Freitag, 9. Mai 2025

Vitako-StudieDer Mehrwert digitaler Verwaltung

[20.05.2022] Jährlich über fünf Milliarden Euro sparen Bürgerinnen, Bürger, Unternehmen und Verwaltungen durch die digitalen Dienste der Vitako-Mitglieder ein. Zu diesem Ergebnis kommt eine Impact Analyse, die das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag von Vitako erstellt hat.
Vitako-Studie ermittelt den Mehrwert der digitalen Verwaltung.

Vitako-Studie ermittelt den Mehrwert der digitalen Verwaltung.

(Bildquelle: Screenshot via www.vitako.de)

Erstmals hat die Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister, Vitako, jetzt den Mehrwert der digitalen Verwaltung in Deutschland messen lassen. Wie Vitako mitteilt, hat das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) die Impact-Analyse durchgeführt. Demnach steigern digitale Verwaltungsangebote nicht nur die Effizienz von Verwaltungsprozessen. Die digitalen Dienste der Vitako-Mitglieder erwirken auch Einsparungen in Höhe von jährlich 5,1 Milliarden Euro. Außerdem sichern die Unternehmen mehr als 50.300 Jobs hierzulande.
Die wirtschaftliche Bedeutung der Mitgliederunternehmen berechnet sich laut Vitako aus der Summe von direkten (1,5 Milliarden Euro), indirekten (1,8 Milliarden Euro) und induzierten Effekten (0,6 Milliarden Euro) und ergibt insgesamt rund 4 Milliarden Euro. Der direkte Effekt beschreibe die Wertschöpfung, den Umsatz und die Anzahl der Beschäftigten der Vitako-Mitgliedsunternehmen selbst. Indirekte Effekte seien die Wertschöpfung, der Umsatz und die Leistungen der Beschäftigten in Unternehmen, die Vorleistungen an die Vitako-Mitgliedsunternehmen liefern. Die induzierten Effekte ergeben sich aus dem Umfang der wirtschaftlichen Aktivitäten (Wertschöpfung, Umsatz, Beschäftigung), die durch den Konsum der im direkten und indirekten Effekt ermittelten Beschäftigten in den Vitako-Mitgliedsunternehmen und deren Vorleistungslieferanten entstehen.

Zeitersparnis auf allen Ebenen

Die Zeit- und Kosteneinsparungen (5,1 Milliarden Euro) durch die gesteigerte Effizienz der Verwaltungsprozesse können in Beziehung zur direkten Wertschöpfung (1,5 Milliarden Euro) gesetzt werden, erklärt Vitako weiter. „Bemerkenswert an der Studie ist, dass die Gesellschaft für jeden Euro Wertschöpfung, den die kommunalen IT-Dienstleister erwirtschaften, zusätzlich 3,29 Euro einspart – indem Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen sowie die Verwaltung selbst Zeitersparnisse bei der Bewältigung ihrer nun digitalen Verwaltungsangelegenheiten erzielen“, sagt Hanno Kempermann, Geschäftsführer von IW Consult. Investitionen in die Verwaltungsdigitalisierung stellen laut Vitako also einen enormen Hebel dar und helfen, Ressourcen – insbesondere Steuergelder – einzusparen. Die deutsche Volkswirtschaft profitiere hiervon auf drei Ebenen. Zum einen werde der Verwaltungsaufwand in den Behörden reduziert. Die Angebote der kommunalen IT-Dienstleister entlasten sie im Wert von rund 2,4 Milliarden Euro. Zum anderen sparen Bürgerinnen und Bürger Zeit. Millionen von Menschen profitieren bereits von den digitalen Lösungen der Vitako-Mitglieder, beispielsweise bei der Kita-Anmeldung, der Kfz-Zulassung und der Beantragung von Ausweisdokumenten. Die Zeitersparnisse summieren sich laut Vitako zu einem monetären Wert von 900 Millionen Euro pro Jahr. Auch Unternehmen gewinnen durch digitale Verwaltungsprozesse Zeit im Wert von 1,8 Milliarden Euro.

Hoher Nutzen für Verwaltung, Gesellschaft und Unternehmen

Der gesellschaftliche Mehrwert reicht über die rein monetäre Nutzenbewertung hinaus, teilt Vitako mit. Denn die Digitalisierung erleichtere auch die Teilhabe der Bevölkerung an demokratischen Prozessen und am demokratischen Dialog. Die garantierte IT-Sicherheit schaffe in der Bevölkerung das nötige Vertrauen, um die digitalen Angebote wahrzunehmen. Für Synergien sorgen die IT-Dienstleister außerdem bei der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG). Rund 47.000 IT-Fachkräfte werden dafür benötigt. Die kommunalen IT-Dienstleister bündeln Expertenwissen, implementieren einheitliche Lösungen und unterstützen die Verwaltung durch die Digitalisierung der Angebote bei der OZG-Umsetzung. Routinetätigkeiten werden zugunsten komplexerer Vorhaben minimiert und bestehende IT-Fachkräfteengpässe können gelindert werden.
„Die Vitako-Studie hat gezeigt: die Gesellschaft und konkret Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen sowie Verwaltungen haben einen sehr hohen Nutzen durch die Verwaltungsdigitalisierung – damit das Potenzial weiter ausgeschöpft werden kann, ist eine dauerhafte und solide Finanzierung der kommunalen IT mehr als dringlich“, lautet das Resümee von Vitako-Geschäftsführer Ralf Resch.





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