DigitalPakt SchuleHanau geht schrittweise vor

Die Ludwig-Geißler-Schule in Hanau erhält eine Glasfaser-Infrastruktur.
v.l.: Torsten Karl, IT-Koordinator der Ludwig-Geißler-Schule; Dominic Eckart und Markus Schaub, bhg.it; Florian Metzler, Hanau Netz GmbH
(Bildquelle: Stadt Hanau)
Bessere Bedingungen für digitales Lernen will die Stadt Hanau schaffen. Wie die hessische Kommune mitteilt, werden dazu unter anderem Fördermittel aus dem DigitalPakt Schule (wir berichteten) beitragen. „Ziel des DigitalPakts Schule – in Hessen umgesetzt durch das Landesprogramm Digitale Schule Hessen – ist es, die IT-Infrastrukturen an Schulen auszubauen und so zu verbessern“, erklärt Bürgermeister Axel Weiss-Thiel, der als Bildungsdezernent für die Hanauer Schulen zuständig ist. „Es sollen damit die notwendigen infrastrukturellen Bedingungen für das digitale Lernen erweitert werden.“ Die Maßnahmen zur Umsetzung des DigitalPakts Schule in Hanau soll ein Medienentwicklungsplan schaffen. Er sieht laut der Stadt eine Standardisierung der Hard- und Software, kurze Rüstzeiten sowie einen geregelten Support vor. Die technische Umsetzung übernehme die für die städtische IT-Infrastruktur zuständige BeteiligungsHolding Hanau. Für den Netzwerk-Support werde bei der städtischen IT-Abteilung aktuell ein eigenes Schul-Team deutlich aufgestockt.
Programm für die Infrastruktur
Als Schulträger erhält die Stadt Hanau rund 9,7 Millionen Euro Fördermittel für ihre 25 Schulen sowie zwei Schulen des Schulzweckverbands Hanau und Main-Kinzig-Kreis. Nach Angaben der Stadt setzt sich dieser Betrag aus dem Bundeszuschuss aus dem Sondervermögen Digitale Infrastruktur sowie einer Komplementärfinanzierung durch ein von der Stadt bei der WIBank aufzunehmendes Darlehen in Höhe von rund 2,42 Millionen Euro zusammen. Nach den für Hessen vorliegenden Förderrichtlinien kann Hanau maximal 20 Prozent der bereitgestellten Fördermittel für digitale Endgeräte ausgeben, sagt Bürgermeister Weiss-Thiel mit Blick auf die Umsetzung des DigitalPakts Schule in Hanau. Es handle sich deshalb vor allem um ein Programm für die digitale Netzinfrastruktur und nicht zur flächendeckenden Einführung von Tablet-Klassen.
Schrittweise ausbauen
Die Stadt wird laut eigenen Angaben in drei Schritten vorgehen. Im ersten Schritt werde sie für eine Anbindung der Schulen an zukunftssichere Glasfaser-Technologie sorgen. Im zweiten Schritt folge der schulinterne infrastrukturelle Ausbau etwa von WLAN. „Mit dem Einsatz von Glasfaser bis zum Hausanschluss der Schulen und die hausinterne Netzwerktechnik sind wir dann für den Einsatz aller heute absehbaren Anforderungen gerüstet“, kündigt Bürgermeister Weiss-Thiel an. Als dritter und letzter Schritt will die Kommune dann entsprechende Endgeräte anschaffen und Präsentationstechnik in den Klassenräumen installieren. „Spätestens für den dritten Schritt, dem Endgeräteausbau, erwartet der Schulträger von den Schulen ein schlüssiges und mit dem Schulträger abgestimmtes Medienbildungskonzept zum digitalen Ausbau der einzelnen Schulen“, merkt Bürgermeister Weiss-Thiel an. Ein solches Konzept muss laut der Stadt nicht nur eine Bestandsaufnahme der vorhandenen und benötigten Ausstattung umfassen. Es soll auch als technisch-pädagogisches Einsatzkonzept dienen und eine bedarfsgerechte Fortbildungsplanung enthalten. Denn: „Weder Pädagogik noch Lehrerfortbildung liegen im Einflussbereich des Schulträgers. Damit der DigitalPakt auch wirklich in den Klassenräumen bei den Schülerinnen und Schüler ankommt, sind wir auf eine enge Kooperation mit den Schulen und den Schulbehörden des Landes angewiesen“, sagt Bürgermeister Weiss-Thiel.
Erste Glasfasernetze
Die Ludwig-Geißler-Schule ist Hanaus erste Schule, die im Rahmen des DigitalPakts Schule einen Glasfaser-Anschluss erhält. Für die Leitungsverlegung und Planung bis zum Gebäude zeichnet die Stadtwerketochter Hanau Netz verantwortlich, die Projektsteuerung liege in den Händen der bhg.it, einem Bereich der BeteiligungsHolding Hanau. Der Ausbau soll nicht nur das hausinterne WLAN und die pädagogische Arbeit der Schule verbessern, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. Auch die internen Verwaltungsstrukturen sollen optimiert werden. Bis zu den Sommerferien werden die Voraussetzungen für die sich dann anschließende innenschulische Vernetzung geschaffen sein, kündigt die bhg.it an.
Diverse andere Schulstandorte sind laut Hanau bereits an ein Glasfasernetz angeschlossen, das die Stadt vor einigen Jahren aufgebaut hat. Sie sollen in den nächsten Monaten ertüchtigt werden, damit sie voraussichtlich ab Sommer 2020 an einen zentralen leistungsfähigen Internet-Anschluss mit Jugendschutzfiltern angebunden werden können. Insgesamt zehn Gigabit Datenmenge stelle die BeteiligungsHolding zur Verfügung. „Ziel ist, alle 25 städtischen Schulen und die beiden Schulen des Zweckverbands mit einer Top-IT-Infrastruktur zu versorgen“, sagt Bürgermeister Weiss-Thiel. Mit dem Endausbau der Glasfaser-Infrastruktur entstehe eines der leistungsfähigsten Netze in Hanau. Wie wichtig der Kommune dieses Infrastrukturprojekt sei, lasse sich an der Ausgabenhöhe von insgesamt 3,6 Millionen Euro ablesen – Kosten, die im Rahmen des DigitalPakts Schule bisher nicht förderfähig sind.
Digitale Schule Hessen
Für den Zeitraum von 2019 bis 2024 fließen mit dem DigitalPakt Schule Bundesmittel in Höhe von insgesamt 372 Millionen nach Hessen, teilt das hessische Kultusministerium auf seiner Website zum Landesprogramm Digitales Hessen mit. Diese Bundesmittel werden mit einem Eigenanteil des Landes und der Schulträger von 25 Prozent aufgestockt, sodass rund eine halbe Milliarde Euro für die Verbesserung der digitalen Infrastruktur an den Schulen zur Verfügung steht. Zur Umsetzung des DigitalPakts ist am 8. Oktober 2019 das Hessische DigitalPakt-Schule-Gesetz (HDigSchulG) in Kraft getreten.
Mit Veröffentlichung der dazugehörigen Förderrichtlinien im Dezember 2019 ist laut Ministerium dann das Landesprogramm Digitale Schule Hessen gestartet. Es basiert auf vier Bausteinen, wonach das Land die Schulen nicht nur hinsichtlich ihrer technischen Ausstattung und IT-Infrastruktur, sondern unter anderem auch beim Erstellen und Überarbeiten von Medienbildungskonzepten unterstützt. Hessen will zudem für gut ausgebildete Lehrkräfte sorgen sowie Schüler „im sicheren und kritisch-reflexiven Umgang mit digitalen Medien“ fördern, heißt es auf der Website zum Landesprogramm. Der erste Förderbescheid ist laut Kultusministerium am 17. Januar 2020 für die Leibnizschule in Offenbach überreicht worden.
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