Sonntag, 27. Juli 2025

Smart City Studie 2021Digitaler Fortschritt bleibt unzureichend

[11.10.2021] Die Unternehmensberatung Haselhorst Associates hat ihre Smart-City-Studie 2021 veröffentlicht. Die Spitzenplätze werden von Millionenstädten belegt, einige kleinere Städten sind Aufsteiger. Insgesamt jedoch bleiben die Digitalisierungsstrategien lückenhaft und wenig innovativ.

Kurz nachdem der Bitkom seinen jährlichen Smart City Index vorlegte (wir berichteten), hat nun auch die Unternehmensberatung Haselhorst Associates ihr Smart-City-Ranking veröffentlicht. Nach eigenen Angaben handele es sich dabei um den umfangreichsten Smart-City-Vergleich in Deutschland, der die 403 größten Städte Deutschlands ab 30.000 Einwohnern berücksichtige. Wie in den Vorjahren könnten auch in diesem Jahr vor allem die Millionenstädte als besonders gelten. München setze sich mit einem Digitalisierungs-Score von rund 48 Prozent knapp vor den letztjährigen Sieger Hamburg (47,7). Der Abstand zum Drittplatzierten Köln (46 Prozent) sei aber weiterhin gering und mache den sehr zähen digitalen Fortschritt ersichtlich, so Haselhorst Associates in einer Pressemitteilung. Erstmals seien in diesem Jahr zwei neue Smart-City-Bereiche berücksichtigt worden: Die Kategorien Digitaler Tourismus sowie Digitale Wirtschaft & Handel ergänzten die acht bisher schon untersuchten Kategorien (Strategie und Umsetzung, Digitale Infrastruktur, Digitale Mobilität, Digitale Energie & Umwelt, Digitale Gebäude & Quartiere, Digitale Gesundheit, Digitale Bildung und Digitale Verwaltung).

Digitaler Fortschritt trotz Ausnahmen unzureichend

Mit Blick auf die übrigen Top-10-Städte sei das Feld jedoch in Bewegung. So sei mit Bad Nauheim ein echter Hidden Champion auf dem fünften Platz (38 Prozent) gelandet – erstmals finde sich die hessische Kurstadt damit unter den besten Zehn des Rankings. Knapp vor der rund 32.000-Einwohner-großen Mittelstadt rangiere Darmstadt auf dem vierten Platz. Dies zeige, dass eine intelligente Stadtentwicklung keineswegs eine Frage der Bevölkerungszahl sei. Auch Kommunen weit unterhalb der Eine-Million-Einwohner-Grenze seien inzwischen anscheinend in der Lage, das Thema Smart City voranzutreiben. Dennoch sei der Digitalisierungsgrad deutscher Städte weiterhin recht niedrig. Noch nicht einmal die Spitzenreiter erreichten einen Digitalisierungsgrad von 50 Prozent, die Mehrheit der Kommunen weniger als 20 Prozent. Nach Einschätzung des Geschäftsführers von Haselhorst Associates, Arno Haselhorst, drohe Deutschland seine Klimaziele deutlich zu verfehlen, sollte sich daran nichts ändern. „Eine Energiewende ohne eine intelligente und ressourcenschonende Fortentwicklung der Kommunen ist schlichtweg nicht machbar“, so Haselhorst. Dass solche deutlichen Veränderungen in der kommunalen Weiterentwicklung möglich seien, zeige zumindest das gute Abschneiden Sindelfingens. Die etwa 65.000 Einwohner starke Kommune habe sich vom 322. Rang auf den 66. Platz verbessert. An zweiter Stelle der so genannten Emerging Cities rangiere Filderstadt mit einem Digitalisierungsgrad von inzwischen 24 statt 3 Prozent. Um zu verdeutlichen, wie die Aspekte Smart City und Nachhaltigkeit genau zusammenhängen, hat Haselhorst Associates neben dem Ranking auch einen Spezialbericht erstellt. (sib)





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