GöttingenAusbau des städtischen Messnetzes

Das Sensoriknetz erhebt ausschließlich umweltbezogene Daten, personenbezogene Informationen werden nicht erfasst.
(Bildquelle: plaifahwannapa11/123rf.com)
In Göttingen sollen Umwelt- und Klimadaten noch umfassender erfasst werden. Mit diesem Ziel baut die niedersächsische Kommune laut eigenen Angaben ihr Sensoriknetzwerk aus. Derzeit umfasst das Netz Pegelsensoren, Sensoren zur Baumgesundheit, Wettersensoren und Sensoren zur Übermittlung von Verbrauchsdaten. Die Installation zusätzlicher Wettersensoren und weiterer Umweltmesspunkte sei bereits geplant.
Die Pegelsensoren sind entlang der Flüte am Kiessee in der Göttinger Südstadt installiert. Sie sollen dabei helfen, die Entwicklung bei Starkregenereignissen besser einschätzen zu können. An derzeit zwölf Messstellen werde außerdem der Grundwasserpegel automatisiert und tagesaktuell erfasst. So könne beobachtet werden, wie sich die Pegel im Jahresverlauf oder bei Extremwetterlagen verändern.
Die Sensoren zur Baumgesundheit seien im Wurzelbereich bestimmter Bäume zu finden. Hinzu kommen sogenannte Dendrometer an den Stämmen. Die Stadt erhalte somit Daten zur Bodenfeuchte in verschiedenen Tiefen sowie zur Vitalität der Bäume. Diese Informationen sollen zukünftig helfen, den Wasserbedarf präziser einzuschätzen und besonders die Pflege von Jungbäumen zielgerichtet anzupassen.
Ohne personenbezogene Informationen
Die Klima- und Wettersensoren erfassen an ausgewählten Standorten die Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Wind und Niederschlag, während die Sensoren zur Übermittlung von Verbrauchsdaten von den Stadtwerken Göttingen im Wärme- und Wasserbereich eingesetzt werden. Hier übermitteln moderne Zähler die Messwerte automatisiert und verschlüsselt über ein LoRaWAN, wodurch die manuelle Ablesung entfalle. Die Datenpakete sind laut Göttingen technisch gesichert und nicht mit personenbezogenen Informationen verknüpft.
Die Stadt stelle insgesamt sicher, dass über das Sensoriknetz ausschließlich umweltbezogene Daten erhoben werden. Personenbezogene Informationen werden gar nicht erst erfasst. Bei ausgewählten Projekten sei vorgesehen, Messdaten öffentlich zur Verfügung zu stellen, um Transparenz zu schaffen und Forschung sowie Innovation zu unterstützen. Langfristig sollen die Messdaten ohnehin in Forschung, Analysen und Planungsprozesse einfließen.
Kooperation mit Stadtwerken, Energieversorger und Wissenschaft
Im Rahmen der Projekte kooperiert die Stadt eng mit den Stadtwerken und dem Energieversorger EAM. Die Stadtwerke stellen das Funknetz bereit, über das die Sensoren ihre Daten versenden. Die Masten der Straßenbeleuchtung der EAM bieten in vielen Fällen die Möglichkeit, Sensoren an schon bestehender Infrastruktur zu installieren, sodass sie optisch so wenig wie möglich stören.
Bei einzelnen Sensorprojekten arbeitet die Stadt außerdem eng mit Forschungseinrichtungen zusammen. Sie unterstützen mit wissenschaftlicher Expertise etwa in Bodenforschung, Hydrologie und Klimabeobachtung. Durch diese Kooperationen können Messmethoden weiterentwickelt, Daten fachlich eingeordnet und gemeinsame Pilotprojekte realisiert werden.
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