DigitalisierungSchulen müssen nachsitzen
Bei den Digitalisierungsvorhaben an Schulen beißt sich die Katze in den Schwanz. Seit März 2019 hat der Bundesrat 5,5 Milliarden Euro für Ausstattung und digitalen Unterricht freigegeben, seit drei Jahren ist das Vorhaben bekannt. Jeder Schulträger kann im eigenen Bundesland Mittel beantragen – doch nur den wenigsten ist dies bereits geglückt. Bevor die Fördermittel für Breitband-Zugang, WLAN, Netzwerke, Laptops, Tablets, Whiteboards und digitale Lernmittel zur Verfügung gestellt werden, müssen Medienkonzepte eingereicht werden, mit denen die Schulen darlegen, wie sie die Gerätschaften in den Unterricht einbinden wollen. Eigentlich sollte das kein Hexenwerk sein. Initiativen wie „Das macht Schule“ unterstützen Schulträger bei der Erstellung solcher Konzepte, indem dort einzelne Unterrichtsbausteine von Lehrkräften für Lehrkräfte als freie Bildungsmedien mit cc-Lizenz verfügbar sind.
Unzureichende Vorbereitung
Ein Medienkonzept setzt allerdings voraus, sich mit digitalem Unterricht auseinanderzusetzen. Meist sind es jüngere Lehrer, die dies an ihren Schulen leisten. Doch auch sie werden immer noch völlig unzureichend an Universitäten darauf vorbereitet. Insofern offenbart die jetzige Situation ein grundsätzliches Problem bei der digitalen Transformation an Schulen. Natürlich gibt es viele Ausnahmen. Sonst würden die vorhandenen digitalen Lernplattformen nicht angenommen werden. In Bayern nehmen rund 5.500 Schulen an Mebis teil. In Nordrhein-Westfalen bietet eine Landes-Schul-Cloud ähnliche Funktionen.
Viele Schulen tun in der aktuellen Situation ihr Möglichstes, um den Unterricht per Videokonferenz, WhatsApp-Gruppen, Schüler- und Elternportal aufrechtzuerhalten. Noch mehr Schulen gelingt dies mangels Ausstattung jedoch nicht. Ein gemeinsamer Standard ist nicht in Sicht. Jedes Bundesland bastelt an eigenen Lösungen, obwohl Infrastrukturen wie etwa die kostenlose HPI-Schulcloud längst verfügbar sind. Derzeit verschenkt Microsoft Lizenzen für das Office-365-Paket, um digitales Lernen in der Corona-Krise zu erleichtern. Allerdings wird der Einsatz von Software-Paketen wie Office 365, Google G Suite for Education und Apple School auch sehr kritisch gesehen, insbesondere was Fragen des Datenschutzes anbelangt.
Sofortprogramm für Schulen
Ein Berliner Verein setzt sich für Open Source bei der Schuldigitalisierung ein. Cyber4Edu entstand im Umfeld des Chaos Computer Clubs und bietet Schulen Unterstützung bei digitalen Werkzeugen für den Unterricht. Statt auf Konferenzsysteme wie Teams, Zoom oder Jitsi setzt man auf die freie Software Big Blue Button, die speziell für die Bedürfnisse von Schulen entwickelt wurde und eine browserbasierte, in Java programmierte quelloffene Software ist. Zudem will der Verein bald die Lernplattform Moodle, die an vielen Universitäten zum Einsatz kommt, sowie die freie Cloudsoftware Next Cloud einbinden.
Unterdessen hat die Bundesregierung ein Sofortprogramm für Schulen aufgelegt und unterstützt zusammen mit den Ländern die Beschaffung von mobilen Endgeräten für Schülerinnen und Schüler mit 550 Millionen Euro, die nach dem Königsteiner Schlüssel verteilt werden. Ein neuer Hackathon #wirfürschule, der vom 8. bis zum 12. Juni 2020 lief, will Grundsteine für eine neue Lernkultur an Schulen legen und geeignete Apps und Hilfsmittel entwickeln. Zur Teilnahme aufgerufen waren Experten aus den Bereichen Design und Programmierung sowie Kreative mit guten Ideen.
https://mebis.bayern.de
https://www.ucloud4schools.com
https://schul-cloud.org
Mecklenburg-Vorpommern: Feedback vom FelloFish
[24.06.2025] Das KI-Tool FelloFish soll Schülern und Lehrkräften in Mecklenburg-Vorpommern künftig automatisiert Feedback zum Lernfortschritt geben. Die Lösung soll ab dem kommenden Schuljahr an zunächst 16 Pilotschulen erprobt werden. mehr...
Schul-IT: „Kleiner Digitalpakt“ für Sachsen-Anhalt
[26.05.2025] In Sachsen-Anhalt können Schulträger wieder Fördermittel für digitale Ausstattung beantragen. Grundlage ist die IKT-Richtlinie Schulen, die unter anderem Endgeräte und Softwarelösungen bis zu 80 Prozent unterstützt. Hinzu kommen Mittel aus dem Corona-Sondervermögen. mehr...
Kreis Kassel: Eigenes Supportteam für Schul-IT
[16.05.2025] Für die Betreuung seiner Schul-IT hat der Kreis Kassel einen eigenen Fachdienst gegründet und IT-Personal eingestellt. Das im Rahmen des DigitalPakt Schule aufgebaute IT-Support-System hat sich bewährt und wird mittlerweile ohne Förderung vom Landkreis selbst finanziert. mehr...
Pforzheim: Voll ausgestattet
[29.04.2025] Die Stadt Pforzheim hat die infrastrukturellen Maßnahmen des DigitalPakts Schule 2024 offiziell beendet. Ein agiles Projektmanagement hat dafür gesorgt, dass der straffe Zeitplan eingehalten wurde. Die Schulen können jetzt in die Praxisphase starten. mehr...
Mecklenburg-Vorpommern: Einheitliches E-Mail-System an Schulen
[24.04.2025] Die öffentlichen Schulen in Mecklenburg-Vorpommern erhalten eine professionelle, sichere und datenschutzkonforme Kommunikationsinfrastruktur. Dafür müssen etwa 20.000 Postfächer neu eingerichtet werden. mehr...
Learntec: Markt der Möglichkeiten
[17.04.2025] Die Kongressmesse Learntec bietet auch in diesem Jahr ein umfangreiches Programm an Vorträgen und Workshops zur digitalen Bildung in Schule, Hochschule und Beruf. mehr...
Digitale Bildung: Digital allein genügt nicht
[16.04.2025] Deutschland treibt die Digitalisierung des Schulunterrichts voran – während Skandinavien bereits zum Buch zurückkehrt. Wir fragten Klaus Zierer, Buchautor und Ordinarius für Schulpädagogik an der Universität Augsburg, wie digitales Lernen gelingen kann. mehr...
Dortmund: Support für die Schul-IT
[03.04.2025] Nach einer erfolgreichen Pilotphase wird das Modellprojekt IT-Schulcampus auf alle 155 Dortmunder Schulen ausgeweitet. Ab 2025/2026 sorgen Campusmanagerinnen und -manager für verlässlichen IT-Support vor Ort, um Lehrkräfte zu entlasten und digitales Lernen zu verbessern. mehr...
Braunschweig: Fortschritte bei Schul-IT
[02.04.2025] Die Stadt Braunschweig ist bei der digitalen Ausstattung der Schulen einen großen Schritt vorangekommen. Von 2019 bis 2024 flossen fast 30 Millionen Förder- und städtische Mittel in Netzwerke, WLAN und digitale Panels. mehr...
Mannheim: Bis Jahresende schnelles Netz in allen Schulen
[18.03.2025] In Mannheim sind bereits 48 Schulen ans Glasfasernetz angeschlossen. Bis Ende 2025 sollen auch die verbleibenden 32 folgen, darunter weit außerhalb liegende Standorte mit hohen Anbindungskosten. Weitere städtische Liegenschaften werden in den Ausbau einbezogen. mehr...
Würzburg: 26 Millionen Euro in Schulen investiert
[04.03.2025] Die Stadt Würzburg hat in den vergangenen vier Jahren 26 Millionen Euro in die Digitalisierung ihrer Schulen investiert und damit eine leistungsfähige IT-Infrastruktur geschaffen. Mehr als 18.000 Schülerinnen und Schüler profitieren nun von schnellem WLAN, digitalen Tafeln, Tablets und moderner Technik. mehr...
Reutlingen: DigitalPakt Schule gezielt genutzt
[24.02.2025] Die Stadt Reutlingen konnte das ihr zustehende Budget aus dem DigitalPakt Schule komplett ausschöpfen und gezielt einsetzen. Die Schulen seien nun mit moderner Technik ausgestattet und digital fit für die Zukunft. mehr...
Baden-Württemberg: SCHULE@BW erhält KI-Modul
[24.02.2025] Baden-Württembergs KI-Assistenz F13, bereits in der Landesverwaltung im Einsatz, steht nun auch Lehrkräften zur Verfügung. Die Open-Source-KI wird in die Digitale Bildungsplattform SCHULE@BW integriert und soll mit Chat-Funktionen sowie Dokumenten-Tools den Schulalltag erleichtern. mehr...
Dresden: Schul-App macht Geodaten lebendig
[19.02.2025] Mit der GeoSN-SchulApp können Schülerinnen und Schüler direkt auf amtliche Geodaten des Freistaats Sachsen zugreifen. Auch können sie damit selbst Geodaten erfassen, analysieren und visualisieren. Erstmals eingesetzt wurde die App am Gymnasium Dresden-Plauen – mit positiver Resonanz. mehr...
Kaiserslautern: Schulsoftware mit neuen Modulen
[19.02.2025] In Kaiserslautern wurde die Schulsoftware Sdui um digitale Krankmeldungen und ein Klassenbuch erweitert. Nach einer halbjährigen Pilotphase stehen die neuen Funktionen jetzt stadtweit zur Verfügung. Sie sollen die Kommunikation erleichtern und den Schulalltag effizienter gestalten. mehr...