FuldaJugend digital beteiligt

Fulda sammelte unter anderem online Ideen für eine jugendfreundlichere Stadt.
(Bildquelle: Vesta e.V.)
Im Rahmen des Projekts „Fulda, der Jugenddialog“ haben mehr als 900 Jugendliche mit 474 Ideen und über 600 Bewertungen und Meinungen geholfen, ein Szenario für eine jugendfreundlichere Stadt zu entwerfen. Für Initiator Helge Mühr ist das eine bemerkenswerte Bilanz, an die andere Städte bei Weitem nicht heranreichen. Gefördert von der Robert Bosch Stiftung wurde in Fulda erstmals ein integriertes Modell für eine Jugendbeteiligung an Entscheidungsfindungsprozessen eingesetzt. Dabei wurden Ideen, Wünsche und Vorschläge der Jugendlichen offline an Schulen, Jugendtreffs, öffentlichen Plätzen sowie auf Events auf Ideenplakaten und in Wunschboxen gesammelt und online in das lokale soziale Netzwerk www.fuldabistdu.de übertragen, diskutiert und bewertet.
Dieser innovative Ansatz setzt voll auf Community Building und Community Organizing. Dabei präsentieren und vernetzen sich die Jugendlichen in dem angeschlossenen Netzwerk, finden Gleichgesinnte und werden über Aktivitäten und Ergebnisse auf dem Laufenden gehalten. Das von der Firma mührmedia entwickelte Paowao-System (indianisch für ein Stammestreffen oder eine große Versammlung) wurde vom Verein Vesta e.V. in Kooperation mit dem Fuldaer Jugendbildungswerk gestartet und mit dem Jugendforum Deluxe sowie dem Medienprojektzentrum Offener Kanal geplant und durchgeführt.
Projekt setzt Impulse
Dabei hat sich nach Angaben von Vesta e.V. gezeigt, dass die Ideen, Wünsche, Vorstellungen und Bedürfnisse der Jugendlichen sich oft nicht mit den Debatten im Rathaus decken. Die Aktionsstände mit den Ideenplakaten seien so gut angekommen, dass viele Jugendliche mehrfach unterschiedliche Ideen eingetragen hätten. Auch in den Schulklassen füllten sich mit Unterstützung der Lehrer sowie der Schülervertretungen die Ideenkästchen mit zahlreichen Vorschlägen.
Zwei, die das Projekt zeitweise mit ihrer Kamera hautnah verfolgt haben, sind Maike Gärtner (19) und Zehra Berber (18) vom Medienprojektzentrum Offener Kanal Fulda: „Wir denken, dass die Schüler, die wir in den Schulen beobachten konnten, den Jugenddialog positiv aufgenommen haben. Jeder hofft natürlich, dass seine Idee, so unrealistisch sie auch sein mag, umgesetzt wird. So gab es teilweise schon grübelnde Gesichter. Man muss seine Chance ja überlegt nutzen.“ Robert Brand, Lehrer an der Winfriedschule, stellt fest, dass es den Jugendlichen erst einmal gar nicht leicht fällt, konkrete Wünsche, Vorstellungen und Erwartungen an ihre Umwelt zu formulieren. „Wenn dann aber doch einmal Ideen ihren Weg auf das Plakat gefunden haben, werden sie in den Klassen teils mit Ausdauer diskutiert und liefern Anregungen für weitere Ideen. So hat das Projekt interessante Impulse gesetzt.“ Es habe aber auch skeptische Blicke gegeben. „Viele denken sich auch, dass ihre Idee sowieso nicht umgesetzt wird“, meint Maike Gärtner.
Freies W-LAN ist Top-Thema
Die Top-Themen drehten sich vor allem um das Kommunikationsverhalten junger Leute. Die Jugend ist mit dem Internet sozialisiert worden und will es überall nutzen. Darauf sollte eine Stadt mit zeitgemäßen Technikangeboten reagieren. Freies W-LAN in der Innenstadt, in Bussen, Zügen und an Haltestellen, gerne auch mit USB-Ladestationen für die mobilen Geräte, war das wichtigste Thema überhaupt.
Auch wenn nur die zehn am besten bewerteten Ideen der Jugendlichen in Anträgen formuliert an die Stadtverwaltung weitergegeben wurden – um etliche der beim Jugenddialog eingereichten Ideen, selbst wenn sie keine Mehrheit auf sich vereinen, wäre es schade. Dichter- und Song-Wettbewerbe wie Poetry Slam und Music Battle am Uniplatz zum Beispiel. Oder ein Kletterpark im Wald, eine Ereignis-App für die Domstadt, ein Badestrand an der Fulda oder mehr Bäume und Grünanlagen in der City.
Die Themen Freies W-LAN und ein Outdoor-Fitness-Parcour befinden sich derzeit in der Umsetzung. Die Jugendlichen hatten die Möglichkeit, im Rahmen des Jugendforums der Stadt Fulda daran mitzuarbeiten.
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