Landkreis BautzenAbschluss des Breitband-Ausbaus

Das Projekt Kunstkästen hat 130 der grauen Netzverteiler, die im Zuge des Breitband-Ausbaus aufgestellt wurden, bunt gestaltet.
(Bildquelle: Deutsche Telekom)
Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit sind jetzt die Breitband-Projekte Cluster 1 bis 9 abgeschlossen, in deren Verlauf rund 60.000 Haushalte und Unternehmen in 55 Kommunen des Landkreises Bautzen mit Glasfaser versorgt wurden. Wie die Deutsche Telekom berichtet, bieten die neu errichteten Glasfaseranschlüsse nun alle Möglichkeiten für digitale Anwendungen wie Homeoffice, Homeschooling, Smart Home, Streaming, Gaming oder auch Telemedizin. Dafür habe das Telekommunikationsunternehmen 12.000 Kilometer Glasfaser verlegt, über 2.000 Kilometer Tiefbau realisiert und rund 1.500 Glasfaser-Verteiler im gesamten Landkreis neu aufgestellt.
Die Gesamtkosten des Projekts von knapp 200 Millionen Euro wurden von Bund, Land und Landkreis im Rahmen der Wirtschaftlichkeitslücke mit 104,5 Millionen Euro gefördert.
Damit ende vorerst das größte Glasfaser-Ausbauprojekt, das es derzeit in Europa gibt. In diesem Rahmen konnten in den so genannten weißen Flecken Versorgungsraten unter 30 Megabit pro Sekunde beseitigt werden. Der Landkreis Bautzen sei auch weiterhin bestrebt, den Ausbau mit Glasfaser voranzutreiben. Mit dem Cluster 10 sei bereits das nächste Projekt auf den Weg gebracht worden. Weitere rund 8.000 Haushalte und noch einmal 820 Unternehmen sollen hier in den nächsten Jahren erschlossen werden.
Bautzen: Vorreiter in Sachsen
Bei dem feierlichen Abschluss des Breitband-Projekts am Barockschloss in Neschwitz seien unter anderem anwesend gewesen: Landrat Michael Harig, die Verantwortliche für das Großprojekt Birgit Weber, Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Dido Blankenburg, Vorstandsbeauftragter der Deutschen Telekom für Breitband-Kooperation in Deutschland, und der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer. Letzterer erläuterte bei diesem Anlass: „Schnelles Internet ist ein wichtiger Standortfaktor. Deshalb unterstützt der Freistaat Sachsen den Ausbau und alle Bemühungen, hier noch schneller voranzukommen. Der Landkreis Bautzen ist bei dem Thema einer der Vorreiter in Sachsen. Als einer der ersten startete er 2016 mit eigenen Projekten. Die Initiative und die Hartnäckigkeit aller Beteiligten hat sich gelohnt – mehrere Ausbauvorhaben konnten bis heute erfolgreich abgeschlossen werden. Davon profitieren zum einen private Haushalte, zum anderen aber auch unsere Unternehmen. Es ist gut, wenn wir weiter Tempo machen beim Breitband-Ausbau in der Fläche. Das stärkt den ländlichen Raum insgesamt und macht das Leben und Arbeiten dort attraktiver.“
Andreas Scheuer ergänzte: „Alle reden über digitale Infrastruktur. Wir machen und der Landkreis Bautzen profitiert: 60.000 Haushalte, Unternehmen und Schulen werden an das schnelle Internet angeschlossen. Fast 70 Millionen Euro haben wir in die neuen Ausbauprojekte investiert. 15 weitere Projekte werden noch folgen. Damit stärken wir den ländlichen Raum als zentralen Lebens- und Wirtschaftsanker für viele Menschen und Unternehmen. Bildung, Homeoffice, Vertrieb, Logistik und vieles mehr sind einfacher, schneller, digitaler möglich. Genau dafür brauchen wir die Gigabit-Netze – auf dem Land wie auch in der Stadt. Mit massiven Investitionen treiben wir bundesweit den Ausbau der Glasfasernetze voran.“
Breitband verschafft Standortvorteile
Dem pflichtete Landrat Michael Harig bei: „Ähnlich der Erschließung der Region durch die Eisenbahn vor 150 Jahren schaffen wir für unseren Landkreis mit dem Breitband-Ausbau Standortvorteile, die es nun zu nutzen gilt. Technologisch haben wir also einen ganz großen Schritt gemacht, der bundesweit seinesgleichen im ländlichen Raum sucht. Die gewerbliche Wirtschaft profitiert davon ebenso wie alle privaten Nutzer – vom Schüler bis zum Senior, von der Telemedizin, der Telearbeit bis hin zum autonomen Verkehr: Mit der Glasfasererschließung sind die Grundlagen für eine gute Entwicklung geschaffen.“
Der Wirtschaftsminister Martin Dulig fügte dem hinzu: „Der Glasfaserausbau im Landkreis Bautzen ist ein Vorzeigeprojekt für Sachsen und ganz Deutschland. Ein zügiger Breitband-Ausbau ist nicht nur für die wirtschaftliche Entwicklung des Freistaats maßgeblich, er hilft auch im privaten Bereich, die Zukunftstechnologien – von den Anwendungen für 5G bis hin zum autonomen Fahren – zu etablieren. Der Landkreis hat als erster Kreis im Freistaat den Ausbau in die Hand genommen und vorangetrieben und damit einen Mehrwert geschaffen, der die ganze Region deutlich attraktiver macht – sowohl für seine Bürgerinnen und Bürger als auch die Wirtschaft. Mein Dank geht daher an den Landkreis, die Verwaltung und den Kreisrat, die sich dieses wichtigen Themas angenommen haben und damit zur Daseinsfürsorge maßgeblich beitragen. Außerdem möchte ich meinem ehemaligen Staatssekretär und Bautzener Kreisrat Stefan Brangs danken, der ein echter Treiber war, da ihm dieses Projekt ein Herzensanliegen war.“
Größtes Einzelprojekt dieser Art in Europa
Dido Blankenburg fasste zusammen: „Wir sind stolz, dass wir den Landkreis Bautzen seinerzeit von unserem Angebot überzeugen konnten und bedanken uns für das Vertrauen. Es handelt sich um das größte Einzelprojekt dieser Art in Europa. Wir zeigen, dass ländlicher Raum und schnelles Internet kein Widerspruch sind. Damit ist der Landkreis Bautzen einer der ersten an der Weltspitze im Bereich der digitalen Infrastruktur.“
„Als wir mit dem Breitband-Projekt gestartet sind, konnten wir das Ausmaß und auch die Bedeutung noch nicht erahnen“, erläutert Birgit Weber. „Ähnlich wie öffentliche Verkehrswege oder Energie- und Wasserversorgungsnetze sind auch Breitband-Netze für die Entwicklung einer Region, einer Stadt oder einer Gemeinde unabdingbar. In einer Rekordbauzeit von zweieinhalb Jahren schließen wir nun das bedeutendste Infrastruktur-Projekt des Landkreises Bautzen ab. Dieses Ergebnis soll uns Motivation und Anspruch für die Umsetzung weiterer Projekte sein.“
Die Deutsche Telekom berichtet, dass Birgit Weber anschließend in Neschwitz ein Projekt vorstellte, um mehr Farbe und Kunst in den öffentlichen Raum zu bringen. Ähnlich der Initiative Kunst am Bau und KunstBUS entstehen so genannte KunstKÄSTEN. Insgesamt 130 der grauen Netzverteiler, die im Zuge des Breitband-Ausbaus aufgestellt wurden, werden nun in einem Pilotprojekt bunt gestaltet, indem sie in bedruckte Hussen gehüllt und so in Szene gesetzt werden.
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