Samstag, 2. August 2025

MünchenErfahrungen mit digitalem Lernen

[08.03.2022] Die Pandemie brachte den Verwaltungen einen starken Digitalisierungsschub – und auch die Beschäftigten mussten sich auf ganz neue Arbeitsbedingungen einstellen. Um diesen Prozess zu unterstützen, hat die Stadt München zahlreiche digitale Fortbildungsangebote geschaffen.

Die Stadt München setzt bei der Fortbildung ihrer Beschäftigten auch auf digitale Lernangebote, um den Herausforderungen der Digitalisierung zu begegnen. Verschiedene Fortbildungsformate sollen dazu beitragen, Mitarbeiter und Führungskräfte auf die digitale Transformation vorzubereiten. In ihrem Digitalisierungsblog „München.Digital.Erleben.“ berichtet die Stadt über die Erfahrungen mit diesen Angeboten.
Insbesondere in den vergangenen Monaten habe sich die Arbeit der städtischen Angestellten von Grund auf verändert und werde dies auch weiterhin tun, schreibt Michaela Reichelt vom Aus- und Fortbildungszentrum der Stadt München im Digitalblog der Stadt. Neue Formate wie Web-Seminare, E-Learnings, Videos und Podcasts funktionierten im Homeoffice wie auch am Büroarbeitsplatz und erlaubten ein flexibles, individuelles, selbstorganisiertes und ortsunabhängiges Arbeiten. Die Stadt München stelle eine Vielfalt an Angeboten bereit, sodass alle Mitarbeitenden die Möglichkeit bekämen, das passende Format zu finden.

Eigenverantwortliches Lernen

Zu den am stärksten nachgefragten Themen der vergangenen Monate zählten digitale Kompetenzen wie Arbeiten im Homeoffice, Digital Leadership, virtuelles Arbeiten im Team, gesund bleiben im Homeoffice und virtuelle Feedback-Kultur, aber auch der technische Umgang mit den digitalen Tools. Gefragt seien etwa Methoden für digitale Workshops oder Präsentieren im virtuellen Raum. Mit digitalen Kurzformaten war es möglich, neu aufkommende Themen bedarfsgerecht und schnell umzusetzen – etwa in den Digi.Chats, einem reinen Austauschformat für Beschäftigte, das ohne fachlichen Input auskommt. Das Lernformat Digi.Impulse ist ein kurzer fachlicher Impulsvortrag mit anschließendem Austausch und Netzwerken. Im Hinblick auf Digitalisierungsthemen habe sich in den vergangenen Monaten zudem das Format Learn@Lunch etabliert, berichtet Reichelt.
Bei allen Angeboten sei es auch darum gegangen, den Beschäftigten aufzuzeigen, wie wichtig Networking und Austausch über die eigentliche Veranstaltung hinaus seien, um mehr Verantwortung für die eigene Entwicklung zu übernehmen. Diese Hilfe zur Selbsthilfe werde beispielsweise durch digitale und analoge Coachings für Führungskräfte, Angebote zur psychischen Gesundheit sowie virtuelle Arbeitsräume und FAQs zu konkreten Fragestellungen unterstützt. In Führungskräfteschulungen würden darüber hinaus die Anforderungen der Arbeit in dezentralen Teams angesprochen. So seien in der digital vermittelten Arbeitswelt Vertrauen und Wertschätzung besonders wichtig, da wegen des fehlenden direkten Kontakts zu Kollegen eine neue Art der Zusammenarbeit entstehen müsse. Auch die Themen Neue Führung, New Work und Resilienz würden stark nachgefragt.

Neue Rollen im digitalen Lernen

Durch die Entwicklung, die das digitale Lernen in den vergangenen Jahren genommen habe, seien auch in der Fortbildung selbst völlig neue Aufgaben entstanden. Galt es früher, ein (Präsenz-)Seminar zu konzipieren und dann zu organisieren, so würden heute eine Vielzahl zusätzlicher Personen und Skills für die Erstellung und Betreuung der digitalen Angebote gebraucht – von Medienpädagogen über E-Learning-Autoren bis hin zu Community-Managern. Zudem müssten die Beschäftigten – vor allem über das städtische Social Intranet – über die Lernangebote informiert und zur Teilnahme motiviert werden.
In den vergangenen zwei Jahren wurden in München viele positive Erfahrungen mit digitalem Lernen gemacht. Es habe sich gezeigt, dass auch Themen, die zunächst als „nicht digital umsetzbar“ eingeschätzt wurden, erfolgreich digital bearbeitet werden können. Digitale Fortbildung sei zudem sehr vielseitig und könne daher die unterschiedlichen Bedürfnisse der Mitarbeiter ansprechen. Allerdings sei es auch erforderlich, schnell auf Änderungen in der digitalen Welt zu reagieren.
Dennoch, so Reichelt, stehe München beim digitalen Lernen noch vor großen Herausforderungen. Es gelte, alle Beschäftigten mitzunehmen – auch diejenigen, die Berührungsängste hätten und technisch nicht so versiert seien. In einer Kultur, in der Fortbildung immer noch als Präsenzveranstaltung gedacht werde, bedürfe es großer Überzeugungsarbeit, damit die digitalen Formate auch als Fortbildungen angesehen würden. Außerdem soll das Angebot noch mehr an die Bedarfe der Mitarbeiter angepasst werden und auch für die Zeit nach Corona entwickelt werden. Attraktiv sei das digitale Fortbildungsangebot durch den Wegfall langer Fahrzeiten und die bessere Einbindung in den Arbeitsalltag durch kürzere Formate. So könne das Lernen auch als Teil der Arbeit begriffen werden.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Panorama

KGSt: Kooperation mit der DUV vereinbart

[24.07.2025] Um das kommunale Management weiter zu stärken, haben die KGSt und die Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften (DUV) Speyer eine Kooperation geschlossen. mehr...

drei Personen vor einem Bildschirm, Frauengesicht auf Bildschirm

Fraunhofer IESE: Digitale Dörfer werden Smartes Land

[16.07.2025] Das Fraunhofer-Institut IESE, die Deutsche Assistance und die Versicherungskammer Bayern haben die Smartes Land GmbH gegründet. Damit werden die Plattformlösungen DorfFunk und BayernFunk aus dem Forschungsprojekt „Digitale Dörfer“ in den dauerhaften Betrieb überführt und unter einem gemeinsamen Dach weiterentwickelt und betrieben.  mehr...

Logo Digitaltag 2025 Digitale Demokratie

Studie: Viele fühlen sich digital abgehängt

[03.07.2025] Eine repräsentative Studie anlässlich des Digitaltags zeigt, dass in Deutschland zwar eine große Offenheit gegenüber digitalen Angeboten besteht, viele Menschen sich aber digital abgehängt fühlen und ihre eigenen Digitalkompetenzen eher schlecht bewerten. mehr...

Close up photo of a stack of moving boxes

In eigener Sache: K21 media zieht um

[01.07.2025] Seit 2001 versorgen die Publikationen von K21 media Kommunen, Entscheider auf Landes- und Bundesebene sowie Stadtwerke mit aktuellen und umfassenden Informationen zu relevanten Themen. Nun schlägt der Verlag sein Hauptquartier in der Landeshauptstadt Stuttgart auf. mehr...

Cover der Studie „Top 100 Wirtschaft 2.0“

Studie: Digitale Verwaltungservices für Unternehmen

[01.07.2025] Digitale Verwaltungsangebote für Unternehmen haben ein großes Potenzial, das noch bei Weitem nicht ausgeschöpft wird. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie des Unternehmens init. mehr...

Cover Deutschland-Index der Digitalisierung 2025

Studie: Digitalisierungsindex 2025 veröffentlicht

[26.06.2025] Im Rahmen des Zukunftskongresses Staat & Verwaltung (23. bis 25. Juni, Berlin) hat das Kompetenzzentrum Öffentliche IT (ÖFIT) am Fraunhofer-Institut FOKUS den Deutschland-Index der Digitalisierung 2025 vorgestellt. Demnach schreitet die Digitalisierung zwar in vielen Bereichen voran, jedoch bestehen zwischen den einzelnen Bundesländern weiterhin erhebliche Unterschiede. mehr...

Ein Mann (Torso) sitzt an seinem Schreibtisch mit Stift und Papier, vor sich hat er Stapel von Euromünzen sowie ein Glas, in das er etwas Kleingeld wirft.

Umfrage: IT-Budgets zu eng bemessen

[24.06.2025] Ihr Jahresbudget halten weniger als 18 Prozent der IT-Fachkräfte im öffentlichen Sektor für ausreichend. Das zeigt eine weltweite Umfrage von SolarWinds unter rund 100 Fachleuten. Viele sehen Projekte gefährdet und Budgetkürzungen als wachsendes Sicherheitsrisiko. mehr...

Julia Kuklik, Leiterin des Stadtarchivs Gütersloh, und Lena Jeckel, Leiterin des Fachbereichs Kultur, vor einem der QR-Codes auf dem Berliner Platz (Foto: Stadtarchiv).

Gütersloh: Per QR-Code in die Vergangenheit

[16.06.2025] Im Rahmen des Projekts „Tritt in die Vergangenheit“ macht die Stadt Gütersloh Geschichte digital erlebbar. Dazu wurden QR-Codes über das gesamte Stadtgebiet verteilt. mehr...

Blick auf die PegelApp auf einem Smartphone. Man sieht zahlreiche blau markierte Messpunkte, aber wenig Details.

Kreis Soest: Moderner Hochwasserschutz

[13.06.2025] Der Kreis Soest hat seine PegelApp erweitert. Nicht nur wird jetzt das gesamte Kreisgebiet mit rund 30 Pegelmesspunkten abgedeckt, auch neue Funktionen sind hinzugekommen. So sind jetzt Warnschwellen individuell festlegbar, zudem gibt die App konkrete Handlungsempfehlungen. mehr...

Ein Mann sitzt an einem Schreibtisch mit Steuerformularen und füllt diese manuell aus.

Nordrhein-Westfalen: Gewerbesteuerbescheid erfolgreich pilotiert

[13.06.2025] Der digitale Gewerbesteuerbescheid kann Prozesse in Unternehmen, bei Steuerberatern, Kommunen und der Steuerverwaltung vereinfachen. In Nordrhein-Westfalen sind die Kommunen nach einer erfolgreichen Pilotphase aufgefordert, die Einführung des Verfahrens – mit Unterstützung des Landes – voranzutreiben. mehr...

Grün eingefärbte Nahaufnahme einer Computer-Platine.

Dataport/SHLB: Nachhaltige Planung von Digitalprojekten

[10.06.2025] Kohlendioxid ist ein Hauptfaktor für den Treibhauseffekt – und fällt auch bei Nutzung digitaler Anwendungen an. Um die CO₂-Emissionen digitaler Projekte schon im Voraus kalkulieren und optimieren zu können, haben Dataport und die SHLB einen browserbasierten CO₂-Rechner entwickelt. mehr...

Computerteil-Reparatur: Ein paar Hne arbeitet mit einem Lötkolben an einer demontierten Hauptplatine.

Berlin: KI hilft bei Abwicklung des ReparaturBONUS

[23.05.2025] Die Zukunft der Fördermittelverwaltung liegt in der Digitalisierung. Das hat das Unternehmen MACH mit der Entwicklung einer digitalen Antragsplattform für die Berliner Verwaltung unter Beweis gestellt. Die Lösung sorgt für eine effizientere Abwicklung des ReparaturBONUS und spürbare Entlastung der Mitarbeitenden. mehr...

Designstudie der LISA-Kabine mit einem großen Screen, davor ein Tisch und zwei Stühle.

Brandenburg: Bürgerservice per Videokabine

[19.05.2025] Der Landkreis Uckermark wurde im Rahmen der Bundesinitiative DigitalPakt Alter für seinen digitalen Bürgerservice für Seniorinnen und Senioren ausgezeichnet. Im Rahmen des Projekts LISA wurden an bisher sechs Standorten Videokabinen eingerichtet, die wohnortnah Kontakt zur Kreisverwaltung ermöglichen. mehr...

Dresden: Bezahlkarte für Asylsuchende gestartet

[09.05.2025] Seit dieser Woche bekommen neu zugewiesene Geflüchtete in Dresden erstmals die neue Bezahlkarte. Damit ist die Einführung in Sachsen einen Schritt weiter. Ziel ist es, Bargeldauszahlungen zu reduzieren und Behörden zu entlasten. mehr...

In Nordrhein-Westfalen soll der digitale Gang aufs Rathaus künftig zur Regel werden.

Baden-Württemberg: Leitfaden für bessere Bürgerkommunikation

[07.05.2025] Ein Projekt der Dualen Hochschule Stuttgart soll Verwaltungen in ländlichen Regionen helfen, besser mit Bürgerinnen und Bürgern zu kommunizieren. Der nun veröffentlichte Leitfaden enthält konkrete Empfehlungen und zeigt, welche Kanäle Bürgerinnen und Bürger nutzen wollen. mehr...