetzt Capgemini Consulting veröffentlicht. Darin hat sich die Zahl der Trendsetter auf 14 Länder fast verdoppelt. Im Jahr 2016 waren es laut der Capgemini-Gruppe noch acht Länder. Wie dem Bericht „Open Data Maturity in Europe 2017: Open Data for a European Data Economy “ zu entnehmen ist, zeigen alle Trendsetter ein klares Bekenntnis zur Umsetzung ihrer Open-Data-Policies, zur Entwicklung zusätzlicher Portalfunktionen sowie ein tiefgreifendes Verständnis und eine systematische Dokumentation der positiven Auswirkungen von Open Data in ihren jeweiligen nationalen Kontexten. „Wir bewegen uns auch in Deutschland von der reinen Zurverfügungstellung von Daten in Richtung Angebot qualitativ hochwertiger Daten“, erklärt Marc Reinhardt, Leiter Public Sector bei Capgemini in Deutschland. „Deutschland stieg in der Rangliste in den beiden Dimensionen Open-Data-Bereitschaft und Portal Maturity und wird deswegen nicht mehr als Follower, sondern als Fast-Tracker geclustered. Verdanken können wir dies neben mehr finanziellen und personellen Ressourcen für Open Data auch der engeren Kommunikation zwischen der nationalen Ebene und der EU-Ebene.“ Wie Capgemini berichtet, wurden die Länder für den Bericht nicht nur hinsichtlich ihrer Open-Data-Bereitschaft ausgewertet, welche den Entwicklungsstand und die Förderung nationaler Open-Data-Strategien abbildet. Für den so genannten Portalreifegrad wurden auch die in den nationalen Portalen angebotenen Funktionen bemessen. Im Ergebnis erreichen die EU-Mitgliedstaaten im Jahr 2017 72 Prozent hinsichtlich Open-Data-Bereitschaft, verglichen mit 57 Prozent im Vorjahr. Bezogen auf die allgemeine Portalreife haben sich die EU-Länder um zehn Prozentpunkte von 66 Prozent im Jahr 2016 auf 76 Prozent im Jahr 2017 gesteigert. Während die EU-Länder im Jahr 2015 lediglich 44 Prozent ihrer Open-Data-Reise auf dem Weg zu vollständiger Open-Data-Reife vervollständigt hatten, hat sich diese Zahl auf 73 Prozent im Jahr 2017 gesteigert.
Positive Wirkung erzielen und nutzen
Wichtige Erfolgsfaktoren für die Transformation hin zu Open-Data-Nutzungen basieren laut Capgemini auf einem Streben nach ständigem Wandel und Aktualisierungen, einer umfangreichen Vision für einen soliden strategischen Rahmen sowie dem Auf- und Ausbau einer interaktionsfördernden Portalinfrastruktur. Notwendig seien außerdem ein tiefes Verständnis der positiven Auswirkungen offener Daten und ein engagiertes Team, welches eine proaktive Einstellung und ein genuines Interesse gegenüber der im jeweiligen Land tätigen Open Data Community zeigt. Ferner seien innovative Wege zur Finanzierung von Open-Data-Start-ups und Entwicklern zu finden, die Produkte auf Basis von Open Data entwickeln wollen. Fortschritte werden auch mit Blick auf das Europäische Datenportal erkennbar. Seit November 2015 verweist es auf die Daten aller nationalen Portale. Mit knapp 790.000 Datensätzen verfügt es laut Capgemini heute über mehr als das Dreifache der Datenmenge gegenüber seiner Einführung. „Die eindrucksvollen Ergebnisse der Messungen aus 2017 zeigen, dass Daten des öffentlichen Sektors zunehmend als wichtiges Asset für digitale Innovation und die Verwirklichung des europäischen Datenwirtschaftsgedankens erkannt werden“, sagt Wendy Carrara, Principal Consultant bei Capgemini Consulting. „Zusätzlich stehen Daten im Zentrum der Revolution um die künstliche Intelligenz. Europäische Länder müssen sich weiterhin bemühen, die Benutzererfahrung, die Datenqualität und die stetig zunehmende Menge an veröffentlichten Daten zu verbessern, um das volle Potenzial zu erschließen, welches offene Daten der Gesellschaft bieten.“ Mit sieben Empfehlungen an Entscheidungsträger und Open-Data-Portalbesitzer schließt der Open-Data-Bericht 2017. Um eine nachhaltige Vision für die Open-Data-Transformation zu entwickeln, sollten die Entscheidungsträger und Portalbesitzer demnach im Datenportal Erreichtes verstetigen, alternative Modelle zur langfristigen Finanzierung evaluieren, positive Auswirkungen offener Daten notieren, Portalnutzer durch Interaktionen kennenlernen sowie Open Data als Treiber für die Transformation der öffentlichen Verwaltung und das Potenzial privat gehaltener Daten dort erschließen, wo sie von öffentlichem Interesse sind. Auch Echtzeit-Daten sollten veröffentlicht werden. Darüber hinaus sollten die Länder nur eine Vision ausbauen, um Open Data in eine breitere Agenda für die digitale Transformation des öffentlichen Sektors einzubetten. Auch sollte eine solide Strategie ausgebaut werden, welche die Entwicklung eines nationalen Datenportals als eine der Komponenten für eine nationale Dateninfrastruktur untermauern.
Der Open-Data-Bericht wurde laut Capgemini von der Europäischen Kommission im Rahmen des Europäischen Datenportals beauftragt und von Capgemini koordiniert.
Podcast: Deutschland-Index 2025 zum Hören
[05.09.2025] Welche Entwicklungen lassen sich bei digitaler Infrastruktur, Nutzungsverhalten und Verwaltungsdigitalisierung in den bundesdeutschen Ländern beobachten? Der ÖFIT-Podcast bereitet aktuelle Zahlen zu diesen und anderen Fragen ohrenfreundlich auf. mehr...
Kreis Kassel: Digitaler Service für Jäger
[15.08.2025] Die sogenannte Digitale Wildmarke erleichtert Jägern im Kreis Kassel jetzt die vorgeschriebene Abgabe von Trichinenproben. Gekühlte Briefkästen und ein App-gestütztes Verfahren verbessern nicht nur den Service für die Jäger, sondern stärken auch die Früherkennung von Tierseuchen. mehr...
Bonn: Modellkommune für Verwaltungsmodernisierung
[14.08.2025] Die Bundesstadt Bonn will sich als Modellkommune der Initiative „Für einen handlungsfähigen Staat“ bewerben. Ziel ist es, innovative Verwaltungsansätze zu erproben, Verfahren zu beschleunigen und Bürokratie abzubauen – im Rahmen demokratischer Prozesse. mehr...
München/Schleswig-Holstein: Gemeinsam für gute Nutzererlebnisse
[04.08.2025] Im Projekt KERN setzen München und Verwaltungscloud.SH künftig gemeinsam Impulse: Sie übernehmen die Federführung für eine neue Technologieanbindung und stärken so die Entwicklung eines länderübergreifenden UX-Standards für die Verwaltung. mehr...
KGSt: Kooperation mit der DUV vereinbart
[24.07.2025] Um das kommunale Management weiter zu stärken, haben die KGSt und die Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften (DUV) Speyer eine Kooperation geschlossen. mehr...
Fraunhofer IESE: Digitale Dörfer werden Smartes Land
[16.07.2025] Das Fraunhofer-Institut IESE, die Deutsche Assistance und die Versicherungskammer Bayern haben die Smartes Land GmbH gegründet. Damit werden die Plattformlösungen DorfFunk und BayernFunk aus dem Forschungsprojekt „Digitale Dörfer“ in den dauerhaften Betrieb überführt und unter einem gemeinsamen Dach weiterentwickelt und betrieben. mehr...
Studie: Viele fühlen sich digital abgehängt
[03.07.2025] Eine repräsentative Studie anlässlich des Digitaltags zeigt, dass in Deutschland zwar eine große Offenheit gegenüber digitalen Angeboten besteht, viele Menschen sich aber digital abgehängt fühlen und ihre eigenen Digitalkompetenzen eher schlecht bewerten. mehr...
In eigener Sache: K21 media zieht um
[01.07.2025] Seit 2001 versorgen die Publikationen von K21 media Kommunen, Entscheider auf Landes- und Bundesebene sowie Stadtwerke mit aktuellen und umfassenden Informationen zu relevanten Themen. Nun schlägt der Verlag sein Hauptquartier in der Landeshauptstadt Stuttgart auf. mehr...
Studie: Digitale Verwaltungservices für Unternehmen
[01.07.2025] Digitale Verwaltungsangebote für Unternehmen haben ein großes Potenzial, das noch bei Weitem nicht ausgeschöpft wird. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie des Unternehmens init. mehr...
Studie: Digitalisierungsindex 2025 veröffentlicht
[26.06.2025] Im Rahmen des Zukunftskongresses Staat & Verwaltung (23. bis 25. Juni, Berlin) hat das Kompetenzzentrum Öffentliche IT (ÖFIT) am Fraunhofer-Institut FOKUS den Deutschland-Index der Digitalisierung 2025 vorgestellt. Demnach schreitet die Digitalisierung zwar in vielen Bereichen voran, jedoch bestehen zwischen den einzelnen Bundesländern weiterhin erhebliche Unterschiede. mehr...
Umfrage: IT-Budgets zu eng bemessen
[24.06.2025] Ihr Jahresbudget halten weniger als 18 Prozent der IT-Fachkräfte im öffentlichen Sektor für ausreichend. Das zeigt eine weltweite Umfrage von SolarWinds unter rund 100 Fachleuten. Viele sehen Projekte gefährdet und Budgetkürzungen als wachsendes Sicherheitsrisiko. mehr...
Gütersloh: Per QR-Code in die Vergangenheit
[16.06.2025] Im Rahmen des Projekts „Tritt in die Vergangenheit“ macht die Stadt Gütersloh Geschichte digital erlebbar. Dazu wurden QR-Codes über das gesamte Stadtgebiet verteilt. mehr...
Kreis Soest: Moderner Hochwasserschutz
[13.06.2025] Der Kreis Soest hat seine PegelApp erweitert. Nicht nur wird jetzt das gesamte Kreisgebiet mit rund 30 Pegelmesspunkten abgedeckt, auch neue Funktionen sind hinzugekommen. So sind jetzt Warnschwellen individuell festlegbar, zudem gibt die App konkrete Handlungsempfehlungen. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Gewerbesteuerbescheid erfolgreich pilotiert
[13.06.2025] Der digitale Gewerbesteuerbescheid kann Prozesse in Unternehmen, bei Steuerberatern, Kommunen und der Steuerverwaltung vereinfachen. In Nordrhein-Westfalen sind die Kommunen nach einer erfolgreichen Pilotphase aufgefordert, die Einführung des Verfahrens – mit Unterstützung des Landes – voranzutreiben. mehr...
Dataport/SHLB: Nachhaltige Planung von Digitalprojekten
[10.06.2025] Kohlendioxid ist ein Hauptfaktor für den Treibhauseffekt – und fällt auch bei Nutzung digitaler Anwendungen an. Um die CO₂-Emissionen digitaler Projekte schon im Voraus kalkulieren und optimieren zu können, haben Dataport und die SHLB einen browserbasierten CO₂-Rechner entwickelt. mehr...