Dienstag, 16. Dezember 2025

Digitalgipfel 2022Datennutzung im Fokus

[13.12.2022] Der diesjährige Digitalgipfel stand im Zeichen der Daten. Die Gründungskommission Dateninstitut präsentierte ihren ersten Zwischenbericht. Darüber hinaus stellte Bundesinnenministerin Faeser datengetriebene Projekte zu Mobilität, öffentlicher Vergabe und Wirtschaft vor.
Beim Digitalgipfel 2022 hat die Gründungskommission für das Dateninstitut ihren ersten Zwischenbericht an Nancy Faeser und Robert Habeck übergeben.

Beim Digitalgipfel 2022 hat die Gründungskommission für das Dateninstitut ihren ersten Zwischenbericht an Nancy Faeser und Robert Habeck übergeben.

(Bildquelle: Bundesfoto)

Der Digitalgipfel, der Anfang Dezember 2022 in Berlin stattfand (wir berichteten), stand unter dem Motto „Daten – Gemeinsame Digitale Werte schöpfen“. Im Rahmen des Kongresses stellte die Gründungskommission erste Ideen für das Dateninstitut vor und übergab einen Zwischenbericht an Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Die Gründung eines Dateninstituts für Deutschland ist ein Auftrag aus dem Koalitionsvertrag. Das Institut soll die Datenverfügbarkeit und -standardisierung vorantreiben sowie Datentreuhändermodelle und Lizenzen etablieren und so dabei helfen, die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Potenziale von Daten besser auszuschöpfen. Das Dateninstitut soll ein schlagkräftiger nationaler Akteur werden, der das Datenökosystem koordiniere, Innovationen ermögliche, evidenzbasiert berate und damit eine sozialökologische Transformation unterstütze. So fasst das Bundesinnenministerium (BMI), das gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) die Gründungskommission des Dateninstituts berufen hatte, dessen zukünftige Aufgaben zusammen.

Monitoring, Vernetzung und Etablieren von Standards

Die fünfköpfige Gründungskommission mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft empfiehlt für den Aufbau und für die Arbeit des Dateninstituts einen bedarfsorientierten, agilen Ansatz. Die Mitglieder schlagen vor, die Aufgaben und Arbeitsweise des Dateninstituts auf Basis konkreter Anwendungsfälle zu entwickeln. So hat die Gründungskommission drei exemplarische Anwendungsfälle identifiziert, bei denen Verbesserungspotenzial beim Zugang, Teilen und der Standardisierung von Daten besteht. Diese Use Cases kommen aus den Bereichen der Mobilitätsdaten, Gesundheitsdaten und der stärker referenzbasierten politischen Entscheidungen. Als wichtigste Aufgabenfelder für das Dateninstitut werden ein Monitoring des Datenökosystems, die Vernetzung über Sektorengrenzen hinweg sowie die Beratung und Standardsetzung beim Teilen und Nutzen von Daten identifiziert. Dem Zwischenbericht gingen umfassende Stakeholder-Konsultationen mit Workshops, Einzelinterviews und eine Online-Befragung voraus.
Das Gründungskonzept soll in den kommenden Wochen unter Berücksichtigung der Empfehlungen der Gründungskommission erarbeitet werden. Dabei soll die Gründungskommission die Bundesregierung weiterhin unterstützen.

Projekte für nachhaltige Datennutzung

Neben dem Digitalinstitut wurden beim Digitalgipfel weitere Projekte vorgestellt, die zu der vom BMI geführten Plattform „Offene Verwaltung – Daten intelligent nutzen“ gehören. Diese Plattform wird von Bundesinnenministerin Nancy Faeser und dem Vizepräsidenten der Initiative D21, Marc Reinhardt, geleitet.
Der Pulsmesser für die Wirtschaft ist eine Anwendung des Statistischen Bundesamts, welche die Entwicklung aktueller Wirtschaftsindikatoren in Echtzeit abbildet. Der Pulsmesser soll nach Angaben des BMI eine schnelle Einordnung der wirtschaftlichen Situation auf Basis der wichtigsten Konjunkturindikatoren ermöglichen. Er ist Teil des Dashboard Deutschland, auf dem amtliche und nichtamtliche Daten zugänglich gemacht werden.
Der Mobilitätskompass ist ein datenbasiertes Simulationsmodell, das auf große Datenmengen aus unterschiedlichen Quellen zugreift. Simuliert wird die Entwicklung des Hamburger Stadtverkehrs bis 2030. Diese Daten helfen bei der Verkehrsplanung und unterstützen Bürger bei eigenen Mobilitätsentscheidungen. Der Prototyp wurde vom Statistischen Bundesamt mit Unterstützung der Hansestadt entwickelt. Die Simulation soll auf weitere Großstädte ausgeweitet werden.
Der Datenservice Öffentlicher Einkauf bündelt alle veröffentlichungspflichtigen Verfahrens- und Entscheidungsdaten von allen Vergabeplattformen in Bund, Ländern und Kommunen in einer multifunktionalen Serviceplattform. Entwickelt wurde das Angebot vom BMI, dem Beschaffungsamt des BMI und der Freien Hansestadt Bremen. Die qualitätsgesicherten Daten werden zentral und standardisiert als Open Data zur Auswertung und Weiterverwendung zur Verfügung gestellt. Auch Unternehmen können die Daten nutzen.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik
Ein Bürotisch ist komplett von unterschiedlichen Stapeln an Dokumenten bedeckt.

Deutscher Landkreistag: Kommunen in Modernisierungsagenda einbinden

[11.12.2025] Die von Bund und Ländern vereinbarte föderale Modernisierungsagenda bewertet der Deutsche Landkreistag (DLT) als positiv. Damit Bürger, Unternehmen und Kommunen jedoch tatsächlich entlastet werden, ist ein enger Schulterschluss mit Landkreisen, Städten und Gemeinden bei der Umsetzung erforderlich. mehr...

Porträt von Lydia Hüskens

Sachsen-Anhalt: Zentrale Serviceagentur für Kommunen

[08.12.2025] Eine Machbarkeitsstudie aus Sachsen-Anhalt zeigt, dass eine zentrale Serviceagentur für Kommunen Verwaltungsabläufe beschleunigen und verbessern kann. Digitalministerin Lydia Hüskens kündigte an, dass ab 2026 sukzessive eine Unterstützungseinheit für Kommunen umgesetzt werden soll. mehr...

Abstrakte Darstellung eines Besprechungsraums in dem die Silhouetten mehrerer Personen zu sehen sind, die an einem Besprechungstisch sitzen.

IT-Planungsrat: Kommunalbeirat NOOTS

[08.12.2025] Das Kommunalgremium des IT-Planungsrats übernimmt im Zuge der Neuaufstellung des Nationalen Once-Only-Technical-Systems (NOOTS) zusätzlich die Rolle des Kommunalbeirats NOOTS. Es hat dabei keine Entscheidungsbefugnis, sondern erfüllt eine Resonanz- und Feedbackfunktion. mehr...

Blick in einen gut besetzten Sitzungssaal mit rechteckiger Tischanordnung.

4. Digitalministerkonferenz: Bessere Zusammenarbeit aller Ebenen

[27.11.2025] Bei der 4. Digitalministerkonferenz in Berlin setzte Niedersachsens Digitalministerin Daniela Behrens den Schwerpunkt auf föderale Zusammenarbeit: Sie forderte eine engere, effektivere Zusammenarbeit aller föderaler Ebenen und den Zugang zu Services des ITZBund auch für Länder und Kommunen. mehr...

Oldenburger Rathaus und Degodehaus

Oldenburg: Mit neuem Amt in die digitale Zukunft

[27.11.2025] Alle Aufgaben rund um digitale Verwaltungsprozesse und die IT-Infrastruktur bündelt die Stadt Oldenburg ab Anfang kommenden Jahres in einem eigenen Amt für digitale Transformation. Das soll Abstimmungsaufwände reduzieren, Prozesse beschleunigen und dauerhaft zu innovativen, bürgernahen Angeboten beitragen. mehr...

Ein Zukunftskongress-Spezial nimmt den Status quo der Verwaltungsdigitalisierung hierzulande in den Blick.

Föderale Modernisierungsagenda: Jetzt muss gehandelt werden

[27.11.2025] Der Nationale Normenkontrollrat mahnt die in der Föderalen Modernisierungsagenda vorgesehene bessere Aufgabenbündelung mit Nachdruck an. Die Ministerien müssten dieses Projekt konsequent weiterverfolgen, um Effizienz und Entlastung der Kommunen zu sichern. mehr...

Gruppenfoto vor Vitako-Logo

Vitako: 20 Jahre Austausch und Innovation

[11.11.2025] Seit zwei Jahrzehnten vertritt Vitako die Interessen der kommunalen IT-Dienstleister. Bei der Jubiläumsfeier würdigte Digitalminister Karsten Wildberger in klaren Worten die Rolle der Kommunen als Ausgangspunkt digitaler Verwaltung und rief zu enger Zusammenarbeit mit Bund und Ländern auf. mehr...

Hamburg-CIO Annika Busse

Hamburg: Annika Busse ist die neue CIO

[11.11.2025] Annika Busse ist die neue CIO der Freien und Hansestadt Hamburg. Die bisherige stellvertretende Hamburg-CIO hat zum 1. November die Nachfolge von Jörn Riedel angetreten, der nach langjährigem Wirken in den Ruhestand verabschiedet wurde. mehr...

Gruppenbild der Teilnehmenden an der Sitzung des Kommunalgremiums.

IT-Planungsrat: Kommunaler Input zu digitalstrategischen Themen

[23.10.2025] Der IT-Planungsrat stellt die strategischen Weichen für die Verwaltungsdigitalisierung – und bindet dabei auch Kommunen ein. Beim letzten Treffen des Kommunalgremiums ging es um die zentralen Bereitstellung von EfA-Leistungen und eine Aufgabenneuordnung zur Entlastung von Kommunen. mehr...

Diagramme und Datenvisualisierung in leuchtenden Farben.

Bitkom-Dataverse: Datenbank zum digitalen Deutschland

[21.10.2025] Mit dem Bitkom-Dataverse soll das größte kostenlose Onlineportal mit Zahlen und Statistiken zum Digitalen Deutschland entstehen. Es umfasst Daten unter anderem aus den Bereichen Bildung, Künstliche Intelligenz, Cybersicherheit, Verwaltung sowie Mobilität. Auch die Bitkom-Indizes wie der Länderindex oder Smart-City-Index sind enthalten. mehr...

Fachwerkhäuser im historischen Stadtzentrum von Backnang, mit Rathaus und Marktplatz

Baden-Württemberg: Kommunen als Treiber der Entbürokratisierung

[20.10.2025] In Baden-Württemberg wurde das Kommunale Regelungsbefreiungsgesetz beschlossen. Damit erhalten Kommunen und Zweckverbände mehr Flexibilität bei der Neugestaltung und Vereinfachung von Verwaltungsverfahren. Sich bewährende Neuerungen sollen landesweit umgesetzt werden. mehr...

Mehrere Zahnräder liegen neben- und übereinander.
bericht

Digitalisierung: Zehn-Punkte-Plan von Vitako

[10.10.2025] Im Rahmen eines Zehn-Punkte-Plans hat die Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister, Vitako, Vorschläge für eine gezielte Förderung der Digitalisierung erarbeitet. Als wichtiger Aspekt wird dabei die ebenenübergreifende Zusammenarbeit betont. mehr...

Foto von Bayerns Digitalminister Fabian Mehring
interview

Bayern: Täglich Vollgas geben

[09.10.2025] Bayerns Digitalminister Fabian Mehring spricht über die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz, eine proaktive Verwaltung und erläutert, warum der Freistaat bei der Verwaltungstransformation so erfolgreich ist. mehr...

Dr. Karsten Wildberger hält seine Keynote auf der Smart Country Convention 2025
bericht

BMDS: „Wir haben Wildwuchs entwickelt.“

[08.10.2025] Bundesdigitalminister Karsten Wildberger stellte auf der Smart Country Convention in Berlin die Modernisierungsagenda der Bundesregierung vor. Als deren dickstes Brett bezeichnete er die Verwaltungsdigitalisierung. mehr...

Bitkom: Digitalisierung vor Ort voranbringen

[29.09.2025] Mit Blick auf die anstehende Kabinettsklausur legt der Bitkom eine Modernisierungsagenda für Staat und Verwaltung vor. Sie fordert eine Föderalismusreform und verbindliche IT-Standards, um Bund und Kommunen zu engerer Zusammenarbeit bei der Verwaltungsdigitalisierung zu verpflichten. mehr...