Digitale VerkehrssteuerungParkzonen intelligent nutzen

Für Autofahrer wird die Parkplatzsuche in den Großstädten hierzulande zunehmend zur Herausforderung.
(Bildquelle: hanoiphotography/123rf.com)
In deutschen Großstädten ist die Parkplatzsuche zu einer echten Zeitfresserin geworden. Darüber berichtet jetzt der Parksystemanbieter Avantpark. In Frankfurt am Main beispielsweise koste sie im Durchschnitt zehn Minuten. Hochgerechnet auf das Jahr sind das 65 Stunden – also knapp drei Tage – im Stop-and-go-Modus. In Berlin, Düsseldorf, Hamburg, München und Köln schaue es ähnlich aus. Hier müssen Autofahrer im Durchschnitt neun Minuten lang suchen, bis sie einen freien Platz gefunden haben. Doch auch in kleineren Städten gebe es zunehmend Probleme mit überlasteten Stellplätzen und ausweichendem Parkverkehr in umliegenden Wohngebieten.
Bis zu 40 Prozent des Stadtverkehrs werden laut Avantpark durch die Parkplatzsuche verursacht. Das habe unnötige Emissionen und ein erhöhtes Verkehrsaufkommen zur Folge. Zudem sei sie für die Autofahrer mit hohen Kosten verbunden. Laut einer Schätzung, die den durchschnittlichen Stundenlohn und den Spritverbrauch berücksichtigt, kostet sie in Frankfurt jährlich rund 1.400 Euro. In Berlin sind es immerhin 1. 358 Euro. Sollten Städte und Gemeinden also neue Flächen versiegeln, um mehr Parkraum anbieten zu können?
Mario Feghali, der bei Avantpark für Vertrieb und Kundenbetreuung zuständig ist, hat einen besseren Vorschlag: „Städte sollten ihre bestehenden Parkzonen intelligenter nutzen.“ Das im Jahr 2020 gegründete Unternehmen hat dafür die passende Lösung. Sie kommt dank lückenloser Kennzeichenerkennung ohne Schrankensysteme und Ticketautomaten aus. Da Falschparker automatisch erkannt werden, könne sogar Kontrollpersonal eingespart werden. „In Summe werden die Kosten und der Verwaltungsaufwand reduziert“, erklärt Feghali.
Daten für eine neue Infrastruktur
Obendrein erhalten die Kommunen wichtige Daten über die Parkplatznutzung. Zum einen zeigt die Anwendung die Belegung in Echtzeit an. So können die Städte und Gemeinden den Parksuchverkehr gezielt steuern und die Auslastung entsprechend optimieren. Zum anderen können die Daten in anonymisierter Form beim passgenauen Ausbau der Infrastruktur helfen. Es lässt sich beispielsweise die optimale Anzahl an E-Ladesäulen pro Fläche oder das Verhältnis zwischen Kurzzeit- und Dauerparkern für die einzelnen Standorte ermitteln.
„Kleine Städte regeln das Parkgeschäft meist eigenständig über kommunale Unternehmen“, beobachtet Feghali. „Viele Großstädte haben diese Aufgabe hingegen an private Betreiber übertragen. Der Trend geht allerdings dahin, dass auch sie das Geschäft mit den Stellplätzen wieder selbst übernehmen.“ In jedem Fall sollte die Parkraumbewirtschaftung als Teil der Stadtplanung verstanden werden, lautet die Empfehlung des Experten. „Als Teil des Mobilitätskonzepts kann die effiziente Stellplatznutzung zur Verringerung des Verkehrs in Innenstädten beitragen“, fasst er zusammen. „Um die Teilbereiche besser aufeinander abstimmen zu können, sollten die Gemeindevertreter hier den gesamten ruhenden Verkehr betrachten. Dazu zählt das Parken auf der Straße und das Anwohner- sowie Dauerparken ebenso wie die Quartiersgaragen.“ Darin sieht Feghali die Zukunft für die Verkehrsplanung. „Die Parkgebühren werden sich am Verkehrsaufkommen und Bedarf orientieren“, prognostiziert er. Das würde vor allem kleineren Kommunen helfen, da Autofahrer nicht mehr nur auf kostenfreie Stellplätze in den Nachbarstädten ausweichen würden.
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