Freitag, 19. September 2025

HeidelbergInnovativer Bürgerassistent

[01.07.2022] Ein neuer virtueller Bürgerassistent wird derzeit in der Stadt Heidelberg entwickelt. Anders als ein Chatbot kann er individuell auf die Fragen der Bürgerinnen und Bürger eingehen. Dahinter steht die KI-Technologie des Heidelberger Start-up Aleph Alpha.
Präsentation des Prototyps für den neuen Heidelberger KI-Bürgerassistenten.

Präsentation des Prototyps für den neuen Heidelberger KI-Bürgerassistenten.

v.l.: Dr. Philipp Lechleiter, Amt für Digitales und Informationsverarbeitung Heidelberg; Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner; Jonas Andrulis, Gründer und CEO von Aleph Alpha; Aleph Alpha-Mitarbeiter Ralf Lüling

(Bildquelle: Stadt Heidelberg)

Wann wird in meiner Straße der Müll abgeholt? Welche Konzerte finden am Wochenende statt? Und was hat der Gemeinderat beschlossen, um die Freiwillige Feuerwehr zu stärken? Diese und weitere Fragen soll in Heidelberg künftig ein digitaler Bürgerassistent beantworten können. Wie die Stadt in Baden-Württemberg mitteilt, handelt es sich dabei nicht um einen Chatbot, der vorgefertigte Antworten wiedergibt. Seine künstliche Intelligenz (KI) erlaube es ihm vielmehr, individuell auf die Fragen der Bürgerinnen und Bürger einzugehen. Er wisse beispielsweise, welche Umweltschutzmaßnahmen der Gemeinderat in den vergangenen Monaten beschlossen hat, unterfüttere seinen Bericht mit Informationen aus den zuständigen Fachämtern und stelle auf Wunsch direkt Kontakt zum Ideen-Management der Stadt her. Möglich mache dies die Technologie des Heidelberger Start-up Aleph Alpha. Dessen KI-Sprachmodelle können große Datenmengen schnell auswerten und aufbereiten. Verschiedene Anwendungen können auf dieser Basis entwickelt werden, die beispielsweise Berichte und Analysen aufstellen, virtuelle Assistenten zur Beantwortung von Fragen aufbauen oder hoch spezialisierte, bürokratische oder juristische Sprache zusammenfassen und strukturieren und in leicht verständliche Alltagssprache übersetzen. In die Lösung für Heidelberg seien außerdem vielfältige Erkenntnisse aus anderen Digitalangeboten der Stadt sowie direktes Feedback der Bürgerinnen und Bürger – etwa über den Chatbot Hardi oder die MeinHeidelberg-App – eingeflossen.
Die Software stellt nach Angaben der Stadt eine Made-in-Europe-Alternative zu vergleichbaren Technologien aus den USA oder aus China dar.

Bürger entscheiden über Namen der Lösung

In einer gründlichen Testphase und in engem Austausch mit dem Amt für Digitales und Informationsverarbeitung soll der Bürgerassistent nun weiter verbessert und auf seine künftige Aufgabe vorbereitet werden. Dann soll er nach Angaben der Stadt als digitaler Begleiter für die Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung stehen. „Mit dem neuen digitalen Bürgerassistenten ermöglichen wir nicht nur einen unkomplizierten Zugang zu den vielfältigen Dienstleistungen der Stadtverwaltung, wir schaffen für unsere Bürgerinnen und Bürger auch einen direkten Zugang zu allen relevanten Informationen“, kündigt Oberbürgermeister Eckart Würzner an. „Statt aufwendiger Recherche müssen sie dann nichts weiter tun, als eine nette Unterhaltung zu führen.“
Jonas Andrulis, Gründer und Geschäftsführer von Aleph Alpha, ergänzt: „ Mithilfe des KI-Bürgerassistenten werden Bearbeitungszeiten verkürzt und die Verwaltung effizienter und effektiver aufgestellt. Wir erhoffen uns von dem Projekt eine spürbare Verbesserung für die Nutzerinnen und Nutzer und eine erhebliche Qualitätssteigerung im Angebot der Verwaltung.“
Sein Aussehen verdankt der virtuelle Bürgerassistent der Heidelberger Produktionsfirma Bildbrauerei und der Kreativagentur Digital Brand Factory. Welchen Namen er tragen soll, können wiederum die Bürgerinnen und Bürger mitbestimmen. Bis 1. Juli 2022 können sie ihre Ideen beim Amt für Digitales und Informationsverarbeitung einreichen.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Panorama
Junger Mann mit einem Schreiben in der Hand rauft sich die Haare und schaut besorgt.

Dresden: Verständliche Behördenschreiben

[18.09.2025] Behördliche Schreiben sollen für rechtliche Eindeutigkeit sorgen – sind für Bürgerinnen und Bürger aber oft nur schwer verständlich. Die Stadt Dresden möchte das ändern: Eine Umfrage soll helfen, Verwaltungstexte klarer, verständlicher und bürgernäher zu gestalten. mehr...

Porträt einer Frau mit Kopfhörern in Office-Umgebung, die konzentriert zuhört.

Podcast: Deutschland-Index 2025 zum Hören

[05.09.2025] Welche Entwicklungen lassen sich bei digitaler Infrastruktur, Nutzungsverhalten und Verwaltungsdigitalisierung in den bundesdeutschen Ländern beobachten? Der ÖFIT-Podcast bereitet aktuelle Zahlen zu diesen und anderen Fragen ohrenfreundlich auf. mehr...

Wildschwein auf einer Lichtung

Kreis Kassel: Digitaler Service für Jäger

[15.08.2025] Die sogenannte Digitale Wildmarke erleichtert Jägern im Kreis Kassel jetzt die vorgeschriebene Abgabe von Trichinenproben. Gekühlte Briefkästen und ein App-gestütztes Verfahren verbessern nicht nur den Service für die Jäger, sondern stärken auch die Früherkennung von Tierseuchen. mehr...

Mithilfe eines CDO widmet sich die Stadtverwaltung Bonn der Digitalisierung.

Bonn: Modellkommune für Verwaltungsmodernisierung

[14.08.2025] Die Bundesstadt Bonn will sich als Modellkommune der Initiative „Für einen handlungsfähigen Staat“ bewerben. Ziel ist es, innovative Verwaltungsansätze zu erproben, Verfahren zu beschleunigen und Bürokratie abzubauen – im Rahmen demokratischer Prozesse. mehr...

Frauenhände die auf einem Laptop tippen mit einem Overlay aus Binärcode.

München/Schleswig-Holstein: Gemeinsam für gute Nutzererlebnisse

[04.08.2025] Im Projekt KERN setzen München und Verwaltungscloud.SH künftig gemeinsam Impulse: Sie übernehmen die Federführung für eine neue Technologieanbindung und stärken so die Entwicklung eines länderübergreifenden UX-Standards für die Verwaltung. mehr...

KGSt: Kooperation mit der DUV vereinbart

[24.07.2025] Um das kommunale Management weiter zu stärken, haben die KGSt und die Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften (DUV) Speyer eine Kooperation geschlossen. mehr...

drei Personen vor einem Bildschirm, Frauengesicht auf Bildschirm

Fraunhofer IESE: Digitale Dörfer werden Smartes Land

[16.07.2025] Das Fraunhofer-Institut IESE, die Deutsche Assistance und die Versicherungskammer Bayern haben die Smartes Land GmbH gegründet. Damit werden die Plattformlösungen DorfFunk und BayernFunk aus dem Forschungsprojekt „Digitale Dörfer“ in den dauerhaften Betrieb überführt und unter einem gemeinsamen Dach weiterentwickelt und betrieben.  mehr...

Logo Digitaltag 2025 Digitale Demokratie

Studie: Viele fühlen sich digital abgehängt

[03.07.2025] Eine repräsentative Studie anlässlich des Digitaltags zeigt, dass in Deutschland zwar eine große Offenheit gegenüber digitalen Angeboten besteht, viele Menschen sich aber digital abgehängt fühlen und ihre eigenen Digitalkompetenzen eher schlecht bewerten. mehr...

Close up photo of a stack of moving boxes

In eigener Sache: K21 media zieht um

[01.07.2025] Seit 2001 versorgen die Publikationen von K21 media Kommunen, Entscheider auf Landes- und Bundesebene sowie Stadtwerke mit aktuellen und umfassenden Informationen zu relevanten Themen. Nun schlägt der Verlag sein Hauptquartier in der Landeshauptstadt Stuttgart auf. mehr...

Cover der Studie „Top 100 Wirtschaft 2.0“

Studie: Digitale Verwaltungservices für Unternehmen

[01.07.2025] Digitale Verwaltungsangebote für Unternehmen haben ein großes Potenzial, das noch bei Weitem nicht ausgeschöpft wird. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie des Unternehmens init. mehr...

Cover Deutschland-Index der Digitalisierung 2025

Studie: Digitalisierungsindex 2025 veröffentlicht

[26.06.2025] Im Rahmen des Zukunftskongresses Staat & Verwaltung (23. bis 25. Juni, Berlin) hat das Kompetenzzentrum Öffentliche IT (ÖFIT) am Fraunhofer-Institut FOKUS den Deutschland-Index der Digitalisierung 2025 vorgestellt. Demnach schreitet die Digitalisierung zwar in vielen Bereichen voran, jedoch bestehen zwischen den einzelnen Bundesländern weiterhin erhebliche Unterschiede. mehr...

Ein Mann (Torso) sitzt an seinem Schreibtisch mit Stift und Papier, vor sich hat er Stapel von Euromünzen sowie ein Glas, in das er etwas Kleingeld wirft.

Umfrage: IT-Budgets zu eng bemessen

[24.06.2025] Ihr Jahresbudget halten weniger als 18 Prozent der IT-Fachkräfte im öffentlichen Sektor für ausreichend. Das zeigt eine weltweite Umfrage von SolarWinds unter rund 100 Fachleuten. Viele sehen Projekte gefährdet und Budgetkürzungen als wachsendes Sicherheitsrisiko. mehr...

Julia Kuklik, Leiterin des Stadtarchivs Gütersloh, und Lena Jeckel, Leiterin des Fachbereichs Kultur, vor einem der QR-Codes auf dem Berliner Platz (Foto: Stadtarchiv).

Gütersloh: Per QR-Code in die Vergangenheit

[16.06.2025] Im Rahmen des Projekts „Tritt in die Vergangenheit“ macht die Stadt Gütersloh Geschichte digital erlebbar. Dazu wurden QR-Codes über das gesamte Stadtgebiet verteilt. mehr...

Blick auf die PegelApp auf einem Smartphone. Man sieht zahlreiche blau markierte Messpunkte, aber wenig Details.

Kreis Soest: Moderner Hochwasserschutz

[13.06.2025] Der Kreis Soest hat seine PegelApp erweitert. Nicht nur wird jetzt das gesamte Kreisgebiet mit rund 30 Pegelmesspunkten abgedeckt, auch neue Funktionen sind hinzugekommen. So sind jetzt Warnschwellen individuell festlegbar, zudem gibt die App konkrete Handlungsempfehlungen. mehr...

Ein Mann sitzt an einem Schreibtisch mit Steuerformularen und füllt diese manuell aus.

Nordrhein-Westfalen: Gewerbesteuerbescheid erfolgreich pilotiert

[13.06.2025] Der digitale Gewerbesteuerbescheid kann Prozesse in Unternehmen, bei Steuerberatern, Kommunen und der Steuerverwaltung vereinfachen. In Nordrhein-Westfalen sind die Kommunen nach einer erfolgreichen Pilotphase aufgefordert, die Einführung des Verfahrens – mit Unterstützung des Landes – voranzutreiben. mehr...